Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Eurokurs gestiegen - EZB-Referenzkurs: 1,0720

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Donnerstag gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0720 (Mittwoch: 1,0686) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9328 (0,9358) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85675 (0,85945) britische Pfund, 166,76 (165,57) japanische Yen und 0,9792 (0,9774) Schweizer Franken fest.


Facebook-Konzern enttäuscht Anleger mit Ausblick

MENLO PARK: Der Facebook-Konzern Meta hat die Börse mit seinem Ausblick enttäuscht. Die Aktie verlor im nachbörslichen US-Handel am Mittwoch zeitweise rund zwölf Prozent, obwohl die Ergebnisse des vergangenen Quartals die Erwartungen übertrafen. Für das laufende Vierteljahr sagte Meta einen Umsatz zwischen 36,5 Milliarden und 39 Milliarden Dollar voraus. Zudem stellt sich der Konzern auf höhere Kosten ein.


Verdi ruft für Freitag zu Warnstreiks bei Ikea und Metro auf

BERLIN: Die Gewerkschaft Verdi ruft im Tarifkonflikt im Einzel- und Großhandel erneut zu einem bundesweiten Streiktag auf. An diesem Freitag sollen vor allem die Unternehmen Ikea und Metro AG in den Fokus genommen werden, wie Verdi am Donnerstag ankündigte. Deutschlandweit sind Aktionen und Kundgebungen in Innenstädten oder bei den bestreikten Handelsunternehmen geplant.


Arbeitskosten steigen in Deutschland langsamer als im EU-Schnitt

WIESBADEN: Die Arbeitskosten in Deutschland sind 2023 langsamer gestiegen als im Durchschnitt der Europäischen Union. Mit 41,30 Euro mussten deutsche Arbeitgeber pro Arbeitsstunde 4,8 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete. Im EU-Schnitt verteuerte sich die Arbeitsstunde um 5,3 Prozent. Die deutschen Arbeitskosten lagen rund 30 Prozent über dem EU-Schnitt. Teurer war der Faktor Arbeit nur in fünf anderen Ländern mit Luxemburg (53,90 Euro) und Dänemark (48,10) an der Spitze. Am billigsten war Arbeitskraft in Bulgarien (9,30) und Rumänien (11,00).


Kauflaune in Deutschland steigt - wenn auch auf niedrigem Niveau

NÜRNBERG: Die Kauflaune der Verbraucher in Deutschland erholt sich nach einer Studie leicht. «Die Einkommenserwartung legt spürbar zu, die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung steigen moderat», teilten die Nürnberger Institute GfK und NIM am Donnerstag mit. Das Konsumklima verbessere sich damit zum dritten Mal in Folge auf ein Zweijahreshoch von minus 24,2 Punkten.


Deutsche Bank mit Milliardengewinn im ersten Quartal

FRANKFURT/MAIN: Die Deutsche Bank hat trotz höherer Rückstellungen für mögliche Risiken zum Jahresauftakt 2024 ein Gewinnplus erzielt. Der Vorsteuergewinn erhöhte sich in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahresquartal um zehn Prozent auf etwas mehr als zwei Milliarden Euro, wie der Frankfurter Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich stand ein auf die Aktionäre entfallender Nettogewinn von rund 1,3 Milliarden Euro - auch dies zehn Prozent mehr als vor Jahresfrist.


Neues Millionenbußgeld im Abgasskandal - Auch Continental soll zahlen

HANNOVER: Die Staatsanwaltschaft Hannover hat im Zusammenhang mit Abgasmanipulationen eine Geldbuße von 100 Millionen Euro gegen den Autozulieferer Continental verhängt. Das Verfahren wegen einer fahrlässigen Verletzung der Aufsichtspflicht hatte sich gegen die Continental AG sowie gegen weitere Gesellschaften Konzerns gerichtet, wie die Strafverfolgungsbehörde am Donnerstag in Hannover mitteilte.


Bundesgericht weist Klagen gegen Anbindung für LNG-Terminal ab

LEIPZIG/MUKRAN: Das Bundesverwaltungsgericht hat eine Klage von Umweltverbänden gegen die Genehmigung der Anbindungsleitung des Rügener Terminals für Flüssigerdgas (LNG) abgewiesen. Der Verzicht auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung sei rechtens, weil das Rügener Terminal der Bewältigung einer Gasversorgungskrise diene, teilte das Gericht am Donnerstag mit. Mit dem LNG-Beschleunigungsgesetz wurde die Möglichkeit geschaffen, auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu verzichten.


