Neues aus dem Ausland am Freitag

Foto: Pixabay/Photomat
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Während Trump-Prozess: Mann zündet sich vor Gericht selbst an

NEW YORK: Während des laufenden Strafprozesses gegen Ex-Präsident Donald Trump hat sich US-Medienberichten zufolge ein Mann in einem Park gegenüber dem Gerichtsgebäude in New York selbst angezündet. Der Mann habe sich mit einer Flüssigkeit übergossen und angezündet, berichteten unter anderem die «New York Times» und CNN übereinstimmend, CNN zeigte zudem Live-Bilder. Die umstehenden Menschen hätten geschrien und versucht, zu helfen. Nach kurzer Zeit seien Polizisten gekommen und hätten die Flammen gelöscht. Der Mann sei dann in einen Krankenwagen getragen und weggefahren worden. Warum er sich selbst anzündete, war zunächst völlig unklar.

Der Vorfall ereignete sich im Collect Pond Park, direkt gegenüber dem Gerichtsgebäude, in dem derzeit der Strafprozess gegen Trump stattfindet. Das Gerichtsgebäude ist weitreichend abgesperrt, zahlreiche Polizisten sind dort im Dauereinsatz. Rundherum haben sich Dutzende Medienvertreter mit Kameras und Übertragungswagen versammelt. In dem Park dürfen sich Gegner und Befürworter Trumps zu Demonstrationen versammeln, bislang taten das an den Prozesstagen allerdings immer nur einige wenige. Das Gelände hat Barrikaden ringsherum, aber auch offene Zugänge.


Festgesetzter Frachter «Atlantic Navigator II» hat Rostock verlassen

ROSTOCK: Er hatte Uran und Birkenholz aus Russland geladen. Der Frachter «Atlantic Navigator II» war im Rostocker Hafen festgesetzt worden. Jetzt durfte er den Hafen verlassen.

Das seit März im Rostocker Überseehafen festgehaltene Schiff «Atlantic Navigator II» hat den Hafen verlassen. Der Tracking-Anbieter Vesselfinder zeigte am Freitagnachmittag, dass der Frachter in die Ostsee einfuhr. Zuvor hatte eine Sprecherin des Hauptzollamtes Stralsund der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass das Schiff nun auslaufen dürfe. Das Schiff hat Waren aus Russland an Bord, die auf der EU-Sanktionsliste stehen, darunter nach Informationen der britischen Nicht-Regierungsorganisation Earthsight Birkenholz und angereichertes Uran für US-Atomkraftwerke.


«Frankfurter Rundschau» zu SPD-Landesgruppen/Norderney

Vor der vergangenen Bundestagswahl kündigte Olaf Scholz an, er wolle «den Unfall korrigieren, dass es in Deutschland keine Vermögensbesteuerung gibt».

Daraus ist nichts geworden. Wenigstens die Ziele, die SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich jetzt beim SPD-Landesgruppen-Treffen auf Norderney benannt hat, sollten aber umsetzbar sein - ein Tariftreuegesetz und eine Kindergrundsicherung, die ihren Namen verdient. Bisher spricht nichts dafür, dass die Ampelparteien eine Grundsicherung auf den Weg bringen, die Kinderarmut wirkungsvoll beseitigt. Ob sich das noch ändert? Eine neue «Körperhaltung», wie Parteichef Lars Klingbeil es nennt, wird nicht ausreichen. Wenn die SPD-geführte Regierung mehr sozialdemokratische Politik durchsetzt, wäre viel mehr erreicht.


Ecuadors Regierung benennt elf Verdächtige als militärische Ziele

QUITO: Im Zuge der Sicherheitskrise in Ecuador hat die Regierung elf mutmaßliche Bandenchefs als militärische Ziele identifiziert. Auf der Liste stehen unter anderem der Chef der Bande «Los Choneros», José Adolfo Macías Villamar alias «Fito», der Mitbegründer des mexikanischen Sinaloa-Kartells, Ismael Zambada García alias «El Mayo», und der kolumbianische Drogenhändler Giovanny Andrés Rojas alias «Araña», wie das Präsidialamt am Freitag mitteilte. Auf einer zweiten Liste der meistgesuchten Verbrecher werden unter anderem die Anführer der mächtigen Gangs Chone Killer, Lobos und Tiguerones aufgeführt.

Seit Anfang des Jahres liefern sich die staatlichen Sicherheitskräfte und die mächtigen Banden des südamerikanischen Landes heftige Auseinandersetzungen. Präsident Daniel Noboa erklärte per Dekret, dass sich Ecuador in einem internen bewaffneten Konflikt befinde, und schickte die Streitkräfte in den Kampf gegen die Gangs. Er deklarierte 22 kriminelle Gruppen als terroristische Organisationen und nicht-staatliche Kriegsparteien, die auszuschalten seien.

