Möglicherweise Vergiftungen an Schulen

Mädchen im Teenageralter werden zu Beginn des neuen Schuljahres in Afghanistan von der Sekundarschule ausgeschlossen. Foto: epa/Samiullah Popal
Mädchen im Teenageralter werden zu Beginn des neuen Schuljahres in Afghanistan von der Sekundarschule ausgeschlossen. Foto: epa/Samiullah Popal

KABUL: Im Norden Afghanistans ist es möglicherweise zu Vergiftungen an zwei Schulen gekommen. Wie Omair Saripuli, Direktor der Informationsbehörde in der Provinz Sar-i Pul, der Deutschen Presse-Agentur am Montag mitteilte, hatten am Samstag fast 90 Kinder über Symptome wie Atemnot und Übelkeit geklagt. Die meisten seien Mädchen. Saripuli vermutet nach eigener Aussage eine Vergiftung. Auch drei Lehrerinnen und ein Lehrer sowie ein weiterer Mitarbeiter an einer der Schulen und der Vater eines Schulkindes seien betroffen.

Einige der Kinder seien ins Krankenhaus gebracht worden, ihr Zustand sei stabil, sagte Saripuli. Auch habe es Symptome wie tränende Augen und laufende Nasen bei den Schulkindern gegeben.

Der afghanische Nachrichtensender Tolo News hatte am späten Sonntagabend unter Berufung auf den Direktor der Bildungsbehörde, Mohammad Rahmani, von 77 betroffenen Schülerinnen an zwei Schulen gesprochen. Auch Rahmani vermutete laut Tolo News eine mögliche Vergiftung als Ursache. Der im Ausland ansässige Nachrichtensender Amu TV zeigte in einem Video betroffene Schulkinder in einem Krankenhaus.

Nachweise zu möglichen Giftspuren waren bisher nicht bekannt. Auch wurden nach Aussage von Saripuli bisher noch keine Verdächtigen im Zusammenhang mit den Vorfällen festgenommen. Behörden ermittelten.

In Afghanistan ist es in der Vergangenheit mehrfach vor allem zu Übergriffen auf Schülerinnen durch oft unbekannte Täter gekommen, auch vor Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban. Seit ihrer erneuten Machtübernahme im August 2021 haben die Taliban Mädchenschulen ab der siebten Klasse geschlossen.

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