E-Zigaretten-Verbot schadet Tourismus

Der Import, Verkauf und Service von E-Zigaretten ist in Thailand verboten, das Rauchen an sich ist gesetzlich nicht geregelt. Foto: epa/Rolex de la Pena
Der Import, Verkauf und Service von E-Zigaretten ist in Thailand verboten, das Rauchen an sich ist gesetzlich nicht geregelt. Foto: epa/Rolex de la Pena

BANGKOK: Aktivisten für die Legalisierung von E-Zigaretten in Thailand fordern die Behörden auf, rasch eine geeignete Lösung für die Regulierung von E-Zigaretten zu finden, um das Image des Landes bei ausländischen Touristen zu schützen.

Weiter kündigten sie an, diesbezüglich auch Premierminister Prayut Chan-o-cha Vorschläge unterbreiten zu wollen, falls keine Ergebnisse erzielt werden. Der Forderung vorausgegangen waren Berichte nationaler und internationaler Medien über den Fall einer französischen Touris­tin auf Phuket, die Polizisten um ein Bestechungsgeld in Höhe von 40.000 Baht erpressen wollten, nachdem sie beim Rauchen einer E-Zigarette aufgegriffen und festgenommen wurde. Sie weigerte sich, kam vor Gericht und wurde nach mehreren Tagen Gefängnis in Bangkok in ihr Heimatland abgeschoben. Der Fall sorgte für große internationale Aufmerksamkeit.

Schlagzeilen wie diese würden dem Image des Landes als ein sicheres Reiseziel großen Schaden zufügen, argumentieren die Aktivisten und fügen hinzu, dass auch die Strafverfolgungsbehörden maßlos überfordert seien, da es kein spezifisches Verbot gäbe, E-Zigaretten zu rauchen. Im Jahr 2014 hatte Thailand den Import, Verkauf und Service von E-Zigaretten untersagt. Zuwiderhandlungen werden aufgrund von Vorschriften des Handelsministeriums sowie Anweisungen des Consumer Protection Board bestraft.

Kritik üben die Aktivisten auch am Tobacco Control Research and Knowledge Management Centre (TRC), das Ende letzten Jahren von einer Arbeitsgruppe des Handelsministeriums beauftragt wurde, eine Studie durchzuführen, um widersprüchliche Meinungen über das Verbot von E-Zigaretten und die Durchsetzung dieses Verbots miteinander in Einklang zu bringen. Sie werfen dem TRC Voreingenommenheit vor und fordern stattdessen, dass eine neutrale Institution die Studie durchführen sollte.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Jurgen Steinhoff 18.03.19 10:23
Die Kirche im Dorf lassen, @Rudolf Lippert
oder Verhältnismässigkeit des schweren Verbrechen und ihrer Strafe, da bin ich ganzihrer Meinung.
Rudolf Lippert 17.03.19 23:42
Peter Koch
Genau das habe ich ja geschrieben. Es ist mir folglich nicht entgangen. Ich kann ihre Sicht nicht nachvollziehen. Sie hat nichts strafbares getan, zumindest dem zugrunde liegenden Artikel nach nicht. Es ist dem Artikel folgend doch irrelevant wie sie in den Besitz kam. Alles andere sind Unterstellungen von Straftaten, was allerdings wesentlich über diesen Artikel hinaus ginge. Hier geht es um das rauchen einer derartigen Zigarette. Alles andere wurde ihr nicht zur last gelegt. Wollen sie ihr das nun zur last legen? Genau das ist der Hintergrund ihres Beitrags. Ich kann so einen Standpunkt nicht nachvollziehen. Und: sie hat eine e- Zigarette geraucht. Mein Gott. Wie schlimm ist denn so was. Ich bin ewiger Nichtraucher und mag den Dunst überhaupt nicht, aber man muss die Kirche auch im Dorf lassen.
Rudolf Lippert 17.03.19 23:39
Thomas s
Na das ist doch sehr leicht zu tun. Importieren bedeutet eine ware von einem Land in ein anderes bringen. Aus der Sicht des Landes in das die ware verbracht wurde ist das ein import. Hat sie das getan oder wurde ihr das zur last gelegt? Nein. Also irrelevant. Hat ein anderer mal getan oder es ist/war ein Thai Produkt. Hat mit ihr nichts zu tun. So what?
Uwe Abramowski 17.03.19 17:49
Mutige Entscheidung gegen eine Lobby
Ich fand es gut, dass die umstrittene E-Zigarette in Thailand als ungesund erkannt wurde und verboten wurde. Als Nichtraucher empfinde ich einen "E-Raucher" als extrem unangenehm. Da werden süßlich stinkende Wolken ausgestoßen, denen man gar nicht mehr ausweichen kann, je nachdem man zum Wind steht, geht, oder im Auto fährt. Ich wär früher selbst Raucher, und will jetzt nicht generell das Rauchen vermießen, ich habe es aufgehört, weil ich einen eckligen Husten nicht mehr los wurde. 4 Tage war ich süchtig, der Rest war nur Kopfsache, Gewohnheiten die ich ändern musste. Ich erwähne dass nur, um zu zeigen, daß es eigentlich kein großes Ding ist aufzuhören. Als Raucher dachte ich erst, die Sucht nach 16 Jahren Rauchen wäre unüberwindbar. Und die E-Zigarette ist für mich dem Teufel ein neues Kleid zu geben. Thailand hat Recht, die "Dampfloks" zu verbieten.
Josef Hupe 17.03.19 17:48
Lächerlich
Gewisse Kreise hier in TH glauben, dass weil es ihnen immer noch gelingt, die eigene Bevölkerung zu gängeln, das ja auch für Fremde nötig sei, weil ein Nachgeben das Ende bedeuten würde. ?
Besonders witzig finde ich ja die AoT, die mit dem unnötigen Aufheben von Raucherräumen in den Flughäfen, sich sicher Kosten von sehr vielen Millionen Bath aufgelastet haben.