Die Sicherheitslage in Ecuador hatte sich zuletzt dramatisch verschlechtert. Die Mordrate von 46,5 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohnern im vergangenen Jahr war die bislang höchste in der Geschichte des einst friedlichen Andenstaates und eine der höchsten Lateinamerikas. Mehrere Banden mit Verbindungen zu mächtigen mexikanischen Kartellen kämpfen um die Kontrolle über die Routen des Drogenhandels. Ecuador ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien, das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird.


Drei Frauen mit Stichverletzungen - Polizei schießt Verdächtigen an

VÄSTERÅS: Ein Mann, der im Verdacht steht, drei ältere Frauen in der schwedischen Stadt Västerås angegriffen zu haben, ist während seiner Festnahme von der Polizei angeschossen worden. Der Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Welchen Verletzungsgrad der Mann hat, blieb zunächst unklar. Er wird verdächtigt, auf drei ältere Frauen im Alter von 65 bis 80 Jahren eingestochen zu haben.

Die drei verletzten Frauen wurden am Freitag in der Innenstadt im Freien gefunden. Nach Angaben der Polizei wurde mit einem spitzen Gegenstand auf sie eingestochen. Die Frauen wurden in ein Krankenhaus gebracht, eine von ihnen ist nach Angaben der Region Västmanland schwer verletzt. Die anderen sollen leichte Verletzungen haben.


Mindestens 32 Tote nach heftigen Regenfällen

NAIROBI: In Kenia sind in den vergangenen Tagen nach heftigen Regenfällen und Überschwemmungen mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Wie die UN-Nothilfeorganisation OCHA am Freitag berichtete, mussten mehr als 40.000 Menschen aus ihren Dörfern und Siedlungen fliehen. Auch Ackerland wurde durch die Fluten zerstört. Das kenianische Rote Kreuz berichtete, bislang seien 35 Lager für die durch die Überflutungen obdachlos gewordenen Menschen eingerichtet worden.

Besonders betroffen sind neben dem Großraum Nairobi das Gebiet am Viktoriasee im Westen des Landes, das Gebiet des Großen Afrikanischen Grabenbruchs und Regionen im Nordosten Kenias. Die alljährliche Regenzeit, die in dem ostafrikanischen Land noch bis ungefähr Ende Mai andauert, wird in diesem Jahr zusätzlich von dem Wetterphänomen El Nino beeinflusst. Der kenianische Wetterdienst hat auch für die kommenden Tage schwere Regenfälle angekündigt.


Mann nach Bombendrohung in iranischem Konsulat in Paris festgenommen

PARIS: Mit der Attrappe eines Sprengstoffgürtels ist in Paris ein Mann in das iranische Konsulat eingedrungen und hat einen großen Polizeieinsatz ausgelöst. Eine Spezialeinheit der Polizei sperrte das Gebiet am Freitag zunächst ab, weil eine Bedrohungslage befürchtet wurde, wie die Pariser Polizeipräfektur mitteilte. Schließlich verließ der 60 Jahre alte Iraner das Konsulat von sich aus wieder und wurde festgenommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Im Konsulat habe er mit einer Gewalttat gedroht, letztlich aber keinerlei Waffen bei sich gehabt. Unter dem Vorwurf einer Todesdrohung kam der Mann in Polizeigewahrsam.

Der in Frankreich lebende Iraner habe im vergangenen September bereits aus Protest gegen das iranische Regime vor dem Konsulatsgebäude Autoreifen in Brand gesetzt. Dafür war er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, die noch nicht rechtskräftig war, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Die Kriminalpolizei versuche nun, die Motive des Mannes für sein Eindringen in das Konsulat zu ermitteln.


29 Verletzte bei Unglück auf Capri-Fähre

NEAPEL: Auf einer Fähre von der italienischen Mittelmeerinsel Capri sind bei der Ankunft in Neapel mindestens 29 Menschen verletzt worden, davon eine Frau schwer. Das Schiff namens «Isola di Procida» mit etwa 100 Passagieren prallte nach Berichten von Augenzeugen am Freitagmorgen beim Anlegen auf den Kai. Vermutet wird, dass der Kapitän durch eine heftige Windböe die Kontrolle verlor. Zuvor hatte sich die Fähre bei der Überfahrt durch zwei Meter hohe Wellen gekämpft.

Die 29 Verletzten, darunter zahlreiche Touristen, wurden nach Angaben der Behörden sicherheitshalber in Krankenhäuser gebracht. In den meisten Fällen blieb es jedoch bei kleineren Verletzungen. Auf der Insel Capri im Golf von Neapel fand seit Mittwoch auch das Treffen der Außenminister der Siebenergruppe großer westlicher Industrienationen (G7) statt. Niemand aus der deutschen Delegation von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) war an Bord der Fähre.

