Hilfsgüter stehen nahe Grenzübergang nach Gaza bereit

Ein blockierter humanitärer Hilfskonvoi wartet in der Nähe der ägyptischen Grenze zum Gazastreifen auf grünes Licht für die Durchfahrt. Foto: epa/Ali Moustafa
Ein blockierter humanitärer Hilfskonvoi wartet in der Nähe der ägyptischen Grenze zum Gazastreifen auf grünes Licht für die Durchfahrt. Foto: epa/Ali Moustafa

KAIRO: Rund 2.000 Tonnen Hilfsgüter stehen nahe dem einzigen Grenzübergang aus dem Gazastreifen zum Nachbarland Ägypten bereit. Das sagte der Leiter des Ägyptischen Roten Halbmonds im Nord-Sinai, Chaled Sajid, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Verschiedene Nichtregierungsorganisationen aus Ägypten und anderen Ländern hätten Hilfsgüter zur Verfügung gestellt und nach Al-Arisch, etwa 50 Kilometer entfernt vom Grenzübergang Rafah, geschickt. Darunter seien 40.000 Decken, rund 300.000 Kisten mit Medikamenten und auch Kleidung.

Zuvor hieß es aus ägyptischen Sicherheitskreisen, dass der Grenzübergang Rafah für die Ausreise von ausländischen Staatsangehörigen und die Einfuhr von humanitärer Hilfe am Montag geöffnet werden sollte. Am Montagvormittag war er jedoch geschlossen. Die Lastwagen stünden in Al-Arisch zur Abfahrt bereit, hieß es.

Ägypten arbeite eng mit den Vereinten Nationen und dem Roten Kreuz zusammen, um Hilfe bereitzustellen und das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza zu lindern, sagte der ägyptische Außenminister, Samih Schukri, am Montag. Bisher habe die israelische Regierung aber keine Position bezogen, die es ermögliche, den Grenzübergang nach Gaza zu öffnen.

Israel und Ägypten haben sich Berichten zufolge bislang nicht darauf einigen können, wie die Hilfslieferungen nach Gaza überprüft werden, um einen Waffenschmuggel zu verhindern.

Nach ägyptischen Angaben ist der Grenzübergang Rafah wegen israelischer Luftangriffe derzeit außer Betrieb. Er ist der einzige Übergang zum Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird.

Bisher ist nur die Ausreise von ausländischen Bürgern geplant. Ägypten will ausschließen, dass Tausende Palästinenser nach Ägypten fliehen. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi sagte nach dem Hamas-Großangriff und den darauffolgenden israelischen Luftangriffen: «Es ist wichtig, dass die Menschen auf ihrem Land standhaft und präsent bleiben, und wir werden unser Möglichstes tun, um Hilfe zu leisten.»

Terroristen hatten vor zehn Tagen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither nach eigenen Angaben Hamas-Ziele im Gazastreifen an.

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