Nachrichten aus der Wirtschaft am Samstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Mehr als 50.000 Corona-Tote und über eine Million Infizierte im Iran

TEHERAN: Im Iran sind seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Ende Februar über 50.000 Todesfälle und mehr als eine Million Infektionen registriert worden. Wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, gab es binnen 24 Stunden 321 Todesfälle und 12.151 Neuinfektionen. Damit liege die Gesamtzahl der Corona-Toten in den vergangenen neun Monaten bei 50.016, die der Infektionen bei 1.028 986, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen.

Um den drastischen Anstieg der Fallzahlen im Iran zu stoppen, wurde in den vergangenen zwei Wochen in der Hauptstadt Teheran und anderen Groß- und Kleinstädten ein strenger Lockdown verhängt. Seitdem sind die Fallzahlen zwar nicht weiter gestiegen, aber auch nicht deutlich gesunken. Trotzdem sollte der Lockdown ab Samstag wieder gelockert werden. Der wissenschaftliche Flügel im Corona-Krisenstab ist dagegen, der politisch-wirtschaftliche aber dafür, um die finanzielle Existenz der Bürger nicht zu gefährden.

Das 82-Millionen-Einwohner-Land gehört zu den Staaten, die von der Pandemie besonders hart betroffen sind. Zum Vergleich: In Deutschland, das ähnlich viele Einwohner hat, stieg die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, am Samstag auf insgesamt 18.517. Seit Beginn der Pandemie zählte das Robert Koch-Institut in Deutschland 1.153 556 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.


US-Botschaft: Bauarbeiten an Nord Stream 2 stoppen

BERLIN: Die US-Botschaft hat die Bundesregierung aufgerufen, einen Weiterbau der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 zu verhindern. «Jetzt ist der Zeitpunkt für Deutschland und die EU, ein Moratorium für den Bau der Pipeline verhängen», sagte die geschäftsführende US-Botschafterin in Berlin, Robin Quinville, dem «Handelsblatt» (Samstag). Dies würde ein deutliches Zeichen setzen, dass Europa «das anhaltende bösartige Verhalten Russlands nicht länger hinnimmt». Die Pipeline sei nicht nur ein wirtschaftliches Projekt, sondern das politische Werkzeug des Kremls, um die Ukraine zu umgehen und Europa zu spalten.

Wegen der US-Sanktionen waren die Bauarbeiten Ende vorigen Jahres gestoppt worden. Westliche Spezialschiffe für die Verlegung der Rohre wurden wegen drohender Strafmaßnahmen der USA abgezogen. Kremlchef Wladimir Putin hatte betont, dass die Pipeline trotzdem aus eigener Kraft fertiggestellt werden solle. Russland will nun eigene Schiffe einsetzen. An diesem Wochenende könnten die Arbeiten für ein 2,6 Kilometer langes Teilstück der Pipeline wieder aufgenommen werden. Die Nord Stream 2 AG hat dafür seit langem eine Genehmigung vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Die Erlaubnis ist aber nur noch bis Ende des Jahres gültig. Das Unternehmen selbst äußerte sich nicht zu den Arbeiten.

Die etwa 9,5 Milliarden Euro teure Pipeline ist zu 94 Prozent fertig. Durch die zwei jeweils rund 1200 Kilometer langen Leitungen von Nord Stream 2 sollen künftig jedes Jahr 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Russland nach Deutschland gepumpt werden. Die USA sind gegen das Projekt und begründen dies mit zu großer Abhängigkeit ihrer europäischen Partner von russischem Gas. Kritiker werfen den USA dagegen vor, nur ihr Flüssiggas in Europa besser verkaufen zu wollen.

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