Ein rarer Baum produziert tolle Blüten

Beim Stadtfest in Nong Khai werden viele interessante Pflanzen angeboten

Der Pachira-insignis-Baum produziert nun erstmals wahnsinnige Blüten, später leckere Malabar-Kastanien. Fotos: hf
Der Pachira-insignis-Baum produziert nun erstmals wahnsinnige Blüten, später leckere Malabar-Kastanien. Fotos: hf


Es hat gut acht Jahre gedauert, bis dieser hierzulande seltene Nussbaum aus Südamerika im Garten von Nong Khai erstmals Blüten produziert hat. Sie sind eine Wucht!

Zwerg-Papayas hatte ich wirklich noch nie.
Zwerg-Papayas hatte ich wirklich noch nie.

Caracas, die Hauptstadt von Venezuela, war auch vor acht Jahren schon eine der gefährlichsten Städte der Welt. Präsident Hugo Chavez lebte zwar noch, hatte das Land aber schon damals ruiniert. Ständig waren Schüsse zu hören, überall knallte es. Erst nach einer Weile merkte ich, dass die Knallerei in der Innenstadt nicht durch tödliche Waffen verursacht wurde, sondern von großen Samenbehältern herrührte, die dortigen Stadtbäume aufs Pflaster fallen ließen.

Ein Nussbaum, der sehr rasch wächst

Natürlich habe ich etliche dieser Samen eingesammelt und nach Thailand mitgenommen. Zwischenzeitlich ging der Koffer verloren, und als er dann doch noch eintraf, hatten etliche der Samen bereits gekeimt. Wir pflanzten mehrere der Setzlinge in Pattaya in Betonringe und acht Jahre später haben sie diese Betonringe gesprengt, sind mächtige Baumriesen geworden.

Ceylon-Pfeffer ist ein weiterer Neuzugang.
Ceylon-Pfeffer ist ein weiterer Neuzugang.

Einen einzigen der Bäume habe ich im Nong Khai Garten gepflanzt und vor ein paar Tagen hat der überraschend zu blühen begonnen (die in Pattaya machen nach wie vor keinen Wank). Und die Blüten, die der Pachira insignis hervorbringt, sind umwerfend. Es gibt insgesamt 6 Pachira Typen, ich habe deren drei: Pachira glabra, Pachira aquatica und eben Pachira insignis. Alle drei bringen nicht nur ganz tolle Blüten hervor, sondern auch essbare Nüsse (roh oder geröstet) in großer Zahl. Wegen ihrer hohen Produktivität sind alle Pachira Typen auch als „Geldbaum“ oder Malabar-Kastanie bekannt.

Einmal jährlich gute Pflanzenauswahl

Alle Jahre wieder findet in Nong Khai ein Stadtfest mit Jahrmarkt, Musik, Essensständen statt. Falls ich das richtig verstanden habe soll dieses Fest an eine alte, gewonnene Schlacht gegen die Chinesen erinnern. Mich haben natürlich vor allem die Pflanzenhändler und ihr Sortiment interessiert, und ich war überrascht, wie groß die Auswahl in Nong Khai ist, zumindest einmal jährlich.

So geschützt lassen Vögel Feigen in Ruhe.
So geschützt lassen Vögel Feigen in Ruhe.

Gleich mehrere Händler hatten ein Gewächs im Angebot, das ich schon lange gerne einmal ausprobiert hätte: Kiwis. Früher brauchte man beim Kiwi Anbau zwingend mindestens eine männliche und eine weibliche Pflanze, aber heute gibt es sich selbst befruchtende Sorten, wo im Prinzip eine Pflanze genügt. Obwohl sie nicht ganz billig waren, habe ich vier gepflanzt und sie wachsen sehr rasch.

Ob sie aber auch Früchte tragen werden, weiß ich nicht. Vielleicht ist das ganz ähnlich wie bei den Brombeeren, die ich vor etwa fünf Monaten in Nong Khai gepflanzt habe. Sie sind stark gewachsen, haben aber noch nie geblüht. Dieselben Brombeeren gab es nun übrigens auch auf dem Markt in Nong Khai.

Andere Pflanzen haben mich Willensschwachen in Versuchung geführt: Zwerg Papayas, Datteln, Rosmarin, Ceylon Pfeffer. Widerstehen konnte ich beim Kakao (haben wir schon) und bei den Feigen. Letztere gedeihen hier im Garten bereits bestens. Vor den Vögeln schützen wir sie erfolgreich mit den aus China gekauften Plastiknetzen, die wir bei Lazada bestellt haben.


Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook.


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Thomas Knauer 06.04.20 21:39
Hallo und vielen Dank, obwohl schon seit Jahren am gärtnern kann ich aus ihren Beiträgen immer neue Anregungen und Ideen sowie nützliche Tipps gewinnen.
Brombeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren wachsen auch im Isaan gut, so gut dass ich mich entschloss den Brombeeren wieder den Garaus zu machen, sie hatten schöne Früchte sind aber so gewuchert das sie alles erstickt haben.
Erich Hohl 06.04.20 12:11
Brunnenprojekt
Lieber Hans,
Ich sehe mir deine tollen Beiträge auch immer auf deinem Youtubekanal sehr gerne an. Viel Information und tolle Beiträge! Ein Profi halt...
Du hattest in der letzten Ausgabe dein Brunnenprojekt angekündigt... gibts da auch etwas auf Youtube dazu???
In spannender Erwartung und herzlichen Grüssen aus deiner Heimat...