KOH CHANG: Die von Bangkok und Pattaya über den Landweg schnell erreichbare Insel Koh Chang in der Provinz Trat gilt als eines der beliebtesten Badeurlaubsziele deutschsprachiger Urlauber an der Ostküste des Golfs von Thailand und als ideale Alternative zu den oft überlaufenden Eilanden im Süden des Königreichs.
Obwohl die „Elefanten-Insel“ – „Chang“ heißt auf Thailändisch Elefant – durch ihre rasante touristische Entwicklung gewaltig auf Trab gekommen ist, gilt sie noch immer als Naturparadies. Kaum zu glauben, dass das 155 km² Eiland erst Mitte der 1990er-Jahre auf die touristische Landkarte gelangte. Doch der gleichnamige Archipel war lange aufgrund seiner Nähe zu Kambodscha und den durch den Archipel streunenden Rebellen, Schmugglern und Piraten militärisches Sperrgebiet…
Luxusresorts stark im Kommen
Heutzutage hat sich die Situation entspannt und immer mehr namhafte Hotelketten investieren in Fünf-Sterne-Resorts, während die einst inseltypische Bambushütten- und Hängematten-Romantik auf dem Rückzug ist. Doch es gibt sie noch: Günstige Bungalows am Strand für unter 1.000 Baht/ Nacht, die vorwiegend von Backpackern oder an Wochenenden und Feiertagen auch oft von thailändischen Familien bevölkert werden, die Naturnähe den künstlichen Luxusurlaubswelten vorziehen.
Wem der geschäftige White Sand Beach, der Hauptstrand und -ort der Insel, mit seinem touristischen Angebot zu trubelig ist und die Resorts am Klong Prao Beach zu ruhig sind, für den ist der fast 2,5 Kilometer lange und in drei Abschnitte gegliederte Kai Bae Beach der perfekte Strand.
Strandperle mit dichtem Dschungel
Mit dichtem Dschungel, überhängenden Palmen und üppigen Laubbäumen gilt er als ein naturbelassener Strand, an dem sich neben schicken Boutique-Strand-Resorts wie das Sea Escape auch noch echte „Backpacker-Perlen“ wie Porn’s Bungalows befinden. Letztgenanntes, ein etwas rudimentär, jedoch locker und lässig geführtes Resort in Thai-Familienbesitz, bietet einfache Holzbungalows mit eigenem Bad sowie Ventilator oder Klimaanlage, die unter schattigen, alten Bäumen direkt am Strand platziert sind.
Das dem Resort angeschlossene, aber getrennt geführte Strandrestaurant in uriger Holzbauweise (Schuhe aus!), lockt nicht nur mit leckerem Thai-Food und erfrischenden Mango-Lassis, sondern gilt als beliebter Sundowner-Hotspot mit dramatischen Sonnenuntergängen. Und nachts lauscht man dem Meeresrauschen und Dschungelkonzert.
Mit dem gemieteten Motorroller (300 Baht/ Tag), wegen den steilen Straßen sind Roller ab der Klasse 150 ccm ratsam, bieten sich für einen Nachmittagsausflug die Erkundung des komplett auf Stelzen errichteten Fischerdorfes Bang Bao und die Entdeckung eines verlassenen Hotelschiffes an, auf dem es „spuken soll“…
Fischerflair und Bob Marley-Sounds
Das Stelzendorf Bang Bao befindet sich in reizvoller Lage an der Südspitze von Koh Chang und beherbergt auf dem 350 Meter langen überdachten Bang Bao Pier ein großes Angebot an Souvenirshops, Tauchschulen und Fischrestaurants. Der Pier des ehemals verschlafenen Fischerdorfes dient heutzutage als Haupthafen Koh Changs, denn von hier starten die meisten Boote zu den umliegenden Inseln und Ausflugs- oder Tauchtouren. Die Aussicht von der Spitze des Leuchtturms am Ende des Piers ist beeindruckend und bietet einen 360-Grad-Panoramablick auf das Dorf, die Berge, die Bucht und die vorgelagerten Inseln.
Auf dem Weg zum „Geisterschiff“ kann man einen Zwischenstopp im Rasta View einlegen. Der Szene-Spot samt Cannabis-Shop und Restaurant begeistert mit seinem wunderschönen Panoramablick auf die Bucht von Bang Bao sowie sein ausgeprägtes Bob Marley-Credo und Bodenkissen-Flair.
Fotosafari zum „Geisterschiff“
Der Weg zur etwa 3 km entfernten Lagune Klong Kloi führt über holprige Dschungelpisten, bis man eine Sperre erreicht, an der man 100 Baht pro Person bezahlen muss, wenn man weiterfahren will. Hier befindet sich Koh Changs „Spukschiff“, das die perfekte Kulisse für den Dreh eines Geisterfilmes bietet. The Galaxy war früher ein siebenstöckiges Kreuzfahrtschiff, bevor es in ein Luxushotel umgewandelt wurde. Es war ein Teil des „Koh Chang Grand Lagoona Projekts“, das der Asienkrise zum Opfer fiel. Mehrere Geisterjäger hatten die Geschichte von Menschen, die aus dem siebten Stock gestürzt waren, verbreitet und dem Ort ein spukiges Image verschafft, der heutzutage Backpacker und Reiseblogger aus der ganzen Welt in seinen Bann zieht. Obwohl man das Schiff derzeit nicht betreten darf, bleibt es ein faszinierendes Ziel für eine Fotosafari.
Insel- und Angeltrips
Wer die Schönheit des Koh-Chang-Archipels erleben möchte, kann entweder eine Tageskreuzfahrt mit der Thai Fun des deutschen Besitzers Peter und seiner Frau Nok durch die malerische Inselwelt oder einen Angelausflug auf einem überdachtem Holzfischerboot mit Rodjanaphan Fishing Tour unternehmen. Die „Thai Fun“ steuert auf ihrer Drei-Insel-Tour Koh Wai, Koh Mak, der San Chao Beach sowie den Rang Islands National Park zum Badevergnügen an. Die Teilnehmer können sich an Bord des Schiffes auf Flechtmobiliar entspannen, ein Mittagsbuffet genießen und über eine Rutsche am Heck ins Meer gleiten! Rodjanaphan Fishing Tour führt Hobbyangler zu den Hotspots im Archipel, an denen die Teilnehmer mit etwas Glück sogar Barrakudas oder Königsmakrelen fangen können! Auf Wunsch wird der Fang an Bord frisch zubereitet und gegrillt, Wasser sowie Bratreis und andere Snacks sind inklusive. Alle Tageskreuzfahrten, Inseltouren oder Angelausflüge starten ab dem Bang Bao Pier.