Ein problemloser Umzug nach Nong Khai

Dass ich meinen Lebensmittelpunkt in den Nordosten verlegte, hat viele überrascht

Auch die sensiblen Vanille-Ranken – eine Orchideenart – haben den Transport nach Nong Khai prima überstanden. Fotos: hf
Auch die sensiblen Vanille-Ranken – eine Orchideenart – haben den Transport nach Nong Khai prima überstanden. Fotos: hf

Wieder einmal haben wir unseren Pick-up in Pattaya mit Pflanzen vollgeladen und sind damit in rund neun langen und langwei­ligen Stunden nach Nong Khai gefahren: Ich bleibe nicht für immer, aber erst mal länger.

Bereits umgetopft ist hier oben der Rosmarin.
Bereits umgetopft ist hier oben der Rosmarin.

Gleich am nächsten Tag ist der Thai-Schwager – mein Fahrer – von Udon Thani nach Pattaya zurückgeflogen, es gibt in Nong Khai für ihn „nichts zu tun“, was ihn hier langweilt. Für mich gibt es hier hingegen jede Menge zu tun. Mein Tag beginnt (und endet) in Nong Khai mit einem Spaziergang mit den beiden Labradoren Bobo und Moggi. Wir müssen sie tagsüber leider anleinen, weil sie sonst die Hühner der Nachbarn töten, und das kann teuer werden, wenn sie mal einen Kampfhahn für 30.000 Baht oder so erwischen sollten.

Erst Vanille und Rosmarin umtopfen

Weil es eilt, kaufe ich erstmals 18 Säcke Blumentopferde, die mich von der Qualität aber nicht besonders überzeugt. Später will ich Pflanzerde selbst mixen und zwar mit Kompost. Den Komposthaufen muss ich hier oben auch erst noch anlegen: Mekong-Sand, Kuhmist, gehäckseltes organisches Material und Holzkohlesplitter. Dafür muss ich hier aber erst noch zuverlässige Lieferanten finden.

Bald schon kann hier der Reis geerntet werden.
Bald schon kann hier der Reis geerntet werden.

Kuhmist und gemahlene Kokosnussschale habe ich bereits in einem Gartenshop gefunden, aber der Preis ist – bei den großen Mengen, die wir benötigen – zu hoch. Für den Reissack Kuhmist zahlen wir beispielsweise in Pattaya 35 Baht, doch in Nong Khai wollen sie für dieselbe „Scheiße“ 60 Baht…

Wirklich dringend ist nun erst mal das Umtopfen der mitgebrachten Vanillepflanzen (sehr gesucht im nahen Laos), der Großen Fensterblätter (Monstera deliciosa) und des Rosmarin. Dafür nehme ich eben diese gekaufte Blumenerde.

Bodenverbesserung ist dringend nötig

Der Boden ist hier oben in Nong Khai noch schlechter als in Pattaya, es handelt sich vor allem um ehemalige Reisfelder mit lehmiger Erde. Wenn ich zum Beispiel die Größe der hier gepflanzten Baobabs (Adansonia digitata) mit denjenigen in Pattaya vergleiche, wirken sie hier wie Bonsais. Da es in Nong Khai eher mehr regnet als in Pattaya, liegt das mangelhafte Wachstum eindeutig am Boden.

Das Radfahren am Mekong ist immerzu schön.
Das Radfahren am Mekong ist immerzu schön.

Gerne würde ich zur Bodenverbesserung kräftig Mulchen, das heißt, viel gehäckseltes, organisches Material ausbringen, aber wo finde ich das hier? Zur Not wäre auch Kunstdünger schon mal eine gewisse Hilfe, aber ich würde hier lieber völlig organisch arbeiten.

Der Helfer, der hier beim Wässern mithilft, zielt immer mit festem Strahl auf das Zentrum der Topfpflanzen und legt so die Wurzeln frei. Wahrscheinlich glaubt er, er gebe den Pflanzen damit eine heilsame Massage, tatsächlich setzt er ihnen so das Messer an den Hals und bringt sie mit der Zeit garantiert um. Ich habe es ihm schon zweimal erklärt, aber bis jetzt hat er es noch nicht begriffen.

Es gibt hier noch lange viel zu tun, und auch auf das tägliche Radfahren den Mekong entlang oder durch die Reisfelder will ich nicht verzichten. Aber „ewig“ oder ausschließlich bin ich nicht in Nong Khai. Ich werde ab sofort vielleicht drei Wochen im Monat in Nong Khai und eine Woche in Pattaya verbringen.

Und der Garten in Pattaya kann auf Voranmeldung auch weiterhin besichtigt werden, der Thai-Schwager ist praktisch immer dort, spricht gut Englisch, aber leider kein Deutsch.


Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an hansfritschi1957[at]gmail.com oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook.

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