Nachrichten aus der Wirtschaft am Dienstag

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt an der Pressekonferenz teil. Foto: epa/Yoan Valat
Die Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt an der Pressekonferenz teil. Foto: epa/Yoan Valat

Merkel soll als Ex-Kanzlerin neun Mitarbeiter bekommen

BERLIN: Angela Merkel soll nach ihrer Kanzlerschaft ein Büro mit neun Mitarbeitern bekommen. Das geht aus einer Vorlage für den Hauptausschuss des Bundestags hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Demnach bittet das Bundeskanzleramt darum, der CDU-Politikerin einen Büroleiter, einen stellvertretenden Büroleiter, zwei Fachreferenten, drei Sachbearbeiter und zwei Fahrer zuzuweisen. «Die künftige Bundeskanzlerin a.D. wird nach ihrer Kanzlerschaft im Bundesinteresse liegende Aufgaben wahrnehmen, die aus fortwirkenden amtlichen Pflichten resultieren», heißt es zur Begründung. Im Gegenzug für die neuen Stellen würden nicht besetzte Stellen im Bereich des Verteidigungsministeriums eingespart.

Dass ehemalige Bundeskanzler ein Büro und Mitarbeiter vom Staat finanziert bekommen, ist üblich. Allerdings hatte Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nach seiner Kanzlerschaft 2005 zwei Mitarbeiter weniger, als Merkel nun bekommen soll.

Im Jahr 2019 beschloss der Haushaltsausschuss zudem, dass zukünftige Kanzler und Bundespräsidenten nur noch einen Büroleiter, zwei Referenten, eine Büro- oder Schreibkraft und einen Fahrer bekommen sollen. Das wären vier Mitarbeiter weniger als für Merkel vorgesehen. Allerdings gilt der Beschluss erst für künftige Kanzler und Bundespräsidenten.


Britischer Premierminister warnt vor Risiken durch Nord Stream 2

LONDON: Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hat vor schweren sicherheitspolitischen Folgen durch eine Inbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 2 gewarnt. Europäische Politiker müssten sich bald entscheiden, ob sie «an der Nadel fossiler Kraftstoffe aus Russland hängen» oder für die Ukraine einstehen wollten, sagte Johnson bei einer Veranstaltung in der Londoner City am Montagabend. Das Projekt werde «erhebliche Auswirkungen» auf die Sicherheit der Region haben.

Die Pipeline soll Gas direkt aus Russland über die Ostsee nach Deutschland leiten. Kritiker fürchten, das könne die bisherigen Transitländer Polen und Ukraine nicht nur Geld kosten, sondern auch für militärische Aggressionen aus Russland verletzlicher machen. Die Nato hatte sich in dieser Woche über «große und ungewöhnliche» russische Truppenkonzentrationen in der Nähe der Grenze zur Ukraine besorgt gezeigt.


Dax setzt Rekordjagd fort - Marke von 16.200 Punkten geknackt

FRANKFURT/MAIN: Der schwächere Eurokurs und Entspannungssignale zwischen den USA und China haben den Dax erstmals über die Marke von 16.200 Punkten getrieben. Stützend wirkten auch robuste Einzelhandelsumsätze aus den USA. Am Nachmittag legte das Börsenbarometer um 0,47 Prozent auf 16.225,14 Punkte zu. Der MDax gewann 0,45 Prozent auf 36.272,38 Zähler.


Goldpreis steigt auf höchsten Stand seit fünf Monaten

LONDON: Der Goldpreis ist auf den höchsten Stand seit fünf Monaten gestiegen. Am Vormittag kletterte der Preis für eine Feinunze an der Börse in London um 0,6 Prozent auf 1874 Dollar. Dies war der höchste Stand seit Mitte Juni.


Zooplus schreibt wegen Einmalkosten rote Zahlen im Quartal

MÜNCHEN: Der Online-Haustierbedarfshändler Zooplus ist wegen Sonderkosten infolge der Übernahme durch Finanzinvestoren in die roten Zahlen gerutscht. Der operative Verlust betrug im dritten Quartal 26,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte ein Gewinn von 18,4 Millionen Euro gestanden.


