Neues aus dem Ausland am Dienstag

Neues aus dem Ausland am Dienstag

Deutscher Tourist auf Mallorca vor Augen des Sohnes ertrunken

PALMA: Ein Deutscher ist auf Mallorca vor den Augen seines elfjährigen Sohnes ertrunken. Der 54 Jahre alte Tourist sei am Dienstagnachmittag beim Schwimmen in der Cala Romántica in Manacor im Osten der spanischen Urlaubsinsel offenbar von einer starken Strömung mitgerissen worden, berichtete die Regionalzeitung «Diario de Mallorca» unter Berufung auf die Behörden. Wiederbelebungsversuche seien erfolglos geblieben.

Die mallorquinische Polizei bestätigte auf Anfrage, dass es sich bei dem Todesopfer um einen deutschen Urlauber handelte. Weitere Informationen zu der ums Leben gekommenen Person lagen zunächst nicht vor. Man habe eine Untersuchung eingeleitet, hieß es.

Das Unglück geschah den Berichten zufolge gegen 15.30 Uhr. Mindestens fünf Augenzeugen hätten versucht, den Mann zu retten, berichtete die «Diario de Mallorca». Einer von ihnen wäre demnach dabei fast selbst ertrunken. Er sei am Strand von Sanitätern behandelt worden. Ein weiterer Mann habe sich beim Rettungsversuch leichte Verletzungen zugezogen. Ein Psychologe habe sich um die Betreuung des Elfjährigen gekümmert. Man versuche unterdessen, auf der Insel oder in Deutschland einen Angehörigen des Kindes zu finden.

Erst vor drei Wochen war ein Deutscher vor der Küste von Mallorca ums Leben gekommen. Der Tourist aus Bottrop in Nordrhein-Westfalen war am 22. März trotz der Warnung vor einem Sturm und hohen Wellen eine Treppe an einer Klippe in Cala Serena im Südosten der Insel hinabgestiegen. In einer Höhle am Fuß der Treppe wurde der 43-Jährige von einer Welle erfasst und gegen die Felsen geschleudert. Wegen des Sturms konnten Taucher der Polizei damals die im Meer treibende Leiche erst nach mehreren Stunden bergen.


New Yorks Bürgermeister nach Schuss-Vorfall: U-Bahn ist sicher

NEW YORK: Trotz des Vorfalls mit Schüssen und mindestens 16 Verletzten ist die New Yorker U-Bahn nach Darstellung von Bürgermeister Eric Adams sicher. Auf die Frage einer CNN-Moderatorin, ob es sicher für New Yorker sei, wenn sie nun mit der U-Bahn nach Hause, zur Arbeit oder zum Abholen der Kinder fahren würden, antwortete Adams am Dienstag: «Ja, das ist es. Ich nehme die U-Bahn sehr oft, um diese Botschaft auszusenden.»

Nach den Schüssen mitten in der morgendlichen Rush Hour im Stadtteil Brooklyn war der Täter noch auf der Flucht. «Wir wollen die verantwortliche Person finden, und wir können es nicht zulassen, dass uns dieser Terror terrorisiert», sagte Adams. New York habe schon viele schwere Krisen überstanden. «Wir wissen noch nicht, was die Quelle dieses speziellen Vorfalls ist. Aber ich rufe New Yorker dazu auf, weiter so unverwüstlich zu sein, wie sie es schon oft waren.»

Adams war für das Interview aus der Isolation zugeschaltet. Bei dem 61-Jährigen früheren Polizisten war am Sonntag, seinem 100. Amtstag, eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden.


New Yorker Polizei: Täter eröffnete Feuer in U-Bahn-Waggon

NEW YORK: Nach dem Vorfall mit Schüssen in der New Yorker U-Bahn hat die Polizei weitere Details zum Tathergang bekannt gegeben.

«Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, setzte der Verdächtige eine Gasmaske auf und öffnete einen Kanister, der sich in seiner Tasche befand, woraufhin sich der Waggon mit Rauch füllte und er zu schießen begann», sagte die New Yorker Polizeichefin Keechant Sewell bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Der Verdächtige habe eine Art Bauweste getragen und einen Kapuzenpulli. Zum Motiv konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Der Täter war am Dienstagmittag (Ortszeit) noch auf der Flucht.


