Japans Premier bemüht sich um Treffen mit Kim Jong Un

Japans Premierminister Fumio Kishida kommt am Amtssitz des Premierministers in Tokio an. Foto: epa/Jiji Press Japan
Japans Premierminister Fumio Kishida kommt am Amtssitz des Premierministers in Tokio an. Foto: epa/Jiji Press Japan

SEOUL/TOKIO: Japans Ministerpräsident Fumio Kishida strebt schon seit Längerem ein Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un an. Jetzt soll er seine Absicht an Pjöngjang übermittelt haben.

Japans Ministerpräsident Fumio Kishida treibt nach Darstellung Pjöngjangs seine Bemühungen um ein Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un voran. Kishida habe seine Absicht übermittelt, ihren Bruder so bald wie möglich treffen zu wollen, hieß es in einer Erklärung der einflussreichen Schwester Kims, Kim Yo Jong, am Montag. Sie sagte nicht, über welchen Kanal der Vorschlag an die nordkoreanische Führung gerichtet worden sei. Kishida sollte aber nicht denken, ein solches Gipfeltreffen könne gleich akzeptiert werden, wurde Kim Yo Jong von Staatsmedien zitiert.

Kishida müsse eine strategische Entscheidung treffen, betonte Kim unter anderem in Anspielung auf das Problem ehemals nach Nordkorea verschleppter Japaner. Im Februar hatte die Parteifunktionärin bereits über die Möglichkeit eines Besuchs von Kishida in Pjöngjang gesprochen.

Kishida strebt schon seit Längerem ein Treffen mit dem Machthaber des weithin isolierten Nachbarlandes an. Kishida betonte laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo am Montag im Parlament, es sei wichtig, bei einem Treffen mit Kim die Rückkehr der Verschleppten sicherzustellen.

In den 1970er und 1980er Jahren hatte das kommunistisch regierte Nordkorea Japaner verschleppt. Sie sollten Spionen Pjöngjangs unter anderem Japanisch beibringen. Die Führung in Pjöngjang gestand, 13 Menschen verschleppt zu haben. Fünf von ihnen konnten nach Japan heimkehren. Nordkorea behauptete, die acht anderen Japaner seien gestorben und es habe keine weiteren Entführten gegeben. Damit war für Nordkorea die Sache beendet. Tokio geht von 17 verschleppten Landsleuten aus und fordert komplette Aufklärung.

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