Vodafone verkauft deutlich mehr Gigabit-Internetverträge

DÜSSELDORF: Die Nachfrage nach schnellem Festnetz-Internet mit Gigabit-Downloadtempo zieht etwas an. Knapp 40 Prozent der Kabel-Neukunden entscheiden sich bei Vodafone mittlerweile für solche Maximalbandbreiten, wie aus einer Mitteilung der Deutschlandtochter hervorgeht. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 31 Prozent.


Gericht: Waffenfirma Haenel hat Patent von Heckler & Koch verletzt

DÜSSELDORF: Im Streit mit dem Konkurrenten Heckler & Koch hat der Waffenhersteller C.G. Haenel eine Niederlage einstecken müssen. Das Düsseldorfer Landgericht entschied, dass die Firma bei einem Sturmgewehr ein Patent von HK verletzt habe.


Handel erwartet sehr gute Geschäfte an Black Friday und Cyber Monday

BERLIN: Der Einzelhandel in Deutschland rechnet an den beiden bevorstehenden Rabatt-Aktionstagen Black Friday und Cyber Monday mit Rekordumsätzen. Insgesamt würden die Verbraucher bei der Schnäppchenjagd Ende November voraussichtlich rund 4,9 Milliarden Euro ausgeben, prognostizierte der Handelsverband Deutschland.


Tesla-Chef verkauft weiteres Aktienpaket

NEW YORK: Tesla-Chef Elon Musk setzt seine Aktienverkäufe fort, die er mit einer Twitter-Umfrage eingeleitet hatte. Er stieß Papiere des Elektroauto-Herstellers im Wert von rund 930 Millionen Dollar ab.


Airbus und Boeing sammeln in Dubai weitere Bestellungen ein

DUBAI: Airbus und Boeing haben auf der Luftfahrtmesse in Dubai weitere Käufer für ihre Passagierjets gefunden. Jazeera Airways aus Kuwait habe einen Vorvertrag über 28 Maschinen aus der A320neo-Familie unterzeichnet, teilte Airbus mit. Die indische Gesellschaft Akasa Air bestellte bei Boeing 72 Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max.


BMW sieht auch gute Geschäfte im Schlussquartal

FRANKFURT/MAIN: BMW sieht sich im Schlussquartal auf gutem Weg zu den Jahreszielen. Im Oktober blieben die Verkaufszahlen zwar unter denen des Vorjahres, fielen aber etwas besser aus als gedacht, wie Finanzchef Nicolas Peter sagte. Auch der November habe gut begonnen.


WTO warnt vor abruptem Politikwechsel in Richtung Eigenproduktion

GENF: Nach dem Corona-Schock liegt das Heil der Volkswirtschaften nach Überzeugung der Welthandelsorganisation nicht in der Abkehr vom Welthandel und mehr heimischer Produktion. Eine Rückverlagerung der Produktion und die Förderung der Autarkie könnten das Gegenteil bewirken.


Mehr Erwerbstätige - Aber weiter unter Vorkrisenniveau

WIESBADEN: Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im Sommer weiter gestiegen, aber noch unter Vorkrisenniveau geblieben. Im dritten Quartal waren nach Angaben des Statistischen Bundesamts 45,1 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Damit kletterte die Zahl zum Vorquartal saisonbereinigt um 169.000 Personen.


Griechische Gastro fordert Coronahilfen und schließt für einen Tag

ATHEN: In Griechenland haben am Dienstag viele Cafés, Tavernen und Restaurants ihre Läden geschlossen gehalten. Sie fordern staatliche Unterstützung wegen der aktuellen Corona-Maßnahmen. Bekannte Vergnügungsviertel wie die bei Touristen beliebte Altstadt am Fuße der Akropolis waren wie ausgestorben. Stattdessen demonstrierten Hunderte Wirte in den Städten Athen, Patras und Thessaloniki. Die Branche fordert unter anderem einen niedrigeren Mehrwertsteuersatz sowie Zuschüsse zu Mieten, Energie- und Arbeitskosten. Das stößt nicht überall auf Verständnis.

«Im vergangenen Corona-Winter haben wir der Gastronomie wegen des Lockdowns mit rund 700 Millionen Euro unter die Arme gegriffen - keine andere Branche hat derart viel Hilfe erhalten», sagte Arbeitsminister Kostis Chatzidakis am Morgen dem Fernsehsender Skai. Nun gebe es immerhin keinen Lockdown, aber eben landesweit 3G - Gäste müssen geimpft, genesen oder getestet sein.

