Montenegro geht am 11. Juni in vorgezogene Parlamentswahlen

Montenegro bereitet sich auf die Durchführung von Präsidentschaftswahlen vor. Foto: epa/Boris Pejovic
Montenegro bereitet sich auf die Durchführung von Präsidentschaftswahlen vor. Foto: epa/Boris Pejovic

PODGORICA: Das Nato- und Balkanland Montenegro geht am 11. Juni in vorgezogene Parlamentswahlen. Dies teilte Staatspräsident Milo Djukanovic am Freitag in Podgorica in einer Ansprache mit. Am Donnerstag hatte er das im August 2020 gewählte Parlament aufgelöst, weil dieses seit Monaten keinen neuen Ministerpräsidenten gewählt hatte.

«Ich bin Zeuge dessen, dass das Land auf seinem Weg nach Europa völlig gelähmt ist», erklärte der pro-westliche Staatschef. «Deshalb besteht die beste Lösung darin, das Mandat des Parlaments zu verkürzen und vorgezogene Neuwahlen anzusetzen.» Montenegro verhandelt seit 2012 über einen EU-Beitritt.

Die pro-serbische Regierung von Ministerpräsident Dritan Abazovic ist nur geschäftsführend im Amt, nachdem ihr das Parlament im vergangenen August das Vertrauen entzogen hatte. Die hauchdünne pro-serbische Mehrheit von 41 Abgeordneten im 82-sitzigen Parlament konnte sich auf keinen Nachfolger einigen.

Djukanovic stellt sich an diesem Sonntag einer turnusmäßigen Präsidentenwahl, bei der er zum zweiten Mal in Folge antritt. Neben ihm bewerben sich mehrere pro-serbische Politiker, eine pro-westliche Sozialdemokratin und ein politisch unbeschriebener Influencer ums höchste Staatsamt.

Für den Sieg sind mindestens 50 Prozent der Stimmen erforderlich, die auf keinen der Bewerber entfallen dürften. Am 2. April wird es deshalb voraussichtlich zu einer Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den größten Stimmenanteilen kommen. Der Ausgang gilt als offen.

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