Nachrichten aus der Wirtschaft

Millionen Bahnkunden waren am Montag vom Warnstreik betroffen. Foto: epa/Armando Babani
Millionen Bahnkunden waren am Montag vom Warnstreik betroffen. Foto: epa/Armando Babani

Nach Warnstreik - Bahn und Gewerkschaft verhandeln wieder

BERLIN (dpa) - Nach dem Warnstreik bei der Deutschen Bahn gehen an diesem Dienstag die Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften weiter.

Der vierstündige Ausstand traf am Montag Millionen Reisende und Pendler hart. Weitere Warnstreiks sind vorerst nicht geplant. «Unser oberstes Ziel ist, am Verhandlungstisch ein Ergebnis zu erreichen», sagte Regina Rusch-Ziemba, die Verhandlungsführerin der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Tausende EVG-Mitglieder hatten am Montagmorgen die Arbeit niedergelegt und den Zugverkehr vielerorts nahezu zum Erliegen gebracht. Mit dem Ausmaß der Aktion handelte sich die Gewerkschaft auch Kritik ein.

Ex-Nissan-Chef Ghosn und Konzern in Japan angeklagt

TOKIO (dpa) - Gegen den seit drei Wochen in Haft sitzenden früheren Nissan-Chef Carlos Ghosn sowie den Konzern selbst ist in Japan Anklage wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen erhoben werden.

Das bestätigte Nissan am Montag in Tokio. Man nehme die Situation «extrem ernst», hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme des Renault-Partners. Die Staatsanwaltschaft wirft Ghosn, einem weiteren ebenfalls in Haft sitzenden Ex-Manager sowie dem Unternehmen insgesamt vor, Geldbezüge in offiziellen Berichten als zu niedrig beziffert zu haben. Ghosn war am 19. November in Tokio festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft erließ erneut einen Haftbefehl, womit sich die Untersuchungshaft für den 64-Jährigen bis zum Jahresende hinziehen könnte.

Positive Oktober-Bilanz - Exporte legen kräftig zu

WIESBADEN (dpa) - Trotz internationaler Handelskonflikte haben die Geschäfte deutscher Exportunternehmen im Oktober deutlich an Schwung gewonnen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden Waren im Wert von 117,2 Milliarden Euro ausgeführt. Das waren 8,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie die Behörde am Montag in Wiesbaden mitteilte. Die Importe legten um 11,3 Prozent auf 98,9 Milliarden Euro zu. Auch gegenüber dem schwachen Vormonat gewann der Außenhandel an Tempo. In den ersten zehn Monaten stiegen die Ausfuhren von Waren «Made in Germany» um 4,1 Prozent auf 1105,3 Milliarden Euro. Die Importe kletterten um 6,6 Prozent auf 912,8 Milliarden Euro.

Staat verdient deutlich mehr mit Verkauf von Verschmutzungsrechten

BERLIN (dpa) - Die Versteigerungen von CO2-Emissionsrechten haben in diesem Jahr so viel Geld wie noch nie in die Kassen des Bundes gespült.

Fast 2,6 Milliarden Euro erbrachten die Auktionen 2018. Damit seien die Erlöse mehr als doppelt so hoch wie 2017, teilte die Emissionshandelsstelle des Umweltbundesamtes mit. Im vergangenen Jahr waren durch die Versteigerungen der Berechtigungsscheine für den Ausstoß von Kohlendioxid knapp 1,2 Milliarden Euro zusammengekommen. Kraftwerke und Fabriken benötigen für jede Tonne klimaschädlicher Gase, die sie in die Atmosphäre blasen, ein Zertifikat. Damit sollen die Unternehmen dazu gebracht werden, die Treibhausemissionen zu verringern. Die Einnahmen aus den Auktionen fließen in einen Energie- und Klimafonds, mit dem Maßnahmen der Energiewende in Deutschland finanziert werden.

Tarifsteigerung über Inflationsrate: Reallohnzuwachs für Arbeitnehmer

DÜSSELDORF/FRANKFURT (dpa) - Die Tarifbeschäftigten in Deutschland haben sich im fast abgelaufenen Jahr über kräftige Einkommenssteigerungen freuen können.

Ihre tariflich vereinbarten Einkünfte stiegen im Schnitt um 3,0 Prozent, wie eine am Montag vorgestellte Analyse der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zeigt. Die Tariferhöhungen fielen demnach 2018 deutlich stärker aus als in den beiden Vorjahren, in denen die Vergütungen um jeweils 2,4 Prozent zulegten. Bei einem zu erwartenden Anstieg der Verbraucherpreise um 1,9 Prozent ergebe sich ein Reallohnzuwachs von rund 1,1 Prozent, erklärten die Studienautoren. Damit bliebe von den Tarifsteigerungen mehr übrig als 2017. Im vergangenen Jahr hatte der Reallohnzuwachs den Angaben zufolge 0,6 Prozent betragen.

China sieht Menschenrechte von Huawei-Managerin verletzt

PEKING (dpa) - Im Fall der festgenommenen Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou hat China den kanadischen Behörden eine Verletzung der Menschenrechte vorgeworfen.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lu Kang, sagte, Ottawa habe Peking weder über Mengs Festnahme unterrichtet, noch die notwendige medizinische Versorgung für die 46-Jährige bereitgestellt. Das sei eine «unmenschliche Behandlung». Laut einem Bericht des kanadischen TV-Senders CBC leidet Meng an Bluthochdruck. Sie erhalte dafür in Haft jedoch Medikamente. Die Huawei-Managerin, die zugleich stellvertretende Vorstandschefin und Tochter des Konzerngründers Ren Zhengfei ist, war am Samstag vor einer Woche auf Betreiben der US-Behörden in Kanada festgenommen worden.

Bilfinger befreit sich nach Korruptionsbekämpfung von US-Aufsicht

MANNHEIM (dpa) - Der Mannheimer Industrie-Dienstleister Bilfinger kann einen Strich unter die Aufarbeitung der Korruptionsaffären der Vergangenheit ziehen.

Die Aufsicht durch die US-Justizbehörde sei nach fünf Jahren beendet worden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Ein von der US-Behörde eingesetzter Monitor hatte den Konzern seit 2014 immer wieder in Sachen Korruption und Compliance - also Regeltreue im Unternehmen - unter die Lupe genommen. Im Jahr 2016 war nach weiterer Kritik von Monitor Mark Livschitz die Aufsicht um zwei Jahre verlängert worden. Die US-Justizbehörde habe nun aber insbesondere die Erfolge bei der Korruptionsbekämpfung anerkannt und bestätigt, hieß es. Damit sei auch eine bislang nur aufgeschobene Strafverfolgung obsolet.

Dax fällt den fünften Börsentag in Folge

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Zunehmende Sorgen um die Weltwirtschaft haben den deutschen Aktienmarkt auch am Montag belastet.

Der Dax fiel am Nachmittag um 0,43 Prozent auf 10.741,67 Punkte. Der MDax verlor zum Wochenstart knapp 1 Prozent auf 22.356,05 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab weniger stark nach. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,11 Prozent. Der Euro notierte zuletzt kaum verändert bei 1,1420 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1371 Dollar festgesetzt.

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