Mindestens drei tote Indigene bei neuem Gewaltausbruch

Angehörige trauern neben einem Sarg mit den sterblichen Überresten von Oscar Obando Betancurt, einem jungen Opfer eines Massakers, das vor seiner Beerdigung in Samaniego stattfand. Foto: epa/Sebastian Leonardo Castro
Angehörige trauern neben einem Sarg mit den sterblichen Überresten von Oscar Obando Betancurt, einem jungen Opfer eines Massakers, das vor seiner Beerdigung in Samaniego stattfand. Foto: epa/Sebastian Leonardo Castro

BOGOTÁ: Bei einem weiteren Ausbruch der Gewalt im Department Nariño im Südwesten Kolumbiens sind mindestens drei Indigene getötet worden. «Massaker hinterlässt drei ermordete Indigene vom Volk der Awá», schrieb der Nationale Indigenenverband (ONIC) am Dienstag (Ortszeit) auf Twitter. Demnach ereignete sich die neue Gewalttat in einem Indigenen-Reservat in der Gemeinde Ricaurte im Department Nariño.

Erst am Wochenende waren neun Menschen bei einem Angriff bewaffneter Männer in Samaniego ebenfalls im Department Nariño ums Leben gekommen. Es wurde für möglich gehalten, dass die Morde darauf abzielten, Terror zu verbreiten, um die Einheimischen dazu zu bringen, die bewaffneten Gruppen als Ordnungsmacht zu akzeptieren, oder dass sie im Zusammenhang mit Streitigkeiten zwischen bewaffneten Gruppen standen.

Kolumbien litt jahrzehntelang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Die größte Rebellen-Organisation Farc, die sich stark über den Kokainhandel und Schutzgelderpressung finanziert hatte, hat 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung geschlossen und die Waffen niederlegt.

Die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land hat sich seitdem verbessert. Aber mehr als 2000 Farc-Dissidenten kämpfen immer noch gegen die Regierung und um Anteile am Drogenhandel. Auch die kleinere Guerillagruppe ELN ist weiter aktiv. Zudem stoßen andere Verbrechersyndikate in die früheren Einflussgebiete der Farc vor.

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