Ingo Kerp 17.03.19 17:46
Man koennte den Eindruck bekommen, die junge, E-Zigaretten rauchende Franzoesin wird für etwas mißbraucht, das garnicht der Punkt ist. Es geht um die offensichtlich unverhältnismäßige Strafe und deren Durchsetzung, die stark kritisiert wird. Allerdings, zu der Handhabung steht einem Farang keine Kritik zu.
Peter Koch 17.03.19 17:45
Kein Vergehen der Franzoesin?
@ R. Lippert
Ihnen scheint entgangen zu sein dass Import, Verkauf und Service verboten sind.
Bitte erklaeren Sie dem geneigten Leser, wie die Frau in den Genuss einer E-Zigarette kam, wenn sie diese weder selbst ins Land geschmuggelt (Import), noch hier gekauft (Vertriebsverbot) hat.
Somit muss der Konsum gar nicht explizit im Gesetz geregelt sein, da unter Garantie eine Straftat voraus gegangen ist. Ursache und Wirkung, heist das im Volksmund.
Auch wenn diese Gesetzgebung ziemlich bescheuert sein mag; es bleibt ein Gesetz, welches einzuhalten ist.
Alois Amrein 17.03.19 16:43
Kontraproduktiv und scheinheilig
Thailand täte wohl besser daran, endlich die massiven Umweltprobleme wie Luftverschmutzung, Littering und Gewässerverschmutzung in den Griff zu bekommen statt die Touristen, welche Geld ins Land bringen, mit immer neuen Verboten zu schikanieren. Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht und irgendwann ist die Gans, die goldene Eier legt, tot.
Rudolf Lippert 17.03.19 09:04
Wenn's dem Esel zu gut geht,
dann tanzt er auf dem Eis.
...aha, es gibt kein spezifisches Verbot E-Zigaretten zu rauchen. Was hat die Französin dann falsch gemacht? Sie hat sie weder importiert, noch verkauft noch Service daran vorgenommen. Wegen 40.000 nicht erhaltenen THB wegen einem unspezifischen Verbot mal so richtig am Ast gesägt auf dem man sitzt. Sanook muss eben sein. Nur bei vielen Touristen ist bei sowas definitiv Schluss mit lustig. Vielleicht sind viele Farangs auch einfach nur humorlos und haben keinen Sinn für den echten Thai-Spass. Nun aber völlig humorlos von mir: TH muss sich bei der Frau entschuldigen, ihr alle Kosten erstatten, einschliesslich des entgangenen Resturlaubs und eine Entschädigung für die Art der Behandlung zahlen. Das gebietet zum einen der Anstand, zum anderen ist nur so etwas zielführend neuen Thailand-Tourismusinteressierten zu zeigen dass TH so etwas ablehnt und ganz und gar nicht als normale Behandlung ansieht. All das andere Tralala nützt nicht wirklich.