Kaffeeernte beschleunigt durch neue Maschine

Foto: The Nation
Foto: The Nation

CHIANG MAI: Das Chiang Mai Agricultural Engineering Research Institute hat eine tragbare Erntemaschine für Kaffeebohnen vorgestellt, die 1,8- bis 2,04-mal schneller arbeitet als ein menschlicher Pflücker.

Die mit einer 12-Volt-Batterie betriebene Maschine verfügt über zwei 10 cm lange rotierende Arme mit Federn an jeder Seite, um die Kaffeebohnen von den Zweigen zu lösen, teilte das Institut, das dem Landwirtschaftsministerium untersteht, am Dienstag mit.

Die herabfallenden Bohnen werden dann in einem 1,2 x 1,5 Meter großen und einen halben Meter tiefen Nylonnetz aufgefangen, das am Fuß des Baumes angebracht wird.Foto: The Nation

Foto: The Nation

Das Institut hat die Ernte von Robusta-Kaffeebohnen getestet und dabei eine durchschnittliche Leistung von 85,18 kg pro Stunde erzielt, 1,81-mal höher als die durchschnittliche Leistung eines menschlichen Pflückers mit 46,91 kg pro Stunde.

Bei Arabica-Kaffeebohnen ist die Maschine mit einem Ausstoß von 30,54 kg pro Stunde sogar noch beeindruckender, nämlich 2,04-mal so viel wie ein menschlicher Arbeiter mit 15 kg pro Stunde.

Das Institut fügte hinzu, dass es bereits von einem privaten Unternehmen kontaktiert wurde, um einen Bauplan der Maschine für die Massenproduktion zu erhalten. Die kommerzielle Version dieses tragbaren Kaffeepflückers soll schätzungsweise 4.900 Baht kosten und würde dazu beitragen, die Arbeitskosten der Kaffeebauern um 40 Prozent zu senken.Foto: The Nation

Foto: The Nation

Kaffeebohnen sind mit einem geschätzten Wert von 5,5 Milliarden Baht pro Jahr und einer Anbaufläche von über 260.000 rai eine der wichtigsten Wirtschaftspflanzen Thailands. In Thailand werden nur zwei Sorten angebaut: Arabica-Kaffee, der im Norden angebaut wird, und Robusta-Kaffee im Süden.

Derzeit wird die Kaffeeernte größtenteils von Hand durchgeführt, wobei die Arbeitskosten bei etwa 5 bis 8 Baht pro kg liegen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Jürgen Franke 25.09.23 07:40
Eine super Maschine
um schneller und kostengünstiger ernten zu können. Damit ist doch alles gesagt.
michael von wob 25.09.23 04:20
Sehr interessante Unterhaltung
Kann mir jemand erklären....wann waren die alten Zeiten und was war vor den "alten Zeiten" ?
Bernd Wendland 25.09.23 00:50
Oskar Kusch
Gut waren die alten Zeiten nicht, obwohl es auch sehr wohlhabende Betriebe gab, die "Großkopferten", wie man in Bayern sagt. Das weiß ich als Diplom-Agraringenieur sehr wohl. So schrieb ich das Buch "Historische Pfarrhöfe und Pastoratsgärten",Verlagsgruppe Husum, Vorwort von Loki Schmidt, 600 S., 513 zitierte Quellen, 400 Abb., 50 €, in dem auch die Zustände bei Leibeigenschaft und Verschuldung armer Betriebe thematisiert werden. Man muss sogar davon ausgehen, dass das Lohnniveau und der Lebensstandard der heutigen Landarbeiter in Thailand noch bedauernswerter ist als die der meisten Viertelhufner und Kätner bei uns vor 200 Jahren.
Andy 24.09.23 20:40
Kaffeemaschine
Da hat sich aber jemand Mühe gegeben, die ganzen Zahlen auszurechnen.
2,04 mal schneller
85,18 kg 46,91kg 30,54kg pro Stunde
1,81 mal höher
So genug wollte ich das gar nicht wissen.
Ich werde jetzt 1,63 Tassen Kaffee trinken.
Gute Nacht
Bernd Wendland 24.09.23 19:00
Letztlich haben nur die Abnehmer und Verarbeiter der Kaffeebohnen einen Vorteil von der Mechanisierung der Ernte. Diese aber nimmt der Hälfte der Erntehelfer die Arbeit weg, also ausgerechnet denjenigen, die an der ganzen Kaffeeproduktion und -weiterverarbeitung den geringsten Kostenfaktor darstellen. Vergleichbares gilt beispielsweise auch für die kettenbetriebenen Reis-Mähdrescher. Doch leider ist diese Entwicklung in Thailand ebenso wenig aufzuhalten wie ehemals in der europäischen Landwirtschaft.
Bernd Lange 24.09.23 18:50
Arbeitslose Thais gibs genug und sind billiger!
Was fürn Unsinn!