Teeparadies im goldenen Dreieck

Doi Mae Salong – Von der Opiumhochburg zur thailändischen Teeoase

Doi Mae Salong bietet nicht nur für Teeliebhaber ein Erlebnis, sondern auch für jeden, der sich für die Transformation einer Region von der Drogenproduktion zum Teeanbau interessiert. Fotos: Jahner
Doi Mae Salong bietet nicht nur für Teeliebhaber ein Erlebnis, sondern auch für jeden, der sich für die Transformation einer Region von der Drogenproduktion zum Teeanbau interessiert. Fotos: Jahner

CHIANG RAI: Das goldene Dreieck im hohen Norden Thailands, ehemals berühmt für Opium-Anbau, hat sich gewandelt. Heute ist es als ein Paradies für Tee-Spezialitäten und exotische Früchte bekannt. Besonders Doi Mae Salong, die „Teestadt des Nordens“, zieht Besucher aus der ganzen Welt mit ihrem urigen chinesischen Lokalkolorit und malerischen Hochland-Panoramen an. Einst ein Rückzugsort für Kuomintang-Soldaten, bietet die Stadt heute feinste Oolong-Tees.

Die Anreise nach Doi Mae Salong über eine abenteuerliche Panorama-Straße, vorbei an steilen Bergpässen, ist bereits ein Erlebnis für sich. In der Stadt angekommen, wird man von grünen Tee-Feldern und einer lebhaften Hauptstraße empfangen, die an die Reisterrassen von Bali erinnern. Überall bieten Teehändler ihre Produkte an. Keramik-Teekannen und -Tassen finden ebenso Käufer wie Tee-Tischchen und Stövchen.

Schmugglernest der Kuomintang

Doch die Geschichte der Stadt reicht tiefer. Einst als Schmugglernest bekannt, spielten die Kuomintang-Chinesen eine wesentliche Rolle im Opiumhandel. Mit dem Einfluss von König Bhumibol begann in den späten 1980er Jahren ein Umdenken. Agrarprojekte ersetzten den Opiumanbau und ermöglichten den Einheimischen ein legales Einkommen.

Von der Pflückung bis zur Trocknung in der Heiztrommel erlebt man hier alle Schritte der Teeproduktion.
Von der Pflückung bis zur Trocknung in der Heiztrommel erlebt man hier alle Schritte der Teeproduktion.

Heute ist Doi Mae Salong ideal für den Tee-Anbau. Die Bedingungen ähneln den taiwanesischen Anbaugebieten, was die Produktion hochwertiger Tees ermöglicht. Neben grünem und Oolong-Tee werden auch mit Jasmin aromatisierte Sorten angeboten. Über 200 Tonnen Tee werden jährlich produziert, die lokale Qualität, insbesondere des Oolong-Tees, findet zunehmend internationalen Anklang.

Drachen und rote Lampions

Neben grünem und Oolong-Tee werden in Doi Mae Salong auch mit Jasmin aromatisierte Sorten angeboten.
Neben grünem und Oolong-Tee werden in Doi Mae Salong auch mit Jasmin aromatisierte Sorten angeboten.

Die chinesische Abstammung der Bevölkerung ist unübersehbar. Haustüren sind mit chinesischen Zeichen verziert, und Drachen-Figuren zieren die Ladengeschäfte. Rote Lampions sorgen für eine authentische „China Town“-Atmosphäre. Ein Besuch des chinesischen Tempels bietet einen atemberaubenden Rundumblick.

Nicht fehlen darf der Besuch einer Tee-Fabrik. In der 101 Tea Plantation kann man den Prozess von der Ernte bis zur Trocknung beobachten. Eine Tee-Verkostung bietet die Möglichkeit, die geschmacklichen Unterschiede der verschiedenen Sorten zu erleben. Die Tees sind nicht nur geschmacklich überzeugend, sondern auch in attraktiven Verpackungen erhältlich, ideal als Mitbringsel.

Reise in eine andere Welt

Doi Mae Salong ist zweifellos eine Reise wert. Hier kommen nicht nur Teefans auf ihre Kosten. Vor allem das dargebotene Bergpanorama und die abenteuerliche Anfahrt machen einen Ausflug in die chinesische Enklave des hohen thailändischen Nordens zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer in der „Teestadt“ gleich ein ganzes Wochenende verbringen möchte, der kann in einem der zahlreichen Gästehäuser und Bungalow-Anlagen ohne Probleme direkt vor Ort ein Zimmer finden.

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