SEOUL: Südkoreas Präsident Moon Jae In hat dem neuen japanischen Ministerpräsidenten Yoshihide Suga frühe Gespräche über eine Verbesserung der Beziehungen angeboten. Er sei bereit, «sich jederzeit mit Japans Regierung zusammenzusetzen», schrieb Moon seinem Büro zufolge am Mittwoch in einem Glückwunschschreiben an Suga. Japan sei geografisch und kulturell der engste Freund.
Moon hatte zuletzt Mitte August seine Hoffnung geäußert, dass beide Nachbarländer neue Gespräche über ihren Konflikt um die Entschädigung ehemaliger koreanischer Zwangsarbeiter während der japanischen Kolonialherrschaft (1910-45) aufnehmen könnten. Die Beziehungen zwischen den beiden US-Verbündeten sind durch ihre historischen Konflikte nach wie vor stark belastet. Der Disput über die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter in japanischen Unternehmen wirkte sich im vergangenen Jahr auch auf ihre Handelsbeziehungen aus.
Mit dem Antritt Sugas als Nachfolger des aus Gesundheitsgründen zurückgetretenen Shinzo Abe gibt es in Südkorea wieder Hoffnung auf neue Impulse in den abgekühlten Beziehungen. Ein Sprecher Moons sagte jetzt, Südkoreas Regierung plane, mit Suga und dem neuen japanischen Kabinett aktiv zusammenarbeiten, «um die Probleme der Vergangenheit zu überwinden und die Zusammenarbeit zu stärken».
Moon sandte den Angaben zufolge auch einen Brief an Abe, in dem er diesem rasche gesundheitliche Erholung wünschte.