New Yorker Gouverneurin: Täter gefährlich und flüchtig

NEW YORK: Nach dem Vorfall mit Schüssen in der New Yorker U-Bahn ist der Täter noch auf der Flucht.

Die Gouverneurin des Bundesstaats New York, Kathy Hochul, sagte am Dienstag vor Journalisten, der Schütze sei «gefährlich». Die Behörden forderten alle Bürger auf, «sehr vorsichtig und wachsam» zu sein, sagte sie. Wer Hinweise habe, solle die Polizei verständigen. Der Täter habe Menschen in der U-Bahn brutal angegriffen, die schlicht ihrem Alltag nachgegangen seien, sagte Hochul.


Vier Verletzte bei Explosion in Barcelonas Ausgehviertel

BARCELONA: Bei einer Explosion und einem anschließenden Brand in einer Kneipe und einem Wohnhaus im Zentrum von Barcelona sind vier Menschen verletzt worden. Die Betreiberin der Kneipe im beliebten Ausgehviertel Eixample sei als einzige schwer verletzt worden, teilte die Feuerwehr der spanischen Metropole am Dienstag mit. Die Frau liege im Krankenhaus unter Polizeiaufsicht, erklärte der stellvertretende Bürgermeister Albert Batlle.

Der Grund: In der Vergangenheit seien bei der Polizei mehrere Anzeigen gegen die Kneipen-Besitzerin wegen fahrlässigen Betriebs eingegangen. Man habe daher wenige Tage vor der Explosion eine einstweilige Verfügung zur Schließung des nun niedergebrannten, unweit der Flaniermeile La Rambla gelegenen Lokals erwirkt, sagte Batlle. Die Ursache des Zwischenfalls war noch unbekannt.

Die Explosion ereignete sich den amtlichen Angaben zufolge kurz vor vier Uhr morgens. Die hoch steigenden Flammen erfassten demnach einige der Wohnungen über der Kneipe. Etwa 15 Bewohner seien über das Dach evakuiert worden. Vorsichtshalber seien in den frühen Morgenstunden auch die Bewohner von sechs angrenzenden Wohnhäusern in Sicherheit gebracht worden. Diese hätten aber inzwischen in ihre Wohnungen zurückkehren dürfen. Das am stärksten betroffene Gebäude blieb abgeriegelt.


Niederländischer König eröffnet Internationale Gartenbauausstellung

ALMERE: Der niederländische König Willem-Alexander eröffnet am Mittwoch in Almere bei Amsterdam die Internationale Gartenbauausstellung «Floriade Expo 2022». Zum Thema «Wachsende Grüne Städte» (Growing Green Cities) zeigen Länder und Hunderte Aussteller in den nächsten sechs Monaten, wie man Städte lebenswerter, nachhaltiger, klimabeständiger und schöner gestalten kann.

Mehr als 30 Länder bauten eigene Pavillons und legten Gärten nach ihren Vorstellungen an. Deutschland ist mit dem Pavillon «Biotopia» vertreten, einem mit Pflanzen bewachsenen Gebäude aus Holzkuben. Zusätzlich zeigen über 400 Züchter technische Neuheiten für den Gartenbau.

Das Gelände wurde mit Tausenden einheimischen Bäumen, Büschen und Blumen bepflanzt, und zwar alphabetisch. Nach Beendigung der Floriade entsteht hier ein neues ökologisches Stadtviertel. Die Floriade findet in den Niederlanden alle zehn Jahre statt.


Mindestens 45 Tote nach Starkregen in Südafrikas Küstenregion

JOHANNESBURG: Bei den Verwüstungen in Südafrikas Küstenprovinz KwaZulu-Natal durch ungewöhnlich heftigen Starkregen sind laut Behördenangaben mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahlen gelten als vorläufig, da zahlreiche weitere Menschen vermisst werden. Rund 100 Schulgebäude wurden laut der Regionalregierung beschädigt - in einem saßen Schüler und Lehrer bis zur Evakuierung stundenlang fest. Zur Katastrophenhilfe wurde auch das Militär mobilisiert.

Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig, da viele Straßen weggespült wurden. Erschwert wurde die Situation auch durch den Ausfall hunderter Funkmasten, Erdrutsche und eine Infrastruktur, die die Wassermassen kaum aufnehmen konnte. Befürchtet werden Sachschäden in Millionenhöhe. Im Hafen von Durban wurden Container weggeschwemmt. Auch der Stromkonzern Eskom war betroffen von dem Unwetter - etwa durch Treibgut, das in die Turbinen von Kraftwerken geriet. Für den Abend ordnete er gezielte Stromabschaltungen ganzer Regionen an, um einen Kollaps des nationalen Stromnetzes zu vermeiden.


Erster Bergsteiger stirbt in Nepals Himalaya-Hauptsaison

KATHMANDU: In der beginnenden Hauptsaison in den nepalesischen Himalaya-Bergen ist ein erster Bergsteiger ums Leben gekommen. Der Grieche sei am Dienstag auf einer Höhe von 7400 Metern beim Abstieg vom Mount Dhaulagiri (8167 Meter) gestorben, wie der Expeditionsorganisator Mingma Sherpa (Seven Summit Treks) der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die genaue Todesursache sei unklar.

Das Unternehmen habe ein Team von Scherpas losgeschickt, um die Leiche herunterzubringen und dem Bergführer des Opfers zu helfen, der noch auf dem Berg sei. Auf dem Mount Dhaulagiri sind seit seiner Erstbesteigung im Jahr 1960 82 Menschen gestorben, heißt es in dem Expeditionsarchiv Himalayan Database. Der Dhaulagiri ist der siebthöchste Berg der Welt.

In Griechenland ist die Trauer um den Bergsteiger groß - er gehörte zu den wenigen Profis des Landes. Er habe sich bereits beim Abstieg unwohl gefühlt, berichteten griechische Medien. Die Familie sei informiert worden.


Zahl der Verletzten nach Schüssen in New Yorker U-Bahn steigt

NEW YORK: Nach dem Vorfall mit Schüssen in der New Yorker U-Bahn ist die Zahl der Verletzten US-Medien zufolge auf mindestens 16 gestiegen.

Acht von ihnen hätten Schussverletzungen erlitten, berichteten US-Medien am Dienstag unter Berufung auf die New Yorker Feuerwehr. Zuvor hatten Feuerwehr und Polizei von mindestens 13 Verletzten gesprochen - und die Öffentlichkeit gebeten, die Gegend rund um die U-Bahn-Station im Stadtteil Brooklyn zu meiden. Nähere Einzelheiten zu dem Vorfall waren zunächst nicht bekannt.


Daimler Truck will selbstfahrende Lkw auf die Straße bringen

LEINFELDEN-ECHTERDINGEN: Der Hersteller Daimler Truck will selbstfahrende Serien-Lkw für den Fernverkehr innerhalb dieses Jahrzehnts auf die Straße bringen. Das Tochterunternehmen Torc Robotics arbeite in den USA inzwischen mit großen Logistikunternehmen zusammen, um autonome Lastwagen zu erproben, teilte der Hersteller am Dienstag in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart mit.

«Selbstfahrende Lkw gemäß Level 4 werden dazu beitragen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, da autonome Systeme weder müde noch unaufmerksam werden», sagte Vorstandschef Martin Daum. Beim teil- und hochautomatisierten Fahren wird zwischen verschiedenen Stufen unterschieden. Beim sogenannten Level 3 übernimmt der Computer beispielsweise auf der Autobahn für längere Zeit. Beim Level 4 kann die Fahrerin oder der Fahrer zum bloßen Passagier werden. Daum sagte, das autonome Fahren könne dazu beitragen, in Zeiten großen Fahrermangels mehr Fracht zu bewältigen. «Zudem wird die Effizienz in der Logistik gesteigert, da die Lkw keine Pause brauchen und dadurch mehr unterwegs sind.»

