Neues aus dem Ausland am Freitag

Foto: Rüegsegger
Foto: Rüegsegger

Mann schlägt dänische Ministerpräsidentin Frederiksen - eine Festnahme

KOPENHAGEN: Ein Mann hat am Freitagabend die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in der Kopenhagener Innenstadt geschlagen. Das teilte das Büro der Ministerpräsidentin am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage mit. Frederiksen sei «schockiert von dem Vorfall». Weitere Details zu dem Vorfall gebe es zunächst nicht. Die Kopenhagener Polizei schrieb auf der Plattform X, dass sie eine Person festgenommen habe.

Politiker drückten der Sozialdemokratin ihr Mitgefühl aus. Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen schrieb auf X: «Oh nein. Welch ein Schock. So ist Dänemark nicht. Wir überfallen unsere Ministerpräsidentin nicht.» EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb: «Ich verurteile diese verachtenswerte Tat, die allem widerspricht, woran wir in Europa glauben und wofür wir kämpfen. Ich wünsche Dir Kraft und Mut - ich weiß, dass Du von beidem reichlich hast.»


Hilfsorganisation: Elf Tote im Mittelmeer

ROM: Auf der Flucht übers Mittelmeer nach Europa sind nach Angaben der Hilfsorganisation Médecins Sans Frontières (MSF) mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Die Hilfsorganisation berichtete am Freitagabend, dass nach zwei Rettungsaktionen auf hoher See in der Nähe von Flüchtlingsbooten elf leblose Körper aus dem Wasser gezogen worden seien. Unklar war, wie die Menschen ums Leben kamen und auch, in welchem afrikanischen Hafen sie sich auf den Weg gemacht hatten. Vonseiten der Behörden gab es zunächst keine näheren Angaben.

Die Leichen sollen nun mit dem MSF-Rettungsschiff «Geo Barents» in den italienischen Hafen Genua gebracht werden, etwa 650 Seemeilen entfernt. An Bord befinden sich nach Angaben der Hilfsorganisation auch 165 Flüchtlinge, die gerettet werden konnten. Im Mittelmeer kommt es immer wieder zu tödlichen Katastrophen. Der europäischen Grenzschutzagentur Frontex zufolge machten sich allein vergangenes Jahr mehr als 150.000 Menschen in oft kaum seetüchtigen Booten auf den gefährlichen Weg nach Europa.


Ermittlungen gegen russisch-ukrainischen Mann nach Explosion in Paris

PARIS: Wegen möglicher Anschlagspläne hat die französische Antiterror-Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen einen russisch-ukrainischen Mann eingeleitet, der sich bei der Explosion eines selbstgebauten Sprengsatzes schwer verletzt hatte. Der 26-Jährige solle in Untersuchungshaft genommen werden, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag in Paris mit.

Ermittelt werden sollten nun die genauen Pläne des Mannes sowie weitere möglicherweise Beteiligte. Nach ersten Ermittlungen sei der Mann erst einige Tage zuvor in Frankreich eingetroffen. In einem Hotel in Roissy nahe dem internationalen Flughafen Paris Charles-de-Gaulle hatte er sich bei der Herstellung von Sprengsätzen am Montagabend schwer verletzt.

Der aus dem Donbass stammende Ukrainer soll nach Informationen der Zeitungen «Le Parisien» und «Le Monde» vor einigen Jahren auch die russische Staatsangehörigkeit angenommen und sich pro-russisch engagiert haben. Zwei Jahre soll er außerdem in der russischen Armee gekämpft haben. Bereits zuvor hatte die Zeitung «JDD» unter Verweis auf Sicherheitskreise berichtet, dass es sich nach Vermutung von Ermittlern um einen russischen Spion handeln könnte, der es auf französisches Militärmaterial abgesehen habe, das für die Ukraine bestimmt sei. Vor den Olympischen Spielen in diesem Sommer berichtet Frankreich immer wieder von Fällen möglicher russischer Einflussnahme und Destabilisierungsversuchen.


Alter des Opfers Schüsse in Parkgarage - 26-Jähriger gestorben

GÖTEBORG: Nach Schüssen in einer Parkgarage im schwedischen Göteborg ist ein Mann gestorben. Der 26-Jährige wurde in der Nacht zum Mittwoch mit einer schweren Schusswunde aufgefunden, wie die Polizei mitteilte. Später erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Schwedischen Medienberichten zufolge soll es sich bei dem Mann um einen schwedischen Rapper handeln. Die Polizei wollte dazu zunächst keine Angaben machen. Noch habe es keine Festnahme gegeben.


Weniger Asylbewerber

NÜRNBERG: Die Zahl der in Deutschland gestellten Asylanträge ist weiter rückläufig. Im Mai seien 17.231 Erstanträge auf Asyl gestellt worden, teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) am Freitag in Nürnberg mit.