Darunter leidet die Gastronomie. «Wir baden die Impfstrategie der Regierung aus, wir müssen Impfnachweise kontrollieren, als seien wir die Polizei», sagte Soula Sotiriou, Inhaberin der Altstadttaverne «Zorbas» der dpa am Dienstag. Manche Gäste reagierten wütend auf die Kontrollen, es sei insgesamt sehr unangenehm.

Arbeitsminister Chatzidakis verspricht nun, mögliche Hilfen zu prüfen - eine Rücknahme der 3G-Regel werde es jedoch nicht geben.


Walmart steigert Umsatz deutlich und hebt Jahresziele an

BENTONVILLE: Der größte US-Einzelhändler Walmart bewältigt die Lieferkettenprobleme dank hoher Ausgaben und geht von einem starken Weihnachtsgeschäft aus. Nach einem besser als erwartet ausgefallenen dritten Quartal hob Walmart seine Jahresziele an. «Unser Schwung hält an», erklärte Konzernchef Doug McMillon und versprach, dass es über die Feiertage keine Engpässe oder Lieferschwierigkeiten geben werde.


EU investiert eine Milliarde in klimafreundliche Großprojekte

BRÜSSEL: Die Europäische Union will eine Milliarde Euro in innovative Projekte für eine klimafreundlichere Wirtschaft investieren. Die Gelder kommen aus dem Innovationsfonds der EU und sollen unter anderem in die Rückhaltung und Speicherung von Kohlenstoffdioxid (CO2) sowie neue Wasserstoff-Technologie fließen, wie am Dienstag aus einer Mitteilung der EU-Kommission hervorging.

Konkret werden nach Angaben der Kommission sieben Projekte gefördert, etwa in der Industrie und im Energiesektor, die dazu beitragen, Treibhausgase zu reduzieren und schnell und effizient umgesetzt werden können. Beispielsweise ein Projekt in Frankreich soll unvermeidbare CO2-Emissionen in der Zementproduktion binden und in der Nordsee sowie im Zement selbst speichern. Andere Projekte sind in Belgien, Italien, Finnland, den Niederlanden, Norwegen, Spanien und Schweden geplant, wie die Kommission mitteilte.


Wirtschaftswachstum in der Eurozone beschleunigt sich im Sommer etwas

LUXEMBURG: In der Eurozone hat sich das Wirtschaftswachstum im Sommer leicht beschleunigt. Im dritten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,2 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag nach einer zweiten Schätzung mit. Damit wurde eine vorherige Schätzung bestätigt. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft um 2,1 Prozent gewachsen.

Zwischen den Ländern mit der gemeinsamen Eurowährung gibt es aber merkliche Unterschiede. Unter den großen Mitgliedsländern verzeichnete Frankreich mit 3,0 Prozent das höchste Wachstum im Quartalsvergleich. Auch in Italien lag es mit 2,6 Prozent überdurchschnittlich hoch. Spanien mit 2,0 Prozent und Deutschland mit 1,8 Prozent schnitten merklich schwächer ab.

Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat wuchs die Wirtschaft der Eurozone um 3,7 Prozent. Auch hier wurde die Erstschätzung bestätigt.


Bundesnetzagentur setzt Zertifizierung für Nord Stream 2 vorerst aus

BONN: Die Betreiber der Gaspipeline Nord Stream 2 müssen auf grünes Licht aus Deutschland für eine Inbetriebnahme warten. Die Bundesnetzagentur hat ihr Verfahren zur Zertifizierung der Nord Stream 2 AG als Betreiberin und damit zur Freigabe des Gastransports ausgesetzt. Zunächst müsse die Betreiberfirma nach deutschem Recht organisiert werden.

Veranstalter warnen vor «Todesstoß» für die Branche

Konzerte, Tagungen, Weihnachtsmärkte: Weitere Einschränkungen für Veranstaltungen könnten aus Branchensicht das Aus für viele Unternehmen bedeuten. Der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft warnt vor einem «Todesstoß» für die Branche. Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und aus Bundesländern, Veranstaltungen abzusagen, seien nicht nachvollziehbar.

Chemiebranche steht vor Rekordjahr - Teure Energie trübt Ausblick

Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie steht trotz einer Abkühlung der Geschäfte vor einem Rekordjahr. Mit der Nachfrage nach Corona-Impfstoffen und steigenden Chemikalienpreisen rechnet sie 2021 mit einem Umsatzsprung um 15,5 Prozent auf 220 Milliarden Euro, wie der Branchenverband VCI mitteilte.