Die Tochter Torc hat nach Ansicht von Daimler Truck gezeigt, dass ihre Fahrsoftware «sicher auf dem Highway navigieren kann». Nun sollen Level-4-Lkw getestet werden, die von Verteilzentren an US-Fernstraßen aus verkehren.


Iran schließt nach Angriffen Botschaft und Konsulat in Afghanistan

TEHERAN/KABUL: Nach Angriffen auf die iranische Botschaft und das Konsulat in Afghanistan sollen die diplomatischen Vertretungen vorerst schließen. Gleichzeitig sei der afghanische Geschäftsträger in Teheran ins Außenministerium einbestellt worden, meldete die iranische Nachrichtenagentur Isna am Dienstag. Teheran verlangt, dass die in Afghanistan herrschenden Taliban juristische Schritte gegen die Angreifer einleiten und Sicherheit gewährleisten.

In Afghanistan hatten Demonstranten iranische Vertretungen angegriffen, nachdem Videos über angebliche Misshandlungen afghanischer Flüchtlinge im Nachbarland für Empörung sorgten. In der Grenzstadt Herat etwa wurde das Tor des Konsulats in Brand gesetzt, auch in der Provinz Khost gab es Proteste. In Kabul setzten Demonstranten iranische Flaggen in Brand.

Hintergrund der jüngsten Spannungen sind konfessionell motivierte Morde in der nordöstlichen iranischen Pilgerstadt Maschad. In dem religiösen Zentrum und Mausoleum des schiitischen Imams Resa hatte vergangene Woche ein afghanischer Flüchtling zwei iranische Kleriker mit einem Messer getötet und einen weiteren schwer verletzt. Das Motiv des 21-jährigen sunnitischen Täters und seiner sechs Komplizen soll religiöse Abneigung gegen Schiiten gewesen sein. Im Iran leben mehrheitlich Schiiten.

Der Vorfall in Maschad führte im Iran zu einer hitzigen Debatte über afghanische Geflüchtete im Land. In Afghanistan werfen Aktivisten dem Iran andererseits immer wieder Misshandlungen vor. Teheran bezeichnete die Videos als Fake und sprach von einer «Verschwörung des Westens» gegen die brüderliche Beziehung beider Länder. Im Iran leben nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR knapp zwei Millionen nicht registrierte Flüchtlinge aus Afghanistan. Iran schiebt jedes Jahr Hunderttausende Afghanen ab.


Brexit: Britische Medikamente können weiter nach Nordirland

BRÜSSEL: Die Versorgung Nordirlands mit Medikamenten soll trotz Brexit-Regeln weiterhin gewährleistet werden. Die EU-Länder haben am Dienstag weitere Ausnahmen für Medikamente aus Großbritannien beschlossen, die dadurch reibungslos in die britische Provinz geliefert werden können sollen, wie der Rat der EU-Staaten mitteilte. Ähnliche Regeln wurden für die drei kommenden Jahre für die EU-Staaten Irland, Malta und Zypern beschlossen. Die Regelung soll rückwirkend zum 1. Januar 2022 in Kraft treten.

Seit dem Brexit kommt es vor allem in Bezug auf Nordirland zu Schwierigkeiten beim Handel. Damit Waren nicht unkontrolliert aus Großbritannien über Nordirland nach Irland und somit in die EU gelangen, wurden Kontrollen zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreichs vereinbart. Das führte teils zu Problemen, für die sich London und Brüssel gegenseitig verantwortlich machen. Die britische Regierung erklärt seit Monaten eine auch von ihr ausgehandelte Vereinbarung für gescheitert und verlangt eine grundlegende Neuverhandlung, die Brüssel jedoch ablehnt.

In dem sogenannten Nordirland-Protokoll ist geregelt, dass Nordirland - anders als England, Schottland und Wales - weiterhin den Regeln des EU-Binnenmarkts und der Zollunion folgt. Dadurch sollen Spannungen in der ehemaligen Bürgerkriegsregion der irischen Insel verhindert werden. Seit Monaten verhandeln London und Brüssel darüber, wie es weiter gehen soll, ohne dabei ersichtlich voranzukommen. Die Briten haben mehrfach gedroht, das Protokoll ganz aufzukündigen.


