Mehr als 1500 Festnahmen bei Protest von Klimaaktivisten

in Den Haag

Die Polizei entfernt Aktivisten von Extinction Rebellion, die die A12 in Den Haag blockieren. Foto: epa/Sem Van Der Wal
Die Polizei entfernt Aktivisten von Extinction Rebellion, die die A12 in Den Haag blockieren. Foto: epa/Sem Van Der Wal

DEN HAAG: Die Zahl der Festnahmen bei einer Protestaktion von Klimaaktivisten in den Niederlanden ist laut Polizeiangaben von zunächst einigen Hundert auf insgesamt 1579 gestiegen. Allerdings befand sich am Sonntag - einen Tag nach der Blockade eines Abschnitts der Autobahn A12 unweit des niederländischen Parlaments- und Regierungssitzes in Den Haag - nur noch einer der Festgenommenen in Gewahrsam. Ihm wird vorgeworfen, einen Beamten gebissen zu haben.

Laut Staatsanwaltschaft wird gegen insgesamt 48 Teilnehmer wegen strafbarer Handlungen ermittelt, darunter Beleidigung, Sachbeschädigung und Behinderung des Verkehrs. Ermittlungen gegen die anderen zeitweise festgenommenen Personen werde es nicht geben, entschied die Strafverfolgungsbehörde. Am Samstagnachmittag hatte die Polizei zunächst nur von mehreren Hundert Festnahmen gesprochen.

Mit der Blockade der A12 wollte die Gruppe Extinction Rebellion eigenen Angaben zufolge gegen die Energiepolitik der Regierung protestieren. Mehrere Tausend Menschen seien einem entsprechenden Aufruf gefolgt. Laut der Nachrichtenagentur ANP setzte die Polizei einen Wasserwerfer ein, um die Demonstranten an der Autobahnsperrung zu hindern. Die Beamten hätten diesmal früher eingegriffen als bei vorherigen Störaktionen von Extinction Rebellion, hieß es. Die Stadtverwaltung Den Haags hatte zuvor gewarnt, dass eine Blockierung der Schnellstraße verboten sei. Unter Hinweis darauf war auch vor einem Wasserwerfer-Einsatz gewarnt worden.

Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums in Berlin teilte am Sonntagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, dass drei Wasserwerfer der Bundespolizei und 19 Bundespolizisten zu deren Bedienung in Den Haag im Einsatz gewesen seien. Rechtsgrundlage sei der deutsch-niederländische Polizeivertrag. Eingesetzt worden seien sie unter Leitung der niederländischen Behörden. Es sei ausschließlich «Wasserregen» versprüht worden.

Ministerpräsident Mark Rutte nannte es laut ANP «absurd», dass Klimaaktivisten die A12 trotz eines ausdrücklichen Verbots durch den Bürgermeister Den Haags blockierten. Sie sollten sich daher nicht über den Einsatz eines Wasserwerfers beschweren. Daran seien sie «selbst Schuld».

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Peter Joe 29.05.23 20:40
Covid Impfung @Hartmut
Mein Arzt sagte mir er sei 3fach geimpft und Ungeimpfte behandelt er nicht. Bin dann im Laufschritt ab Post ungeimpft abgehauen. Es machte Sinn fuer mich.
joe bachmann 29.05.23 18:10
ok @hartmut - und weshalb hast du dann geschrieben? ganz offensichtlich hast du ja weder sinn noch zweck verstanden.
Jürgen Franke 29.05.23 16:30
Es hat ziemlich lange gedauert,
bis die Regierung begriffen hat, dass es sich bei den Klebern um eine Straftat handelt.
Hartmut Wirth 29.05.23 16:20
@Peter Joe
Wenn man den Sinn und Zweck der "Maske" nicht verstanden hat, sollte man am Besten schweigen.

Ansonsten wird/ist der Beitrag lächerlich.
Peter Joe 29.05.23 15:00
Covid Logik und Klimaaktivisten
Man faehrt mit dem Zug nach Muenchen im Abteil mit 8 Personen mit Maske, damit man dann im Oktober Festzelt mit 4000 Personen ohne Maske sitzen kann.
Michael R. 29.05.23 14:20
Nur so geht es
Der Holländer macht es uns vor, wie man mit diesen Klimaterroristen umzugehen hat. Festsetzen und nach einer Gerichtsverhandlung die Straftäter unter ihnen aburteilen. Diese Untätigkeit der deutschen Behörden diesen Straftätern gegenüber ist nicht angebracht.
Ingo Kerp 29.05.23 12:30
Demonstrationen von sog. "KLimaaktivisten" sind in den demokratischen Ländern hinzunehmen, da sie, wenn poliz. angemeldet, legal sind. Illegal sind Noetigungen und Freiheitsberaubungen der allg. Bevoelkerung durch Blockaden und Verhinderungen. Auch dürften mit solchen Aktionen nicht die Zustimmung und Herzen der Menschen gewonnen werden, die radikal Methoden ablehnen. Konstruktive Vorschläge, die keine Lebensbeeinträchtigung für die Bevoelkerung bedeuten, sind bisher von den "Klimaaktivisten" nicht erkennbar.