Ermuntert Finnland und Schweden zu Beitritt

BRÜSSEL: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg stellt Finnland und Schweden für den Fall einer Bitte um Aufnahme in das Verteidigungsbündnis eine zügige positive Antwort in Aussicht. «Wenn sie sich für einen Antrag entscheiden, erwarte ich, dass alle Verbündeten sie willkommen heißen werden», sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch zum Auftakt eines Nato-Außenministertreffens in Brüssel. Man arbeite bereits seit vielen Jahren zusammen, und die beiden Länder erfüllten die Standards des Verteidigungsbündnisses. Schweden und Finnland seien die «engsten Partner».

Sorgen, dass Russland die Zeit zwischen einer möglichen Bewerbung und der endgültigen Aufnahme für einen Angriff auf die Länder nutzen könnte, sollten nach Ansicht von Stoltenberg kein Argument gegen einen Beitritt sein. «Ich bin sicher, wir werden Wege finden, um ihre Bedenken bezüglich der Zeit zwischen einem möglichen Antrag und der endgültigen Ratifikation auszuräumen», sagte er. Über Details dazu wolle er allerdings in der Öffentlichkeit nicht sprechen.

Sowohl in Finnland als auch in Schweden wird seit dem russischen Angriff auf die Ukraine intensiv über eine mögliche Nato-Mitgliedschaft diskutiert. Bislang waren die beiden Länder neutral, was auch von Russland sehr geschätzt wurde. Deswegen wird nicht ausgeschlossen, dass Russland militärisch auf einen Beitrittsantrag reagieren könnte.

Der finnische Außenminister Pekka Haavisto verwies als Gast beim Außenministertreffen darauf, dass es in seinem Land eine sehr intensive Debatte über die nationale Sicherheit gebe. Die Regierung bereite derzeit ein Papier zur Sicherheit und Verteidigung für das Parlament vor. Dieses werde dann über die verschiedenen Optionen, inklusive einer möglichen Nato-Mitgliedschaft, beraten. Die allgemeine Meinung in Finnland dazu habe sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine schnell verändert. Erstmals sei eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung für die Nato-Mitgliedschaft.

Stoltenberg sagte, es sei natürlich Schweden und Finnland überlassen, ob sie eine Mitgliedschaft beantragen wollten. Die Nato werde jede Entscheidung akzeptieren.

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Frank Filser 07.04.22 22:23
Russland
Herr Kerp: Ja.

Das Ziel muss sein von fossilen Brennstoffen unabhaengig zu werden. Der Wert dieser Rohstoffe wird sinken.

Weniger Abnehmer, die eventuell etwas mehr Menge abnehmen.

Erneuerbare Energie hat wenn die Infrastruktur bezahlt wird geringe Erzeugungskosten. Wenn die Energiekosten bei uns drastisch sinken, dann wird auch die Produktion drastisch weniger kosten erzeugen. Groessere Gewinne oder billigere Produkte fuer die In- und die Exportnachfrage. Neben der Umgestaltung der Supplychains (Repatrierung) wird das langfristig in China auswirken und den chinesischen Energieverbrauch: kleineres oder kein Wirtschaftswachstum braucht eben weniger Energie und damit auch auf Russland.

Damit wird Russland immer unbedeutender. Das ist das Resultat von Putins Politik und seinen Luegen ueber Nicht-Invasion (bevor 24. Feb) und seinen Vertragsbruechen (im Aktuellen Zusammenhang: 1994 Bucharest, 1997 )

Nastrovije
Frank Filser 07.04.22 14:20
Nato Mitgliedschaft
Sicherheitswuensche von Schweden und Finnland sind gleichberechtigt denen von Russland und auch denen von Ukraine. Der Ukraine Krieg den Putin angezettelt hat wird auch andere Nachbarn von Russland veranlassen ueber ihre Sicherheitswuensche nachzudenken.

Ich kann feststellen: es ist gefährlich ein Nachbar von Russland zu sein.

Daher ein funktionierender Schritt in diesen Laendern die Diskussion zu fuehren und dann zu waehlen. Auswahl frei von den Bedenken und dem Bullying von Russland und Putin.
Ingo Kerp 07.04.22 12:30
Damit hätte der kriegslüsterne Putin genau das Gegenteil von dem erreicht, für das er u.a. den Krieg angezettelt hat. Wenn nun die Gas- Oel + Kohleexporte in die westl. Welt wegfallen und nur noch zu verbilligten Konditionen an CHN und Indien verkauft werden kann, geht das große (flächenmäßig) RUS Reich endgültig den Bach runter. Wirtschaftl. wird es damit zum Zwerg, was einer politischn Unbedeutigkeit gleichkommt..