«Killer von Brabant» - Polizei sucht mit Foto nach neuen Hinweisen

Foto: epa/Stephanie Lecocq
Foto: epa/Stephanie Lecocq

BRÜSSEL: Fast 40 Jahre nach der Mordserie der «Killer von Brabant» hat sich die belgische Polizei mit einem Foto an die Öffentlichkeit gewandt. Der auf dem Foto abgebildete Mann könnte in dem Fall eine wichtige Rolle spielen, teilte die Staatsanwaltschaft laut belgischer Nachrichtenagentur Belga mit. Das Bild zeigt einen Mann mit Sonnenbrille im Wald. Er trägt militärähnliche Kleidung und hält eine Waffe in den Händen.

Die sogenannten «Killer von Brabant» sollen in Belgien in den Jahren 1982 bis 1985 bei brutalen Überfällen 28 Menschen ermordet haben. Sie schlugen vor allem in Supermärkten zu, wie zuletzt im November 1985 in Aalst bei Brüssel.

Die Mordserie gilt als einer der undurchsichtigsten Kriminalfälle der belgischen Geschichte. Die Täter konnten bisher nicht gefasst werden, auch über das Motiv wird seit Jahren spekuliert.

Gemutmaßt wurde unter anderem, dass das Land destabilisiert werden sollte und Politik oder Sicherheitsbehörden beteiligt gewesen sein könnten. Die Spekulationen hatten Auftrieb bekommen, nachdem ein früherer Polizist aus Aalst seinem Bruder 2015 auf dem Totenbett seine Verwicklung in den Fall gestanden haben soll.

Das am Dienstag veröffentliche Foto wurde den Ermittlern laut belgischer Bundesanwaltschaft bereit 1986 übergeben. Die Person hätte damals gesagt, der Mann auf dem Bild spiele eine wichtige Rolle in dem Fall. Er konnte aber nie identifiziert werden. Nachdem die Bundesanwaltschaft den Fall vor knapp drei Jahren übernommen hatte, sei das Foto wieder aufgetaucht, sagte ein Sprecher. Mit der Veröffentlichung erhoffen sich die Ermittler, mehr über den Mann zu erfahren.

Auch fast vier Jahrzehnte nach der Mordserie würden die Ermittler alles versuchen, um den Fall zu lösen, hieß es von der Bundesanwaltschaft. Die Ermittlungsakte enthalte mittlerweile eine Liste von 3000 Menschen, die mit dem Fall in Verbindung stehen könnten. Bei verdächtigen Personen habe man DNA-Tests im großen Stil durchgeführt. Das sei zu Beginn der Ermittlungen nicht möglich gewesen, betonte der Sprecher. Die technischen und personellen Kapazitäten hätten sich in den vergangenen Jahren verbessert.

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