Chemiebranche erwartet trotz Abkühlung Rekordjahr

FRANKFURT/MAIN: Die deutsche Chemie- und Pharmabranche rechnet trotz einer Abkühlung der Geschäfte mit einem Rekordjahr. Mit stark steigenden Preisen werde 2021 ein Umsatzsprung um 15,5 Prozent auf 220 Milliarden Euro erwartet, teilte der Branchenverband VCI am Dienstag in Frankfurt mit. Auch wenn Lieferengpässe und teure Energie die Branche belasten, soll damit der bisherige Bestwert aus dem Jahr 2018 mit 203 Milliarden Euro Umsatz übertroffen werden. Mit der Prognose zeigte sich die Verband noch zuversichtlicher als zuletzt.

Die Chemie- und Pharmabranche mit gut 466.000 Beschäftigten hierzulande habe ihre kräftige Erholung vom Corona-Krisenjahr 2020 im dritten Quartal nur abgeschwächt fortgesetzt, berichtete der VCI. Engpässe bei Material und Logistik sowie hohe Strom- und Gaspreise dämpften die Produktion, die Chemieanlagen seien nur noch im unteren Normalbereich ausgelastet gewesen. Dank der hohen Nachfrage nach Impfstoffen wuchs die Produktion der Chemie- und Pharmabranche aber insgesamt noch leicht um 0,8 Prozent zum Vorquartal.

Der Branche gelang es zugleich, steigende Chemikalienpreise an Kunden weiterzureichen, was für ein Umsatzplus von 6,3 Prozent zum Vorquartal auf 55,3 Milliarden Euro sorgte. Zudem bestellten vor allem im Ausland die Industriekunden mehr Chemieprodukte, um Materialengpässen vorzubeugen und Lager aufzustocken.


Spirituosenkonzern Diageo erwartet größeres Umsatzplus als vor Corona

LONDON: Der britische Spirituosenhersteller Diageo erwartet in den kommenden Jahren eine bessere Entwicklung seiner Geschäfte als noch vor der Corona-Pandemie. In den kommenden drei Geschäftsjahren 2022/2023 bis 2024/2025 solle der Umsatz aus eigener Kraft um 5 bis 7 Prozent pro Jahr steigen, teilte der Hersteller von Guinness Bier, Bailey's, Smirnoff oder Johnnie Walker am Dienstag in London mit. Der operative Gewinn solle in dem Zeitraum um 6 bis 9 Prozent pro Jahr zulegen. Damit liegen die mittelfristigen Prognosen über den Wachstumsraten der Jahre 2016/17 bis 2018/19 ausgerufen hatte.

Diageo setzt auf die Wiedereröffnung von Restaurants und Bars sowie die Erholung im Handel. Bereits jetzt zeigten sich entsprechende Trends: Für die ersten sechs Monate des bis Ende Juni laufenden Geschäftsjahres solle der Umsatz aus eigener Kraft um mindestens 16 Prozent steigen. Ein Jahr zuvor hatte Diageo 7,2 Milliarden Pfund (8,5 Mrd Euro) erlöst. Das organische Wachstum beim operativen Ergebnis solle noch stärker ausfallen, stellte Finanzvorstand Lavanya Chandrashekar in Aussicht. Er hofft darauf, dass die bisherige starke Entwicklung auch in der zweiten Jahreshälfte andauert.


Industrie drosselt im Corona-Krisenjahr 2020 Investitionen

WIESBADEN: Die deutsche Industrie hat im Corona-Jahr 2020 Investitionen zurückgeschraubt. In Sachanlagen wie Maschinen, Grundstücke mit Bauten oder Werkzeuge steckte sie 60,8 Milliarden Euro. Das waren knapp 9,8 Milliarden oder 13,9 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.


Ölpreise legen moderat zu

SINGAPUR: Die Ölpreise sind am Dienstag im frühen Handel moderat gestiegen. Nach wie vor beschäftigt die Marktteilnehmer die Frage, ob sich die USA gegen das aktuell hohe Preisniveau stemmen werden. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 82,86 US-Dollar. Das waren 81 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 60 Cent auf 81,48 Dollar.