Sharif: Pakistan will friedliche Beziehungen zu Nachbarstaat Indien

ISLAMABAD/NEU DELHI: Pakistans neuer Regierungschef strebt «friedliche und kooperative» Beziehungen zu Indien an. Dies teilte der neu gewählte Premier Shehbaz Sharif am Dienstag mit. Die Beziehung der rivalisierenden Atommächte und Nachbarstaaten Pakistan und Indien gilt als angespannt. Indiens Premierminister Narendra Modi hatte Sharif am Montag zu seiner Wahl gratuliert. «Indien wünscht sich Frieden und Stabilität in einer Region, die frei von Terror ist», schrieb Modi auf Twitter. Sharif wurde nach einem Misstrauensvotum am Sonntag gegen Ex-Premier Imran Khan gewählt.

Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indiens und der Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 gibt es Auseinandersetzungen um die Herrschaft über die Himalaya-Region Kaschmir. Neu Delhi wirft Pakistan vor, Terroristen im indischen Teil der Kaschmir-Region zu unterstützen. Islamabad bestreitet dies. Beide Länder führten bereits mehrere Kriege gegeneinander.


Neuer Verteidigungsminister

OSLO: Das skandinavische Nato-Land Norwegen bekommt einen neuen Verteidigungsminister. Nachdem Minister Odd Roger Enoksen am Wochenende wegen einer bekanntgewordenen sexuellen Beziehung zu einer deutlich jüngeren Frau seinen Rücktritt angekündigt hatte, wird der bisherige Kommunalminister Bjørn Arild Gram das Verteidigungsressort übernehmen. Das gab Ministerpräsident Jonas Gahr Støre am Dienstag bekannt. Der bisherige Abgeordnete Sigbjørn Gjelsvik tritt Grams Nachfolge im Kommunalministerium an. Enoksen, Gram und Gjelsvik gehören allesamt der bäuerlichen Zentrumspartei an, die als Juniorpartner in der Regierung des Sozialdemokraten Støre sitzt.

Enoksen hatte am Samstag seinen Rücktritt angekündigt. Er hatte einem Bericht der Zeitung «Verdens Gang» bestätigt und bedauert, dass er vor Jahren ein Verhältnis zu einer mehrere Jahrzehnte jüngeren Frau gehabt hat. Als sich die beiden 2005 kennengelernt hatten, war er 50 Jahre alt gewesen, die politisch interessierte Schülerin erst 18. Seit Ende 2021 war er unter Støre Verteidigungsminister.


Infineon baut Chipfertigung für Autos aus

MÜNCHEN: Der Halbleiterkonzern Infineon will die Fertigung von Chips für die Autoindustrie ausbauen und erweitert dafür sein Werk in Indonesien.

Mit Übernahme von Werksgebäuden eines benachbarten Halbleiterfertigers am Standort Bantam werde die Produktionsfläche verdoppelt. Die Fertigung solle 2024 starten, teilte Infineon am Dienstag mit. Autospartenvorstand Thomas Kaufmann verwies auf den steigenden Bedarf an Halbleitern für Autos. Mit dem Zukauf könne Infineon seine «Fertigungskapazitäten schneller erweitern als mit einem Neubau auf grüner Wiese». Backend-Fertigungsleiter Alexander Gorski sagte: «Wir investieren, um weiteres strukturelles Wachstum zu ermöglichen und die Resilienz unserer Lieferketten zu erhöhen.».


Siebeneinhalb Jahre für Mordplan gegen spanischen Regierungschef

MADRID: Ein rechtsradikaler Spanier ist wegen der geplanten Ermordung des linken Regierungschefs Pedro Sánchez zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 65-jährige Manuel Murillo sei entschlossen gewesen, Sánchez umzubringen, habe dies Bekannten und im Internet mitgeteilt und auch zur Beihilfe aufgerufen, berichteten der staatliche TV-Sender RTVE und andere Medien am Dienstag unter Berufung auf den Nationalen Gerichtshof für besonders schwere Straftaten in Madrid. Der Wachmann, der ein geübter Schütze sei, habe auch mehrere illegale Waffen, darunter Präzisionsgewehre und ein Sturmgewehr, besessen. Er war 2018 verhaftet worden.

