Frontex verdreifacht Einsatz an Bulgariens EU-Außengrenzen

Der Exekutivdirektor von Frontex, Hans Leytens, trifft zu einem Arbeitsbesuch in Bulgarien ein. Foto: epa/Vassil Donev
Der Exekutivdirektor von Frontex, Hans Leytens, trifft zu einem Arbeitsbesuch in Bulgarien ein. Foto: epa/Vassil Donev

SOFIA: Bulgarien hat EU-Außengrenzen zur Türkei und Serbien. Migranten auf dem Weg nach Mittel- und Westeuropa überqueren diese Grenzen immer wieder irregulär. Frontex verstärkt nun seinen Einsatz dort.

Die EU-Grenzschutzagentur Frontex wird die Anzahl ihrer Beamten an den bulgarischen EU-Außengrenzen zur Türkei und zu Serbien verdreifachen. Ab 20. März werde es in Bulgarien weitere 500 bis 600 Frontex-Beamten geben, erklärte Agentur-Direktor Hans Leijtens am Donnerstag am bulgarisch-türkischen Grenzübergang Kapitan Andreewo.

Leijtens und Bulgariens Innenminister Kalin Stojanow inspizierten zuvor die Bewachung der bulgarischen Landgrenze zur Türkei, wie die Nachrichtenagentur BTA berichtete. Bulgarien habe eine «sehr wichtige» Rolle bei der Bewachung der EU-Außengrenzen, betonte Leijtens.

Die auf dem Festland 259 Kilometer lange bulgarische EU-Außengrenze zur Türkei wird seit 2017 komplett durch einen Drahtzaun mit Stacheln geschützt und mit Wärmebildkameras überwacht. Trotzdem wird sie häufig von Migranten mit der Hilfe von Schleusern irregulär überquert. Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten wollen oft die Grenzübergänge umgehen, damit sie nicht im ärmsten EU-Land Bulgarien registriert werden. Meist reisen sie nach Mittel- und Westeuropa weiter, indem sie vor allem nach Serbien geschleust werden. Die bulgarisch-serbische Grenze ist 341 Kilometer lang.

Frontex schütze nicht nur die Grenzen, sondern auch die europäischen Werte, betonte Leijtens dem BTA-Bericht zufolge. Unter den neuen Frontex-Beamten in Bulgarien soll es auch Experten in Einhaltung der Menschenrechte geben.

Leijtens sagte Bulgarien seine «volle Unterstützung» auch beim Beitritt zum Schengen-Raum zu. Das südosteuropäische Land soll sich ab Ende März dem grenzkontrollfreien Schengen-Raum anschließen - allerdings vorerst nur mit seinen Luft- und Seegrenzen. Das Balkanland strebt auch die Aufhebung der Kontrollen an den Landgrenzen an.

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