Scholz sieht in Europa-Rede von Macron «gute Impulse»

BERLIN: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützt im Grundsatz die von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorgeschlagenen Maßnahmen für ein wirtschaftlich starkes, sicheres Europa. Gemeinsames Ziel von Frankreich und Deutschland sei es, «dass Europa stark bleibt», kommentierte Scholz am Donnerstag auf der Plattform X eine Grundsatzrede des französischen Staatspräsidenten. «Deine Rede enthält gute Impulse, wie uns das gelingen kann», fügte er hinzu.

Macron hatte zuvor in seiner Rede an der Pariser Sorbonne-Universität gewarnt, das Risiko sei groß, dass Europa im nächsten Jahrzehnt «geschwächt oder sogar deklassiert» werde. Er forderte eine europäische Verteidigungsstrategie mit einer gemeinsamen Rüstungsindustrie und einer über Fonds der EU finanzierte beschleunigte Aufrüstung, um der Bedrohung Russlands gewachsen zu sein. Die Handelspolitik müsse angesichts massiver Subventionen von China und den USA in die eigene Industrie überdacht werden. In Schlüsseltechnologien müsse es in der EU eine Bevorzugung europäischer Produkte geben.

«Gemeinsam bringen wir die EU voran: politisch und wirtschaftlich», kommentierte Scholz. Das Verhältnis zwischen Scholz und Macron galt von Anfang der Amtszeit des Kanzlers an als eher kühl. Scholz hatte im März versucht, diesem Eindruck entgegenzuwirken, indem er sagte: «Emmanuel Macron und ich haben ein sehr gutes persönliches Verhältnis - ich würde es sehr freundschaftlich nennen».


Ifo: Exporterwartungen der Industrie gesunken

MÜNCHEN: Die Erwartungen der deutschen Exportindustrie haben sich in diesem Monat wieder leicht verschlechtert. Der monatliche Indikator des Münchner Ifo-Instituts sank im April auf minus 2,0 Punkte, nach minus 1,2 Punkten im März. «Die Stimmung ist etwas gedämpft», sagte Ifo-Umfragechef Klaus Wohlrabe am Donnerstag. «Die vielen guten Wachstumsaussichten in der Weltwirtschaft schlagen sich noch nicht in zusätzlichen Aufträgen nieder.»

Der Exporterwartungsindikator basiert auf monatlichen Rückmeldungen einer vierstelligen Zahl von Industriefirmen. Die Unternehmen teilen ihre Exporterwartungen für die nächsten drei Monate mit. Der Saldo wird gebildet aus der Differenz der positiven und negativen Einschätzungen - ist der Saldo negativ, rechnen mehr Unternehmen mit nachlassenden Exporten als mit Wachstum. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft insgesamt hingegen hatte sich laut monatlichem Ifo-Geschäftsklimaindex im April verbessert.


Nachfrageflaute nach Kochboxen: Hellofresh setzt auf Fertiggerichte

BERLIN: Hellofresh hat zum Jahresbeginn die verhaltene Nachfrage nach Kochboxen mit seinem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen. «Die Umsätze aus Fertiggerichten machen bereits ein Viertel des Konzernumsatzes aus und wir erwarten, dass dieser Anteil in Zukunft weiter steigen wird», sagte Unternehmenschef Dominik Richter laut einer Mitteilung vom Donnerstag. Wie in den Monaten zuvor lahmte das Kaufinteresse an Kochboxen. Stattdessen fragten Verbraucher deutlich stärker nach Fertigmahlzeiten, die das Berliner MDax-Unternehmen nun auch in Schweden und Dänemark anbietet.

Richter baut stark auf den Erfolg der vorgekochten Gerichte: Im laufenden Jahr soll der Umsatz mit Fertiggerichten früheren Angaben nach um rund 50 Prozent zulegen. In seinem größten Einzelmarkt USA behauptet Hellofresh mit seiner Marke Factor nach eigenen Angaben 74 Prozent des sogenannten Ready-To-Eat-Marktes.

Zwischen Januar und März legte der Konzernumsatz um 3,8 Prozent auf rund 2,07 Milliarden Euro zu und fiel damit in etwa wie erwartet aus. Beim um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) überraschte Hellofresh aber: Zwar brach der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen vor allem wegen hoher Kosten für Marketing und Produktionsanläufe um fast 75 Prozent auf 16,8 Millionen ein. Das war aber immer noch deutlich mehr als von Analysten befürchtet. Unter dem Strich vergrößerte sich der Verlust im ersten Quartal von 25,4 Millionen Euro auf nun 83,8 Millionen Euro.

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