Großer Andrang auf staatliche Urlaubszuschüsse

Ein thailändisches Paar checkt in einem Bangkoker Hotel ein. Foto: epa/Diego Azubel
Ein thailändisches Paar checkt in einem Bangkoker Hotel ein. Foto: epa/Diego Azubel

BANGKOK: Mehr als 3,5 Millionen Thais haben sich für die jüngste Tourismus-Anreizkampagne der Regierung mit dem Namen „rau thiau duai gan“ („Wir reisen zusammen“) angemeldet.

Laut Lavaron Sangsnit, Generaldirektor des Büros für Finanzpolitik, haben von den 3,5 Millionen, die sich auf der am letzten Mittwoch online geschalteten Website angemeldet haben, 2,2 Millionen Menschen bereits eine Bestätigungs-SMS erhalten, und restlichen Anmeldungen werden noch überprüft. Etwa 200.000 Anträge wurden nicht ordnungsgemäß ausgefüllt, die Antragsteller müssen den Prozess erneut durchlaufen.

Die Teilnehmer müssen thailändische Staatsbürger mit einem gültigen Personalausweis sein, zum Zeitpunkt der Anmeldung mindestens 18 Jahre alt sein, in eine andere Provinz als ihre Wohnortprovinz reisen, dort essen und übernachten und über ein Smartphone verfügen, um die Pao-Tang-Anwendung herunterzuladen.

Die Regierung wird fünf Millionen Hotelübernachtungen zu 40 Prozent der normalen Zimmerpreise bezuschussen, wobei der Zuschuss auf 3.000 Baht pro Nacht für bis zu fünf Nächte begrenzt ist. Für die restlichen 60 Prozent müssen die Touristen aufkommen.

Die Subventionen für andere Dienstleistungen, einschließlich Verpflegung, sind auf 600 Baht pro Zimmer und Nacht begrenzt. Der Zuschuss wird jeden Tag bis 17 Uhr auf das Konto des Antragstellers überwiesen, nachdem die angemeldeten Personen in der registrierten Hotelunterkunft eingecheckt haben.

Wenn Touristen mit einer Fluggesellschaft reisen, erstattet die Regierung 40 Prozent des Ticketpreises, jedoch nicht mehr als 1.000 Baht pro Sitzplatz, und das Kontingent ist auf 2 Millionen Plätze begrenzt. Reisende müssen den vollen Ticketpreis zunächst über die Website der Fluggesellschaft bezahlen. Die Regierung wird die Rückerstattung später am 15. und 30. des Monats vornehmen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Ling 20.07.20 23:07
Staatliche Urlaubszuschüsse
Ist doch eine gute Sache für alle Beteiligten. Personal der Hotels, Restaurants, Bars, Jet-Ski Verleiher usw., alle haben was davon. Der Baht muss rollen. @David Shaw Es tut mir wirklich leid für Sie, dass die Thais Ihnen mit Verachtung begegnet sind und Sie als klingelnde Kasse betrachtet haben. Vermutlich hat das mit Ihrem Verhalten zu tun, da Sie sich in Ihrem Kommentar sogar selbst als Entrechteten betiteln. Mir gegenüber haben sich Thais immer respektvoll verhalten. Ob bei der Immigranten, beim Bürgeramt oder sonst wo war man stets freundlich. Wie es in den Wald reinruft, so schallt es hinaus.
Juergen Siegfried 20.07.20 19:55
@Peter Maerz und David Shaw...
Stimme ihren Ausführungen und sachlichen Analysen ausnahmslos zu. Es gibt nichts weiter hinzu zu fügen. So kurz war mein Kommetar noch nie....555
Jörg LOHKAMP 20.07.20 17:37
@ Hans Mglueck
Habe ich das richtig verstanden?

Die Eigentümer der Hotels - erhalten also 140% - der Zimmermiete ???

Das glauben SIE doch selber nicht !!!
Da haben SIE etwas falsch verstanden - bitte lesen SIE den Text einmal -GENAU- durch.

