Cybersecurity: Interpol berät über Online-Sicherheit

Foto: epa/Wallace Woon
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SINGAPUR: Der jüngste Cyber-Angriff auf den französischen Sender TV5 im Namen der Terrormiliz Islamischer Staat führt es erneut vor Augen: Das Internet macht Medien, aber auch Regierungen und Unternehmen angreifbar. Doch die Online-Sicherheit gewinnt auch im Alltag zunehmend an Bedeutung, da sich das Leben zu immer größeren Teilen im Netz abspielt. Beim Interpol Weltkongress vom 14. bis zum 16. April in Singapur ist Cybersecurity ein zentrales Thema.

Was ist Cybersecurity?

Im Alltag können immer mehr Angelegenheiten online abgewickelt werden. Regierungsdaten sowie Informationen einzelner Nutzer sind im Netz auf Servern gespeichert und per Knopfdruck abrufbar - aber vor Angriffen nicht gefeit. Mithilfe von Cybersecurity sollen Computer, Netzwerke und Daten vor unautorisierten Zugriffen geschützt werden. Denn die Zahl der Vergehen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Prominente Fälle waren der Angriff auf Sony Pictures im vergangenen November oder das Online-Auktionshaus Ebay Mitte 2014. Ziel der IT-Sicherheitsspezialisten ist es, den immer raffinierteren Methoden der Hacker stets einen Schritt voraus zu sein. Der vage Begriff «Cybersecurity», der sich aus den englischen Worten «cyber» (Kurzform für «Kybernetik» und «security» (Sicherheit) zusammensetzt, ist nicht unumstritten, da etliche Experten ihn lediglich als schwammige Marketing-Floskel für nicht genau definierte Computer-Sicherheitsprojekte deuten.

Wer sind die Angreifer und welchen Schaden verursachen sie?

Während Regierungen in Wirtschaftsspionage und Hacker-Angriffe verwickelt sein können, sind Betrugsfälle und Datendiebstahl eher das Metier individueller Krimineller. In der Vergangenheit stand China bei einer Vielzahl mutmaßlicher Cyber-Angriffe unter Verdacht. Auch westliche Geheimdienste wie die amerikanische NSA oder die britische GCHQ arbeiten mit den Werkzeugen von Cyberkriminellen. Doch in vielen Fällen kann die Identität der Angreifer nicht zweifelsfrei geklärt werden. Der durch sie verursachte Schaden kostet die Weltwirtschaft jährlich rund 400 Milliarden Dollar (369 Mrd. Euro), schätzt der US-Hersteller von PC-Sicherheitssoftware McAfee.

Welche Rolle spielt Interpol?

Die internationalen Polizeiorganisation Interpol hat ein Zentrum gegründet, das sich speziell dem Kampf gegen Cyberkriminalität widmen soll. Am 13. April wird das «Interpol Global Complex for Innovation» (IGCI) mit Sitz in Singapur offiziell eröffnet. Es soll nationale Strafverfolgungsbehörden vernetzen, um den weltweiten Kampf gegen Cyberkriminalität zu erleichtern.

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