Am Freitag früh kamen die Installateure zu uns, am Sonntagnachmittag konnten wir erstmals grünen Strom ernten.
Das waren arbeitssame drei Tage. Ich habe ja eigentlich beim faszinierenden Aufbau unserer Solar-Anlage nur zugeschaut, war aber am Schluss total erledigt. Als ersten Schritt in Richtung Solar-Zeitalter im Discovery Garden Pattaya wurde ein provisorischer Warenlift aufs Dach installiert. So ein Solar Panel wiegt schliesslich 23 Kilos und 36 mussten erst hochkommen und dann auf dem brütend heißen Dach fachgerecht installiert werden.
Tolle Leistungen dieser Spezialisten
Ich bin technisch eher ein Trottel, deshalb war ich froh in der Person des Schweizers Rolf Aeschbacher und seiner Firma AERO Solar and Automation Co. Ltd. in Bangkok (www.aero-engineering.net) ausgewiesene Fachleute mit viel Erfahrung gefunden zu haben. Was mir schon lange vorschwebte, haben Rolf und seine Leute nun umgesetzt: Genügend Solarzellenpanels aufs Dach zu montieren, damit unser täglicher Strombedarf an einem guten Tag ungefähr abgedeckt ist. Der Überschuss, der über Tag anfällt, geht in drei verkoppelte Batterien, die 15 KWH für die Nacht bereithalten.
Reicht der Solarstrom irgendwann nicht oder ist der Strom aus den Batterien aufgebraucht, stellen die Inverter automatisch aufs vorhandene Elektrizitätsnetz um, in Millisekunden, also für den Verbraucher nicht wahrnehmbar.
Ob sich das denn rechne, fragten viele, die meine drei Videos zum Thema angeschaut haben? Das weiß ich noch nicht, ist mir aber auch gar nicht so wichtig. Wichtiger ist mir, Erfahrungen mit einer faszinierenden Technik zu sammeln, gerade in Thailand, wo die Sonne ja sehr stark scheint, Solarenergie eigentlich naheliegend ist.
Dennoch ein paar Zahlen: Die ganze Anlage kostet gegen 700.000 Baht, meine durchschnittliche Stromrechnung beträgt rund 10.000 Baht monatlich, im Jahr also um die 120.000 Baht. Das heißt, in knapp sechs Jahren sollte die Anlage amortisiert sein, wenn man Unterhaltskosten mal weglässt. Wie sich die Unterhaltskosten entwickeln, das sieht man nur im Realbetrieb. Also: Schauen wir mal.
Mit Kinderkrankheiten ist zu rechnen
Am Sonntag packten die Installateure alles zusammen und fuhren stolz und zufrieden nach Bangkok zurück. Wir gingen zufrieden zu Bett, schliefen mit den angedrehten Klimageräten den Schlaf der Gerechten, weil der Strom dafür auf unserem eigenen Dach produziert worden war, also nachhaltig ist. Doch gegen 1 Uhr in der Frühe waren die Batterien leer, die automatische Umschaltung aufs Netz funktionierte noch nicht, wir mussten manuell zurück aufs Netz schalten.
Dann lief alles ganz gut. An solch klaren, sonnigen Tagen produzieren die 36 Panels Strom zum „Versauen“… Das heißt, wenn die Batterien einmal voll sind, kann man tagsüber die Klimageräte unbesorgt aufdrehen, denn die nicht gezogene Energie entsteht gar nicht. Man kann sich das so vorstellen: Wenn die Sonne scheint, stellt sie ein virtuelles „Fass“ mit Strom aufs Dach. Dieses Fass hat ein höheres oder tieferes Volumen, solange die Sonne scheint. Am Abend, wenn die Sonne weg ist, ist das Volumen 0, man kann keine Sonnenergie mehr daraus ziehen, nur noch aus den Batterien. Tagsüber kann man aus dem Fass so viel Strom ziehen bis zum Limit.
Nach weiteren Problemen und Kinderkrankheiten, die Rolf Aeschbacher immer speditiv und kompetent, mit mehreren Anreisen aus Bangkok, löste, scheint nun alles in Butter zu sein. Weitere Berichte werden folgen.
Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!
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