Der Verurteilte habe sich für die damals von der sozialistischen Regierung geplante Umbettung des 1975 gestorbenen Diktators Francisco Franco aus dem riesigen Mausoleum «Valle de los Caídos» nordwestlich von Madrid in ein normales Grab rächen wollen. Diese Umbettung wurde 2019 vollzogen.


Mehr als 40 Festnahmen wegen Terrorvorwürfen

ISTANBUL: Die türkische Polizei hat 46 Menschen wegen mutmaßlicher Terrorverbindungen festgenommen, darunter ehemalige Funktionäre der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP. Ihnen werde unter anderem finanzielle Unterstützung der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vorgeworfen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag.

Die Generalstaatsanwaltschaft in Ankara habe insgesamt die Festnahme von 91 Verdächtigen in 13 Provinzen angeordnet. Die HDP äußerte sich zunächst nicht zu den Festnahmen.

Die HDP ist die zweitgrößte Oppositionspartei im Parlament. Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft ihr vor, der verlängerte Arm der PKK zu sein, die in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation gilt. Die HDP weist die Vorwürfe zurück.

Die HDP steht seit Jahren unter Druck. Tausende ihrer Mitglieder sitzen unter anderem wegen Terrorvorwürfen in türkischen Gefängnissen. Der Partei droht zudem ein Verbot. Der ehemalige Co-Vorsitzende der Partei, Selahattin Demirtas, ist seit 2016 inhaftiert.


Außenministerin Baerbock besucht Bundeswehr-Soldaten in Gao

GAO: Außenministerin Annalena Baerbock hat am Dienstag die im nordmalischen Gao eingesetzten Bundeswehrsoldaten besucht. Die Männer und Frauen sollen zur Stabilisierung des von islamistischem Terrorismus bedrohten Landes beitragen. Im Camp Castor, in dem ein Großteil der an der UN-Stabilisierungsmission Minusma beteiligten rund 1100 Bundeswehrsoldaten stationiert ist, wollte sich die Grünen-Politikerin ein Bild von der Lage machen. Der Einsatz im Krisenland Mali gilt als die gefährlichste Mission deutscher Soldaten im Ausland, nachdem sich die Bundeswehr 2021 wegen des Rückzugs der US-Truppen überstürzt aus Afghanistan zurückziehen musste.

Baerbock war von der malischen Hauptstadt Bamako aus nicht mit dem Regierungs-Airbus nach Gao geflogen, sondern aus Sicherheitsgründen mit einem viermotorigen Propeller-Transportflugzeug der Bundeswehr vom Typ Airbus A400M. Zu Beginn wollte sich die Ministerin vom Kontingentführer der deutschen Minusma-Soldaten, Oberst Peter Küpper, informieren lassen. Anschließend wollte sie am sogenannten Ehrenhain der im Einsatz gestorbenen Soldaten gedenken. Danach stand der Besuch einer Sanitätsstation auf dem Programm. Die Ministerin wollte sich zudem die auf dem Stützpunkt stationierten Aufklärungsdrohnen vom Typ «Heron» zeigen lassen.

Neben den rund 1100 Bundeswehrsoldaten im Rahmen von Minusma sind etwa 320 weitere Soldaten als Teil der EU-Ausbildungsmission EUTM im Einsatz. Der Bundestag muss Ende Mai über die Zukunft der deutschen Militäreinsätze in Mali entscheiden - unter anderem wegen der Zusammenarbeit von Malis militärischer Übergangsregierung mit russischen Söldnern ist vor allem die Fortsetzung der EUTM-Mission umstritten. Die Mandate für die Einsätze gelten noch bis zum 31. Mai.


Skifahrer fliegt bei Anfängerkurs acht Meter weit auf Autodach

TURRACHER HÖHE: Nach einem spektakulären Sturzflug ist ein deutscher Skifahrer in Österreich sehr unsanft auf einem Autodach gelandet.

