Geldstrafe für Ausländer, die trotz Overstay im Land bleiben

Lokalen Immigrationbüros sind die Hände gebunden

Ausländer, die sich entschieden haben, aufgrund der katastrophalen COVID-19-Situation in ihrem Heimatland trotz Ablaufs ihres Visums in Thailand zu bleiben, werden gemäß Einwanderungsgesetz mit einer Geldstrafe belegt. Foto: epa/Rungroj Yongrit
Ausländer, die sich entschieden haben, aufgrund der katastrophalen COVID-19-Situation in ihrem Heimatland trotz Ablaufs ihres Visums in Thailand zu bleiben, werden gemäß Einwanderungsgesetz mit einer Geldstrafe belegt. Foto: epa/Rungroj Yongrit

PHUKET: Die Einwanderungsbehörde in Phuket bestätigt, dass alle Personen, die sich nach Ablauf ihrer Aufenthaltsgenehmigung im Land aufhalten, mit einem Bußgeld in Höhe von 500 Baht je zusätzlichem Aufenthaltstag belangt werden.

Phukets stellvertretender Immigrationchef Oberstleutnant Udom Thongchin sagte am Montagnachmittag gegenüber „The Phuket News“, dass sein Büro in dieser Angelegenheit keine Befugnisse habe. Er fügte hinzu. dass „alles von der Einwanderungsbehörde in Bangkok abhängen“ würde.

Er drängte Ausländer, die unfreiwillig in Thailand gestrandet sind oder nicht in ihr Heimatland zurückreisen können, ein Schreiben ihrer Botschaft abzuwarten, in dem das thailändische Einwanderungsbüro um eine Verlängerung ihres Aufenthalts im Land ersucht wird.

Wenn die Betroffenen einen solchen Brief nicht erhalten können, sei die Phuket Immigration nicht in der Lage, ihnen zu helfen, so Oberstleutnant Udom. „Wenn die Aufenthaltsgenehmigung eines Ausländers bald abläuft und er keinen Brief von seiner Botschaft erhalten kann oder seine Botschaft sich weigert, ihm einen Brief auszustellen, haben wir keine Regelung, mit der wir ihm behilflich sein können“, verdeutlichte Oberstleutnant Udom. „Wir können nur abwarten, dass die Zentrale in Bangkok eine Neuregelung erlässt.“

Er rät betroffenen Ausländern, ihre Botschaften dazu zu drängen, ihnen ein Schreiben mit der Bitte um eine 30-tägige Visa-Verlängerung auszustellen. Anderenfalls wird ihnen nach Ablauf ihres Visums gemäß dem Einwanderungsgesetz eine Strafgebühr von 500 Baht pro Tag für die Überziehung der Aufenthaltsdauer auferlegt, bestätigte Oberstleutnant Udom.

Er betonte, dass Personen, die ihre einjährige Aufenthaltserlaubnis verlängern, nicht das Land verlassen müssen, sondern dass ihr Antrag wie gewohnt bearbeitet werde: „Wenn Ausländer nur ihre einjährige Aufenthaltsgenehmigung erneuern wollen, wie sie es jedes Jahr tun, müssen sie in dem Zeitraum, in dem sie auf die Genehmigung der Verlängerung ihres Visums warten, nicht das Land verlassen – wie üblich. Diese Personen sind davon nicht betroffen“, erklärte er.

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Thomas Thoenes 28.03.20 16:05
Nicht immer aber manchmal macht's schon Sinn
wenn Gesetze und Regelungen, so wie in Deutschland, mit duzenden Unterparagraphen und Ausnahmregelungen bei z.B. höherer Gewalt versehen sind. Es wäre aber schon ein Armutszeugnis wenn sich hier keine vernünftige Sonderregelung finden ließe.
Jürgen Franke 24.03.20 14:28
Werter Herr Mueller, der Zeitpunkt war für Sie
durch die Corona Geschichte besonders schlimm. Grundsätzlich ist die Erneuerung oder Verlängerung des Visa völlig unproblematisch, wenn die Unterlagen komplett fotokopiert und auf der Seite unterschrieben vorliegen. Abgesehen davon, sind alle erforderlichen Daten bei der Immigration im Sytem.
Ingo Kerp 24.03.20 13:23
Die vom Tourismusminister evtl. in Aussicht gestellte Begnadigung für Overstay, scheint es noch nicht zu geben. Jetzt kann man nur auf die Gnade aus BKK warten oder viel bezahlen bei der Ausreise. Ein mehr als unglücklicher Zustand für die Betroffenen.
Udo Zickler 24.03.20 13:14
Schreiben der Botschaft
Leider nicht zum Download oder per E-Mail; wird sowieso nur als Original mit Stempel und Unterschrift bei der Immigration anerkannt. Also auf geht's zum Konsulat oder zur Botschaft. Hoffentlich gibt es keine Gründe für eine Ablehnung des Schreibens durch die Staatsbediensteten aus Deutschland. Alles ist hier vorstellbar.. viel Glück für alle Bittsteller.