WINDHUK: Nach dem Tod des namibischen Präsidenten Hage Geingob ist dessen ehemaliger Vize Nangolo Mbumba als neuer Präsident des südafrikanischen Landes vereidigt worden. Er sei sich der Verantwortung bewusst, die dieses bedeutsame Amt mit sich bringe, sagte Mbumba am Sonntag in der Hauptstadt Windhuk. Er werde den Menschen in Namibia mit «größter Hingabe» dienen.
Der Politiker der Regierungspartei Südwestafrikanische Volksorganisation (SWAPO) war bereits in verschiedenen Ämtern tätig, unter anderem als Finanz- und Bildungsminister. Als seine Vizepräsidentin wurde die ehemalige stellvertretende Premierministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah vereidigt. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat.
Geingob war am frühen Sonntagmorgen in einem Krankenhaus in Windhuk gestorben, wie Mbumba in sozialen Medien mitteilte. Er wurde 82 Jahre alt. «Die namibische Nation hat einen hervorragenden Diener des Volkes, eine Ikone des Befreiungskampfes, den führenden Architekten unserer Verfassung und die Säule des namibischen Hauses verloren», sagte Mbumba in seiner Erklärung. Geingob war der dritte Präsident des Landes und seit 2015 im Amt.
Seine Frau Monica und seine Kinder seien im Krankenhaus an seiner Seite gewesen, hieß es in der Mitteilung weiter. Geingob war in dem Privatkrankenhaus in der namibischen Hauptstadt behandelt worden, nachdem Ärzte bei einer Biopsie Krebszellen entdeckt hatten. Das Präsidialamt hatte am 1. Februar mitgeteilt, dass Geingob aus den USA zurückgekehrt sei, wo er eine «neuartige Behandlung gegen Krebszellen» erhalten habe.
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa erklärte, Namibia habe einen «außerordentlichen Anführer» verloren. «Präsident Geingob war ein herausragender Veteran von Namibias Befreiung vom Kolonialismus und der Apartheid.» Mit Blick auf Namibias Unterstützung während des südafrikanischen Freiheitskampfs gegen die weiße Minderheitsregierung dort fügte er hinzu: Geingob «war auch sehr einflussreich in Bezug auf die Solidarität, die das namibische Volk dem südafrikanischen Volk gewährte, damit auch wir heute frei sein können.» Südafrika sei Geingob dankbar und angesichts seines Todes voller Trauer, fügte Ramaphosa hinzu.