Neuer europäischer Supercomputer geht ans Netz

Portugals Premierminister Antonio Costa hält eine Rede während der Debatte zur Lage der Nation im Parlament in Lissabon. Foto: epa/Tiago Petinga
Portugals Premierminister Antonio Costa hält eine Rede während der Debatte zur Lage der Nation im Parlament in Lissabon. Foto: epa/Tiago Petinga

LISSABON: Die Europäische Kommission hat in Portugal zusammen mit dem portugiesischen Ministerpräsidenten António Costa einen neuen europäischen Supercomputer in Betrieb genommen. Das Hochleistungsrechensystem namens Deucalion befinde sich in der Universität Minho in Guimarães im Norden Portugals, teilte die Kommission am Mittwoch mit.

Der Supercomputer des Gemeinsamen Unternehmens für europäisches Hochleistungsrechnen (GU EuroHPC) verfüge über eine Rechenkapazität von zehn Petaflops und sei damit in der Lage, eine Billiarde Berechnungen pro Sekunde vorzunehmen. Zum Vergleich: Der Supercomputer rechnet mehrere hunderttausend Mal schneller als ein handelsüblicher Prozessor.

Deucalion könne zur Förderung von Forschung und Entwicklung in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt werden - wie Meteorologie, Strömungs- und Aerodynamik, Astrophysik und Kosmologie, hieß es. Es werde aber auch die Innovation in Bereichen wie künstliche Intelligenz, personalisierte Medizin, Brandbekämpfung, Raumplanung, aber auch intelligente Mobilität und autonome Fahrzeuge fördern.

Deucalion kostete den Angaben zufolge 20 Millionen Euro und ist der achte GU EuroHPC-Supercomputer. Solche Hochleistungsrechensysteme gibt es bereits in Finnland (Lumi), Italien (Leonardo), Slowenien (Vega), Luxemburg (MeluXina), Bulgarien (Discoverer), Tschechien (Karolina) und Spanien (MareNostrum5). Weitere sollen folgen.

Das Forschungszentrum Jülich bei Aachen soll zum Beispiel Zentrum des ersten Exascale-Rechners werden. «Jupiter», so der Name, soll als erster Supercomputer in Europa die Grenze von einer Trillion Rechenoperationen pro Sekunde brechen.

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Hartmut Wirth 07.09.23 12:40
Supercomputer
Was nützt der schnellste Computer, wenn ihn die Bediener nur mit den Daten füttern, die zum Wunschergebnis führen. Da ist es dann egal, ob KI dort Einzug erhält oder nicht. Und: alle diese "Super-Computer" müssen ja zwangsläufig zu ein und demselben Ergebniss führen. Aber das besagt nichts darüber aus, ob diese Berechnungen geschönt sind oder nicht.

Und solange die "EU-Kommission" das "Sagen" hat, dürfte sich hier Jedermann klar ausrechnen dürfen, was dabei rauskommt: immer das Ergebnis, das diese Kommission vorgibt.