Capri gehört zu den meistbesuchten touristischen Zielen Italiens. Auf die Insel mit weniger als 15.000 ständigen Einwohnern kommen zur Hauptsaison mehrere zehntausend Besucher täglich. Die Überfahrt vom Festland dauert etwa eine Stunde.


Angriff im Elsass: Schülerin nach Herzstillstand tot

STRAßBURG: Ein Angreifer geht im Elsass mit einem Messer auf zwei Mädchen los. Die beiden werden leicht verletzt. Eine andere Schülerin erleidet währenddessen einen Herzstillstand und stirbt.

Eine Grundschülerin ist nach der Messerattacke in einer Schule im Elsass gestorben. Das Mädchen hatte während des Einsatzes der Sicherheitskräfte in ihrer abgeriegelten Schule in Souffelweyersheim bei Straßburg einen Herzstillstand erlitten. Das bestätigte die örtliche Schulverwaltung am Freitag. Die Jugendliche war am Vortag in ernstem Zustand in ein Krankenhaus gekommen. Ob das Mädchen an Herzproblemen litt, war zunächst nicht bekannt.

Am Donnerstag hatte ein Mann eine elf Jahre alte Grundschülerin vor einer Schule mit einem Messer am Hals verletzt. Auf einem nahe gelegenen Platz griff er auch ein sieben Jahre altes Mädchen an. Beide Schülerinnen erlitten leichte Verletzungen. Einsatzkräfte nahmen einen Verdächtigen fest. Der Mann um die 30 könnte nach ersten Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft psychisch labil sein. Das Motiv des Täters ist noch unbekannt. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gibt es laut Staatsanwaltschaft nicht.


Angriff auf Wolkow: Zwei Verdächtige in Polen festgenommen

VILNIUS: In Polen sind nach Angaben des litauischen Staatspräsidenten Gitanas Nauseda zwei Personen festgenommen worden, die den gewaltsamen Angriff auf den Kreml-Kritiker Leonid Wolkow in Litauen verübt haben sollen. Die Verdächtigen sollen nach Abschluss der Verfahrensschritte bald an Litauen übergeben werden, wie Nauseda am Freitag dem litauischen Rundfunk zufolge in Vilnius sagte. Er dankte den polnischen Behörden für ihre Arbeit. Von diesen gab es zunächst keine Bekanntmachung zu der Festnahme.

Nähere Informationen zu den beiden Verdächtigen und dem möglichen Auslieferungstermin machte das Staatsoberhaupt des baltischen EU- und Nato-Landes zunächst nicht. Auch die litauische Polizei äußerte sich dazu nicht.

Der im Exil in Litauen lebende Wolkow war im März vor seinem Haus in Vilnius überfallen und verletzt worden. Die Hintergründe der Tat sind bislang noch unklar. Der enge Vertraute des am 16. Februar in einem Straflager gestorbenen Kreml-Gegners Alexej Nawalny machte den russischen Präsidenten Wladimir Putin dafür verantwortlich. Litauens Nachrichtendienst vermutete, dass russischen Spezialdienste hinter der Attacke auf den Oppositionellen stecken.


«El Mundo»: Östliche Nato-Länder Verfechter der Sicherheit der EU

MADRID: Die spanische Zeitung «El Mundo» kommentiert am Freitag die führende Rolle östlicher EU-Länder bei der Verteidigung der Sicherheit Europas gegen Russland:

«Der Zwist in der EU über höhere Verteidigungsausgaben hat die baltischen und osteuropäischen Länder im Gegensatz zu den Staaten, die die Bedrohung durch Russland am wenigsten akzeptieren wollen, zu Wortführern für die Sicherheit des Kontinents gemacht. Dies (...) wurde auf dem Europäischen Rat vom 22. März deutlich und zeigte sich auch gestern auf einem außerordentlichen Gipfel. (...) War es damals Polens Regierungschef Donald Tusk, der warnte, dass «die Dinge nicht verschwinden, wenn man nicht über sie spricht», so war es diesmal Kaja Kallas, Ministerpräsidentin von Estland, die den Aufruf an die freie Welt richtete, ihren Willen zur Verteidigung zu demonstrieren.

Die Verlagerung der Führung nach Osten in einer zentralen Sicherheitsfrage ist ein Appell an alle Verbündeten, zu verstehen, dass die Antwort auf Wladimir Putin in eine globale Bedrohung eingebettet ist, in der der Angriff auf die Ukraine, die Bombardierung Israels und Moskaus Zusammenarbeit mit Teheran und Peking zusammengehören. (...) In diesem Zusammenhang steht Spanien vor der Aufgabe, die Militärausgaben von derzeit 1,24 Prozent auf 2 Prozent des BIP zu erhöhen, wie vom Bündnis festgelegt. (...) Es ist nicht hinnehmbar, dass die viertgrößte Volkswirtschaft des Euroraums weiterhin den vorletzten Platz bei den Verteidigungsinvestitionen unter den 32 NATO-Mitgliedern einnimmt.»

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