Lange Haft für IS-Rückkehrerin in Deutschland

Getötetes Kind 

Foto: Pixabay/Tmeier1964
Foto: Pixabay/Tmeier1964

MÜNCHEN: Rund acht Jahre nach dem Tod eines jesidischen Mädchens durch Verdursten ist eine islamistische Extremistin in Deutschland zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Das Oberlandesgericht (OLG) im süddeutschen München sprach die Frau des Verbrechens gegen die Menschlichkeit schuldig. Es lastete der Deutschen unter anderem Versklavung mit Todesfolge an und warf ihr vor, aus Menschenverachtung gehandelt zu haben.

Die Frau aus Lohne in Niedersachsen hatte zuvor gestanden, im Sommer 2015 in ihrem Haus im Irak dabei zugesehen haben, wie ein von ihr und ihrem damaligen Ehemann versklavtes Mädchen starb. Der Mann hatte das Kind zuvor in praller Mittagssonne angekettet, um es zu bestrafen.

Der 9. Strafsenat fällte die Entscheidung im Wiederaufnahmeverfahren, nachdem der Bundesgerichtshof (BGH) - Deutschlands oberstes Zivilgericht - ein früheres Gerichtsurteil im Zuge einer Revision zu einer erneuten Entscheidung über das Strafmaß zurückverwiesen hatte. Anders als der 8. Strafsenat in der früheren Entscheidung vom Oktober 2021 ging das Gericht nun nicht mehr von einem minderschweren Fall aus.

Der Senat rügte unter anderem das Verhalten der mittlerweile 32 Jahre alten Frau nach dem Tod des Kindes. So habe sie der Mutter eine Pistole an den Kopf gehalten, um sie dazu zu zwingen, mit dem Weinen aufzuhören. Als strafschärfend wertete der Senat auch die schwerwiegenden psychischen Folgen, unter denen die Mutter des getöteten Mädchens bis heute leidet.

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