Von Januar bis Mai waren es 103.467. Das entspricht einem Rückgang um 17,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im April hatte das Minus noch bei 16,7 Prozent gelegen. Die meisten Asylbewerber kommen den Angaben des Bundesamtes zufolge mit rund einem Drittel weiterhin aus Syrien, gefolgt von Afghanistan und der Türkei.

Das Bundesamt hat nach eigenen Angaben im bisherigen Jahresverlauf über 131.750 Asylverfahren entschieden. Mit 46,8 Prozent erhielten weniger als die Hälfte der Asylbewerber einen Schutzstatus. 35.892 Bewerber wurden abgelehnt. 34.183 Verfahren wurden auf anderem Weg beendet - etwa wenn der Bewerber seinen Antrag zurückgezogen hat, weil er keine Aussicht auf Erfolg mehr sah. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es dem Bundesamt zufolge 108.606 Entscheidungen.


UN-Experte: Angriff auf ziviles Ziel darf nicht unverhältnismäßig sein

GENF: Der israelische Angriff auf eine Schule im Gazastreifen zur Ausschaltung von Hamas-Kämpfern hat scharfe Kritik und heftige Debatten ausgelöst. Ein Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros in Genf sagte der Deutschen Presse-Agentur dazu am Freitag in Genf: «Das humanitäre Völkerrecht verbietet Angriffe, bei denen der zu erwartende Verlust von Menschenleben in der Zivilbevölkerung, die Verletzung von Zivilpersonen, die Beschädigung von zivilen Objekten oder eine Kombination davon im Verhältnis zu dem konkreten und unmittelbaren militärischen Vorteil, der von diesem spezifischen Angriff erwartet wird, unverhältnismäßig wäre.»

Konfliktparteien müssten alle Vorkehrungen treffen, um den Verlust von Menschenleben in der Zivilbevölkerung, die Verletzung von Zivilpersonen und die Beschädigung von zivilen Objekten zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten, sagte der UN-Sprecher. Dazu gehöre, dass «Vorwarnungen ausgesprochen werden, wenn dies möglich ist, und ein Angriff abgebrochen wird, wenn sich herausstellt, dass er den Grundsätzen der Notwendigkeit, der Unterscheidung und der Verhältnismäßigkeit nicht mehr entspricht.»

Was genau verhältnismäßig ist, wird in den Bestimmungen des internationalen Völkerrechts nicht definiert. Was nicht mehr verhältnismäßig wäre, können nur Gerichte feststellen, die alle Gesichtspunkte berücksichtigen. Dasselbe gilt für Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit: definitive Aussagen können nur Gerichte machen.


Irlands Regierungschef: Wichtig, dass Leute wählen gehen

DELGANY: Die Europawahl hat nach den Niederlanden nun auch in Irland begonnen. Ministerpräsident Simon Harris ruft dazu auf, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen. Sonst lasse man andere für sich sprechen.

Während die Menschen in Deutschland erst am Sonntag ihre Stimme abgeben können, hat die Europawahl in Irland bereits begonnen. Die Wahllokale öffneten am Freitagmorgen. Auf der Insel finden parallel auch Lokalwahlen statt. Regierungschef Simon Harris rief dazu auf, sein Wahlrecht zu nutzen. «Es ist so wichtig, dass Leute rausgehen und abstimmen», sagte er der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. «Denn wenn man nicht teilnimmt, erlaubt man jemand anderem, für einen zu sprechen.» Die Wahllokale sind bis 22 Uhr (Ortszeit) geöffnet. «Wir leben in einer gesunden Demokratie und heute ist der Beweis dafür.» Ergebnisse zur Europawahl werden erst am Sonntagabend erwartet.

Bei der Europawahl dürfen rund 360 Millionen Europäer über die 720 Abgeordneten des Europäischen Parlaments entscheiden. Den Auftakt hatten am Donnerstag die Niederlande gemacht, am Freitag folgten Irland und Tschechien, am Samstag dann Italien, Lettland, Malta und die Slowakei. In den übrigen Ländern wird am Sonntag gewählt.


Olympische Ringe am Eiffelturm enthüllt

PARIS: Das olympische Symbol prangt nun am berühmtesten Wahrzeichen von Paris. Die Spiele rücken immer näher.

50 Tage vor dem Beginn der Olympischen Spiele haben die Organisatoren die eigens dafür angebrachten fünf olympischen Ringe am Eiffelturm enthüllt. Angebracht sind sie an der Südseite des weltberühmten Turms und Wahrzeichens der französischen Hauptstadt praktisch mit Blick auf die Seine. Die Ringe, die sinnbildlich für die fünf Kontinente stehen sollen, wurden vollständig aus recyceltem französischem Stahl gefertigt. Die Spiele finden vom 26. Juli bis zum 11. August statt, am Fuße es Eiffelturms werden die Medaille im Beachvolleyball vergeben.

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