Marktbeobachter erklärten die jüngsten Preisaufschläge mit dem Stillhalten der USA in dem derzeitigen Umfeld hoher Erdölpreise. Schon seit Tagen spekulieren die Märkte, ob die US-Regierung einen Teil ihrer strategischen Rohölreserve freigibt. Hintergrund ist, dass sich die Ölpreise gegenwärtig in der Nähe mehrjähriger Höchststände bewegen. In den USA kostet Benzin so viel wie seit etwa sieben Jahren nicht mehr.

Dass der mächtige Ölverbund Opec+ seine Förderung stärker ausweitet, ist bislang nicht absehbar. In den vergangenen Tagen haben sich gleich mehrere Opec-Staaten abweisend geäußert. Seit Sommer steigern die 23 Förderländer, darunter die Ölriesen Saudi-Arabien und Russland, ihre Produktion schrittweise um 400.000 Barrel je Monat. Große Verbrauchsländer wie die USA und Japan fordern eine stärkere Ausweitung.


Euro notiert weiter unter 1,14 US-Dollar

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat am Dienstag im frühen Handel weiter unter der Marke von 1,14 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1380 US-Dollar. Am späten Vorabend war sie mit 1,1357 Dollar auf den tiefsten Stand seit Juli 2020 gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag noch auf 1,1444 Dollar festgesetzt.

Der Euro wird aktuell von mehreren Seiten unter Druck gesetzt. Zum einen lasten auf der Gemeinschaftswährung die Unterschiede in der Geldpolitik der EZB und der US-Notenbank Fed. Während die Federal Reserve damit beginnt, ihre extrem lockere Ausrichtung etwas straffer zu gestalten, lässt die EZB noch keine solche Neigung erkennen. Hinzu kommen solide Konjunkturdaten aus den USA und die angespannte Corona-Lage in Europa.

Am Dienstag blicken die Marktteilnehmer auf Konjunkturdaten und Notenbanker-Reden. An Wirtschaftszahlen werden unter anderem Umsatzdaten vom US-Einzelhandel erwartet. Sie geben Auskunft über die Stärke des privaten Konsums, der für die Wirtschaft der USA eine besonders große Rolle spielt. Zur Geldpolitik äußern sich Zentralbanker aus der Eurozone und anderen Währungsgebieten.


Biden unterzeichnet großes Infrastruktur-Gesetzespaket

WASHINGTON: Gut eine Woche nach der Verabschiedung im Kongress hat US-Präsident Joe Biden ein großes Gesetzespaket unterzeichnet, mit dem die Infrastruktur des Landes modernisiert werden soll. Bei einer feierlichen Zeremonie auf dem Gelände des Weißen Hauses unterzeichnete Biden das umfangreiche Paket am Montag. Unter den Gästen waren Kabinettsmitglieder sowie Gouverneure, Bürgermeister und Kongressmitglieder sowohl von Demokraten wie auch von Republikanern.

Vorgesehen sind über die nächsten Jahre rund 550 Milliarden US-Dollar (476 Mrd Euro) neuer Investitionen in die Infrastruktur. Insgesamt - inklusive schon vorher veranschlagter Mittel - hat das Paket einen Umfang von mehr als einer Billion US-Dollar. Das Paket gehört zu den innenpolitischen Kernvorhaben in Bidens Amtszeit. «Amerika bewegt sich wieder», sagte der Präsident bei der Zeremonie. Das Leben der Menschen ändere sich zum Besseren. Zugleich rief Biden Demokraten und Republikaner auf zusammenzukommen, um etwas für die Menschen im Land zu erreichen.

Die Infrastruktur-Milliarden sollen in den kommenden Jahren für Straßen, Brücken, Häfen, Flughäfen, den Nahverkehr und die Bahn eingesetzt werden, ebenso für der Ausbau von schnellen Internetverbindungen, das Stromnetz und die Wasserversorgung. Von einem Teil der Projekte soll auch der Klimaschutz profitieren, den Biden zur Top-Priorität gemacht hat.

Der Verabschiedung des Pakets waren monatelange schwierige Verhandlungen vorausgegangen. Heftiger Streit unter Bidens Demokraten über ein zweites Paket mit Investitionen in Soziales und Klimaschutz hatte die Infrastrukturpläne zusätzlich aufgehalten. Das zweite Paket ist noch nicht beschlossen. Die Verhandlungen dazu laufen noch.

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