Wie die Polizei im Bundesland Kärnten am Dienstag berichtete, wurde der verletzte Mann anschließend in ein Krankenhaus transportiert. Der 20-Jährige aus Nordrhein-Westfalen habe am Montag während eines Anfängerkurses im Skigebiet Turracher Höhe die Kontrolle über seine Skier verloren. Er fuhr fast ungebremst eine Piste hinab bis ins Tal. Auf Zurufe des Skilehrers, sich fallen zu lassen, habe der Urlauber aus dem Münsterland nicht reagiert. Laut Polizei fuhr der Mann am Ende der Piste über einen Schneehügel, hob ab und flog ungefähr acht Meter durch die Luft. Er krachte auf ein parkendes Auto, das bei dem Aufprall erheblich beschädigt wurde.


US-Flugzeugträger «USS Abraham Lincoln» im Japanischen Meer unterwegs

SEOUL: Inmitten wachsender Spannungen auf der koreanischen Halbinsel ist der US-Flugzeugträger «USS Abraham Lincoln» Berichten zufolge vor der Küste Südkoreas unterwegs. Die Kampfgruppe des Flugzeugträgers kreuze in internationalen Gewässern im Meer zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan, berichteten südkoreanische Sender und die Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag unter Berufung auf informierte Quellen. Die Ankunft der «USS Abraham Lincoln» mit Begleitschiffen wurde in Südkorea nach den jüngsten Raketentests durch Nordkorea als Demonstration der Stärke gesehen. Die unabhängige Militärorganisation U.S. Naval Institute bestätigte am Montag (Ortszeit), dass die Gruppe das Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) erreicht habe.

Den Berichten zufolge ist es das erste Mal seit vier Jahren, dass der US-Flugzeugträger wieder im «Ostmeer» kreuze. Es werde erwartet, dass sich die «USS Abraham Lincoln» dort bis zu fünf Tage aufhalten wird. Nach neuen Raketentests von Nordkorea hatten die US-Streitkräfte bereits Mitte März Kampfjets von der «USS Abraham Lincoln» aus zu einer sogenannten Luftdemonstration gestartet. Der Flugzeugträger befand sich damals vor der anderen Seite der koreanischen Halbinsel im Gelben Meer.

Befürchtet wird, dass Nordkorea zum 110. Geburtstag des früheren Staatschefs Kim Il Sung, der auf den 15. April fällt, einen neuen Raketentest oder auch einen Atomtest unternehmen könnte. Das Land hatte in diesem Jahr bereits mehrfach Raketen getestet. Zuletzt wurden die Nachbarländer durch den neuen Test einer nordkoreanischen Interkontinentalrakete alarmiert. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea den Test von Raketen jeglicher Reichweite, die einen Atomsprengkopf tragen können. Wegen seines Atomwaffenprogramms ist das Land harten internationalen Sanktionen unterworfen.


Chaos und Verwüstung - wohl viele Tote nach Starkregen

JOHANNESBURG: Ungewöhnlich heftige Niederschläge haben in Südafrikas Küstenprovinz KwaZulu-Natal Chaos und Verwüstung verursacht. Obwohl das Ausmaß der Schäden noch weitgehend unbekannt ist, gingen Medien des Landes am Dienstag bereits von mindestens 20 Toten sowie zahlreichen Verletzten aus. Befürchtet wurden Sachschäden in Millionenhöhe. Das Militär wurde in Alarmbereitschaft versetzt. Betroffen war vor allem die Region um die Hafenstadt Durban.

Laut Behördenangaben vom Dienstagmorgen gab es zahlreiche Erdrutsche, viele wichtige Verbindungsstraßen stehen unter Wasser. In den sozialen Medien zeigten Anwohner Videos von reißenden Wasserströmen in Häusern und Siedlungen. Erschwert wurde die Situation durch Stromausfälle und eine veraltete Infrastruktur, die die Wassermassen nicht mehr aufnehmen konnte. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, angesichts anhaltender Niederschläge in den Wohnungen zu bleiben.

