Nachrichten aus der Wirtschaft am Sonntag

Britischer Staatssekretär für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie Kwasi Kwarteng in London. Foto: epa/Andy Rain
Britischer Staatssekretär für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie Kwasi Kwarteng in London. Foto: epa/Andy Rain

Gaskrise in Großbritannien spitzt sich zu - Kleine Firmen vor Kollaps

LONDON: In Großbritannien sorgen die innerhalb kürzester Zeit massiv gestiegenen Gaspreise für erhebliche Probleme. Der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng hielt am Wochenende mehrere Krisentreffen mit Vertretern der Branche ab, während der für die Klimakonferenz COP26 zuständige Staatssekretär Alok Sharma im BBC-Interview am Sonntag zu beschwichtigen versuchte. Es gebe «im Moment kein Risiko bei der Versorgung», sagte Sharma. Die erneuerbaren Energien müssten dringend schnell weiter ausgebaut werden.

Die BBC berichtete unter Berufung auf den Branchenverband Oil & Gas UK, die Großhandelspreise für Gas seien seit Januar dieses Jahres in Großbritannien um 250 Prozent gestiegen, um 70 Prozent allein seit August. Dafür werden unter anderem eine weltweit hohe Nachfrage, Probleme bei einigen Unternehmen sowie eine geringere Energiegewinnung durch Wind und Sonne verantwortlich gemacht.

Die hohen Gaspreise haben bereits zur temporären Schließung einzelner Werke von Düngemittelherstellern geführt - wodurch ein Mangel am Nebenprodukt CO2 entstanden ist, das für die Verpackung von frischen Lebensmitteln wie Fleisch oder Tiefkühlprodukten verwendet wird. Lebensmittelfirmen rechnen daher mit Engpässen und Problemen in den kommenden Wochen.

Dem «Guardian» zufolge stehen mehrere kleine Energiefirmen kurz vor dem finanziellen Kollaps. Fünf haben bereits in den vergangenen Wochen aufgeben müssen. Die Regierung arbeitet derzeit Berichten zufolge an Plänen, damit sich die Preissteigerungen nicht in ausuferndem Maße auf die Rechnungen der britischen Verbraucherinnen und Verbraucher auswirken.


IS-Terrormiliz reklamiert Angriff auf Gasleitung in Syrien

DAMASKUS: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag auf eine Gasleitung in Syrien, dem ein weitreichender Stromausfall folgte, für sich beansprucht. «Soldaten des Kalifats» hätten die Gasleitung als Teil eines «Wirtschaftskriegs» gesprengt, teilte der IS auf seiner Plattform Naschir News mit. Bei dem Angriff seien neben der Leitung auch zwei Strommasten zerstört worden, die mit dem Kraftwerk Deir Ali verbunden sind.

Der Anschlag hatte am Freitag einen Stromausfall in der Hauptstadt Damaskus und in benachbarten Bezirken ausgelöst. Das Ölministerium sprach laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Sana von einem «Terroranschlag». Nach Reparaturen sei wieder Gas in die Leitung gepumpt worden, berichtete Sana am Sonntag.

Kraftwerke in den von der Regierung beherrschten Gebieten des Landes erzeugen Strom mit Gas. Die Strom-Infrastruktur wird immer wieder Ziel von Angriffen in Syrien. So wurden bereits mehrere Male Gasfernleitungen in Gebieten unter Regierungskontrolle attackiert.

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