Nachrichten aus der Wirtschaft am Freitag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

EU-Ratspräsidentschaft drängt auf nachhaltigeren Onlinehandel

BRÜSSEL: Shopping im Netz sollte nach Ansicht der belgischen EU-Ratspräsidentschaft umweltfreundlicher werden. Der Ratsvorsitz betonte am Freitag in Brüssel, dass der Onlinehandel nachhaltiger werden muss, wie aus einer Mitteilung Präsidentschaft hervorgeht. «Sowohl Verbraucher als auch Händler sollten für Umweltfragen sensibilisiert werden», hieß es. Das Bewusstsein für Umweltschutz sollte beim Kauf und bei der Rückgabe von Waren genutzt werden, um nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. Dabei sollten die Rechte der Verbraucher beim Online-Kauf nicht beschnitten werden, hieß es. Belgien hat noch bis Mitte des Jahres den regelmäßig wechselnden Vorsitz unter den EU-Staaten inne.

Die belgische Ratspräsidentschaft hatte für Freitag zu einem informellen Ministertreffen eingeladen, um Verbraucherschutzfragen zu besprechen. Dabei ging es unter anderem darum, die Schwerpunkte der nächsten EU-Kommission zu diskutieren. Vom 6. bis zum 9. Juni finden Europawahlen statt. In diesem Zuge wird auch die EU-Kommission neu besetzt.

Retouren im Onlinehandel belasten nicht nur die Umwelt, auch für die Händler und Verbraucher sind sie lästig. Laut einer im Dezember veröffentlichen Studie des Handelsforschungsinstituts EHI müssen Händler für jeden zurückgesendeten Artikel im Schnitt zwischen fünf und zehn Euro aufwenden. Es gibt daher schon länger Bemühungen, die Zahl der Retouren zu senken.


Eurokurs gefallen - EZB-Referenzkurs: 1,0653

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Freitag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0653 (Donnerstag: 1,0679) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9387 (0,9364) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85620 (0,85628) britische Pfund, 164,68 (164,82) japanische Yen und 0,9680 (0,9704) Schweizer Franken fest.


Nachrichten aus der Wirtschaft am Freitag

Nach mutmaßlichem Angriff Israels auf Iran: Ölpreisschwankungen und Aktienmarkt belastet

NEW YORK/LONDON: Am Ölmarkt haben sich nach einem mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran starke Kursschwankungen gezeigt. Nach einem kräftigen Preissprung in der Nacht zum Freitag haben die Notierungen bis zum Mittag wieder nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete zuletzt 86,97 US-Dollar. Das waren 14 Cent weniger als am Vortag. Am deutschen Aktienmarkt war der Leitindex Dax im frühen Handel um mehr als ein Prozent abgesackt, erholte sich dann aber etwas. Am Mittag stand das Börsenbarometer noch 0,63 Prozent im Minus bei 17.725,53 Punkten.


Schlichterspruch im Bauhauptgewerbe

WIESBADEN: Die rund 930.000 Beschäftigten im deutschen Bauhauptgewerbe sollen mehr Geld bekommen. Die Verhandlungskommission der Gewerkschaft IG BAU stimmte nach eigenen Angaben vom Freitag dem Vorschlag des Schlichters zu, wonach die Einkommen um 250 Euro pro Monat zum 1. Mai 2024 erhöht werden sollen. Elf Monate später sollen noch einmal 4,15 Prozent im Westen und 4,95 Prozent im Osten dazu kommen. Nach Angaben des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes wird nun in den Mitgliedsverbänden der Arbeitgeber-Tarifgemeinschaft bis zum 3. Mai 2024 abgestimmt.


Erzeugerpreise fallen langsamer - Energie deutlich billiger

WIESBADEN: Der Rückgang der Preise auf Herstellerebene hat sich in Deutschland weiter abgeschwächt. Im März sanken die Produzentenpreise im Jahresvergleich um 2,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Im Februar hatte der Rückgang noch 4,1 Prozent betragen und im Januar 4,4 Prozent. Analysten hatten für März im Schnitt einen Rückgang der Erzeugerpreise um 3,3 Prozent erwartet.


Apple muss WhatsApp und Threads aus chinesischem App Store löschen

CUPERTINO: Die chinesische Regierung hat Apple die Chat-Anwendung WhatsApp aus dem App Store in China entfernen lassen. Man sei gezwungen, die Gesetze der Länder zu befolgen, in denen man aktiv sei, betonte Apple. Auch die mit Elon Musks Twitter-Nachfolger X konkurrierende App Threads aus dem Facebook-Konzern flog aus der Download-Plattform. Die chinesische Regulierungsbehörde habe auf nationale Sicherheitsbedenken verwiesen.


Netflix gewinnt mehr als neun Millionen Abonnenten hinzu

LOS GATOS: Netflix wächst mit dem Vorgehen gegen Passwort-Trittbrettfahrer ungebremst weiter - und ist zuversichtlich, weitere Preiserhöhungen durchsetzen zu können. Im vergangenen Quartal kamen 9,33 Millionen Abonnenten hinzu. Der Videostreaming-Marktführer übertraf damit weit Erwartungen von Analysten. Zugleich will Netflix weiter viele Filme produzieren - und zeigt sich auch offen für Sport-Deals zum angemessenen Preis.


Wissing kritisiert Berliner 29-Euro-Ticket

BERLIN: Bundesverkehrsminister Volker Wissing sieht das für Juli angekündigte Berliner 29-Euro-Ticket kritisch. «Da scheint ja genügend Geld in der Kasse zu sein», sagte der FDP-Politiker am Freitag RTL/ntv. Aus seiner Sicht gibt es ein Glaubwürdigkeitsproblem, wenn Berlin einerseits mehr Geld vom Bund für das 49-Euro-Ticket fordere und andererseits ein noch günstigeres Regionalticket einführe.


Stellenabbau bei Tesla - Experte rechnet mit «Durchhänger-Jahr» 2024

GRÜNHEIDE: Nach der Ankündigung eines Stellenabbaus bei Tesla erwartet der Autoexperte Frank Schwope Personal-Einschnitte auch bei anderen Autobauern. «Stellenstreichungen, die Automobilzulieferer schon vor Monaten beschlossen haben, nimmt jetzt auch Tesla vor. Weitere Autohersteller dürften folgen», sagte Schwope. Aus Sicht von Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sitzt Tesla auf Fabriken, die nicht flexibel und zu groß seien: «Das Wachstumsmodell bricht jetzt ab, dadurch, dass der Markt in die Knie geht.»

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