Interpol lehnt Fahndung nach Yingluck ab

Foto: epa/Rungroj Yongrit
Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Thailändische Behörden fahnden weiter nach der ehemaligen Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra, allerdings ohne die Unterstützung von Interpol.

Die Internationale kriminalpolizeiliche Organisation lehnt es ab, mit einer Blauen oder gar Roten Ausschreibung nach Yingluck zu suchen. Begründet wird die Zurückhaltung damit, der Fall sei politisch motiviert. Bei einer Blauen Ausschreibung (Blue Notice) sammelt Interpol alle Informationen über die Identität oder Aktivitäten einer Person in Bezug auf ein Verbrechen, bei einer Roten Ausschreibung (Red Notice) ersucht Interpol um die Festnahme mit dem Ziel der Auslieferung.

Gemäß dem Polizeisprecher Krissana Patanacharoen ist es nach wie vor die Absicht des nationalen Polizeichefs Chakthip Chaijinda, die ins Ausland geflüchtete Ex-Ministerpräsidentin nach Thailand zu holen. Sie war im Vorjahr wegen Pflichtverletzung beim Reisförderprogramm ihrer Regierung vom Obersten Gerichtshof zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Krissana bestätigte, dass Yingluck ein Zehnjahresvisum vom Vereinigten Königreich gewährt wurde, das ihr unbegrenzte Aufenthalte von jeweils sechs Monaten erlaubt. Britische Behörden sollen jetzt aufgefordert werden, den Aufenthaltsort von Yingluck in Großbritannien ausfindig zu machen.

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Ernst Schwartz 04.06.18 20:09
Freunde der USA
werden nicht verfolgt, haha. Weswegen sind die USA und viele US Citizen in Thailand gegen die Regierung hier? Habt ihr das noch nicht kapiert?
Jürgen Franke 04.06.18 20:09
Interpol will sich nicht, verständlicherweise,
in politische Aktivitäten einbinden lassen. Die Dame hätte Thailand eigentlich nicht verlassen dürfen.
Ingo Kerp 04.06.18 13:50
Wer will der findet. Aber will man?
Oliver Harms 04.06.18 01:02
geld regiert die welt
straftäter mit geld oder verbindungen brauchen die justiz nicht fürchten.