Der Zuschuß von 40% des Zimmerpreises - KOMMT AUSSCHLIEßLICH - den thailändischen Staatsbürgern zu gute DIE DAS ZIMMER ANMIETEN !!! (60% sind die KOSTEN der Mieter - ergibt 100%)

Rudolf Lippert 20.07.20 17:07
3000 Baht sind 40% wovon?
Aha. Das sagt alles. Mit den Armen oder unteren Schichten hat das nichts zu tun. 7000 Baht Übernachtungen (pro Nacht) fördern, wo viele hier um die 12.000 im Monat verdienen. So funktioniert (dieser) Staat in der Tat.
Peter Maerz 20.07.20 16:52
Nur ein Strohfeuer ..
Ja, die Mittelschicht, wer ist das denn eigentlich ? Sind es die hoeheren Beamten, die Staatsbediensteten schlechthin, Aerzte , Haus- und Landbesitzer, wohlhabende Unternehmer oder Akademiker , etc etc. . Diese Schicht duerfte noch das Geld haben, um von solchen Subventionen zu profitieren. Ich goenne denen ja auch ihren angenehmen und wohlverdienten luxurioesen Urlaub auf (Teil)-Kosten des Staates. Diese Gelegenheit wird nie wiederkommen, denn sie kann nur ein Stohfeuer sein, es sei denn dass die Regierung diese Subvention als Dauerfinanzspritze etabliert. Denn mehr als 80 % der Auslandstouristen werden in der naechsten Zeit nicht wiederkommen. Da koennen die zustaendigen "Tourismusmanager" noch so viele skurrile und alberne Ideen und halbdurchdachte Projekte vorstellen. Realistische Chancen , die "Auslaender" wieder zurueckzugewinnen bestehen nur darin , dass 1. viele der Restriktionen aufgehoben werden , 2. der Baht Wechselkurs kein "Ausbeutungskurs" mehr ist, 3. die zuletzt angetroffene Auslaenderfeindlichkeit ein Ende nimmt , 4. der Besucher-Service insgesamt verbessert wird bzw. nicht nur abkassiert wird, und 5. Respekt und Freundlichkeit gegenueber auslaendischen Besuchern eine Selbstverstaendlichkeit sein sollte.
Natuerlich gibt es noch zahlreiche andere Dinge , die zu verbessern waeren. Thailand muss sich glaubhaft anstrengen. Grosse Worte und Absichtserklaerungen werden wenig bringen.
Thomas Thoenes 20.07.20 14:22
Hier wird mit OPM (other paople money)
die Tourismuswirtschaft gesponsert. Ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber mit 40% Anteil Menschen zu bewegen weitere 60% plus Spesen zu investieren hat schon was.
Rene Meyer 20.07.20 13:28
@Roman Müller
Mit diesem Geld soll die Tourismusbranche, wie Reiseunternehmen, Hotels, Restaurants etc. unterstützt werden und nicht mittellosen Bewohnern eine Reise ermöglichen. Ein wichtiger und hoffentlich auch funktionierender Unterschied. Ich glaube daran.
Hansi Mglueck 20.07.20 13:28
Die Zuschüsse bringen ja der Mittelschicht auch nichts, denn die bezahlen ja nur ein bisschen weniger pro Nacht und können dafür länger bleiben. Verdienen tun doch nur die Reichen Eigentümer von den Hotels die bekommen 40% mehr Einnahmen.
Seppe Toneli 20.07.20 13:21
@Roman Müller
‚Im Prinzip‘ bin ich absolut Ihrer Meinung. Aber Sie missverstehen da etwas: Es geht hier primär nicht darum, einem bestimmten Personenkreis den Urlaub zu verbilligen, sondern darum, die heimische Tourismusbranche zu unterstützen, was in diesen Zeiten sicher willkommen ist.
Juergen Bongard 20.07.20 13:21
Da gebe ich Ihnen vollkommen Recht Herr Müller,
ich gehe sogar noch etwas weiter und behaupte, das einige viele ein luxerioeseres Hotel buchen werden als sonst. Statt ein Zimmer von 2000,-- pro Nacht eines von 5000,-- plus 600,-- Verpflegungszuschuss und im Endeffekt zahlt der Staat puren Luxus. Den richtig Armen würde es helfen zu überleben, aber die Hotels würden leer ausgehen. Ist etwas verflixt.
Ingo Kerp 20.07.20 12:52
Es ist eine Idee des Staates, die Wirtschaft, wenn auch mit kleiner Kurbel, wieder etwas in Schwung zu bringen und anzukurbeln. Die Unternehmen, Hotels, Gaststätten, Kellner etc. wird es sehr freuen, wenn sie wieder etwas Geld in der Tasche haben. Es ist mal ein Anfang der finanziellen Schmerzlinderung.