Glücksspiel-Boss bei Rückkehr aus Exil verhaftet

Grafik: DER FARANG
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SOFIA: Der wegen zahlreicher Straftaten verdächtige bulgarische Glücksspiel-Boss Wassil Boschkow ist gleich nach seiner überraschenden freiwilligen Rückkehr aus dem Exil in Dubai am Flughafen Sofia verhaftet worden. Der im Jahr 2020 aus Bulgarien geflüchtete Oligarch wurde vorerst für 72 Stunden festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt des Balkanstaats am Freitag mitteilte. Vor seiner Flucht galt Boschkow, dem früher der Fußballclub Lewski Sofia gehörte, als der reichste Bulgare.

Der Anwalt des Glücksspiel-Bosses erläuterte vor Journalisten: «Seine Motive zurückzukehren sind, seinen Namen vor Gericht zu reinigen.» Die Vorwürfe gegen den 67-Jährigen wiegen schwer: Unter anderem soll er eine organisierte kriminelle Gruppe geleitet haben und in Morde verwickelt sein. Auch Morddrohungen soll er ausgesprochen haben. Insgesamt wurden ihm 20 Straftaten zur Last gelegt, die in drei Gerichtsverfahren gruppiert sind. Wegen Korruption darf er nicht in die USA einreisen.

Gegen Boschkow wurde auch wegen des Verdachts der Verbrechen gegen die Republik ermittelt. Er soll Angaben der Staatsanwaltschaft in Sofia zufolge 2020 die Proteste gegen die damalige Regierung von Ministerpräsident Boiko Borissow und den im Juni 2023 entlassenen Generalstaatsanwalt Iwan Geschew finanziert haben. Der Oligarch soll auch als Zeuge vernommen werden. Er wirft Ex-Regierungschef Boiko Borissow vor, ihn erpresst zu haben.

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