Das Land an der Südspitze Afrikas befindet sich aktuell im Griff einer Extremwetterlage, die in kürzester Zeit unverhältnismäßig viel Feuchtigkeit mit sich bringt. Die Provinz KwaZulu-Natal befindet sich am Indischen Ozean und grenzt an Niedersachsens Partnerprovinz, die Ostkap-Provinz - dort sind auch mehrere deutsche Automobil-Unternehmen und Zulieferfirmen angesiedelt.


Gigantische Explosion verändert Helgoland - 75 Jahre «Big Bang»

HELGOLAND: Die Operation «Big Bang» am 18. April 1947 - also vor 75 Jahren - hat Helgoland stark geprägt. Bei der damals größten nicht-nuklearen Sprengung weltweit zerstörten die Briten mit 6700 Tonnen Munition die militärischen Anlagen auf der zu diesem Zeitpunkt unbewohnten Hochseeinsel. «Die Sprengung hat die ganze Topographie der Insel verändert», sagte der Leiter des Helgoländer Museums, Jörg Andres. «Die ehemalige, ganz markante Südspitze, die ein Ansteuerungspunkt für alle Schiffe war, die ist komplett verschwunden.» Dabei sei das Mittelland entstanden.

Hintergrund der Explosion: Im Zweiten Weltkrieg wollten die Nationalsozialisten mit dem Projekt «Hummerschere» durch Aufspülungen und Betonbauten einen riesigen Marinehafen als Flottenstützpunkt errichten. Kurz nach Kriegsende übernahmen die Briten die Kontrolle, die Nordseeinsel wurde jahrelang Übungsziel für die britischen Luftstreitkräfte. Ziel der Sprengung sei es gewesen, dem Gefahrenpotenzial Helgolands für Großbritannien ein für alle Mal ein Ende zu bereiten, berichtete der Historiker Jan Rüger vom Birkbeck College der Universität London.


Tausende Indigene demonstrieren gegen illegale Goldsuche

BRASÍLIA: Rund 6000 Indigene haben in Brasília gegen die Goldsuche in indigenen Gebieten demonstriert. Im Rahmen der Aktion «Blutgold: Marsch gegen den Goldabbau, der tötet und Wälder abholzt» zogen sie vor das Bergbau- und Energieministerium der brasilianischen Hauptstadt und schleuderten Schlamm gegen dessen Scheiben, wie das Nachrichtenportal «G1» am Montag (Ortszeit) berichtete.

Der Schlamm sollte demnach die durch die Goldsuche verursachte Verschmutzung und den Tod darstellen. Einige schrieben damit auch Slogans gegen Präsident Jair Bolsonaro auf die Scheiben.

Die Indigenen sind bereits seit Montag vergangener Woche zu einem großen, rund zehntägigen Protestcamp Freies Land in Brasília. Sie verteidigen die Einrichtung von Schutzgebieten und protestieren gegen die «anti-indigene Agenda» der Regierung des rechten Präsidenten Bolsonaro.

Dazu gehört der «Marco Temporal», den etwa Großgrundbesitzer so auslegen, dass indigene Völker nur dort Land beanspruchen können, wo sie bereits vor der Verfassung von 1988 lebten. Umweltschützern zufolge werden damit die Rechte der Indigenen beschnitten. Zudem geht es um Gesetzesprojekte, die den bisher illegalen Goldabbau in indigenen Gebieten erlauben sollen.

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Derk Mielig 12.04.22 14:36
@NKL
Ich weiß ja nicht, wer bei Ihnen "ihnen" ist, aber n meinem Bekanntenkreis ist man schon in der Lage, 1 und 1 zusammen zu zählen. Ok, da wird tagsüber auch nicht für wenig Geld viel gearbeitet und am Abend im Fernsehen die neuesten manipulierten Nachrichten aus obskuren Internet-Quellen konsumiert.
Norbert K. Leupi 12.04.22 13:40
Neues aus...
Gib ihnen jeden Morgen eine Mainstream-Zeitung , dass sie tagsüber für wenig Geld viel arbeiten und bring am Abend im Fernsehen die neuesten manipulierten Nachrichten , abwechselnd mit Verblödungsshows , Filmen und Werbung , somit haben sie keine Zeit mehr ,um bewusst nachzudenken!