Barmädchen bekommen keine 5.000 Baht

Thailands Sexarbeiterinnen erhalten von der Regierung keine Unterstützung. Foto: The Thaiger
Thailands Sexarbeiterinnen erhalten von der Regierung keine Unterstützung. Foto: The Thaiger

BANGKOK: Die schätzungsweise 300.000 Sexarbeiterinnen, die wegen der Covid-19-Krise größtenteils arbeitslos sind, erhalten von der Regierung drei Monate lang keine finanzielle Zuwendung von jeweils 5.000 Baht.

Die Empower Foundation, eine Organisation für die Rechte von Sexarbeiterinnen in ganz Thailand, hat einen Brief an die Regierung geschickt, in dem sie um Hilfe bittet. Viele seien Mütter und verdienten Geld für die ganze Familie. Aufgrund von Covid-19 habe die Regierung die Schließung von Unterhaltungsstätten angeordnet. Deshalb seien weit über 100.000 Sexarbeiterinnen in ganz Thailand arbeitslos.

Die Einnahmen der Sexindustrie beliefen sich im Jahr auf rund 6,4 Milliarden Dollar, und Sexarbeiterinnen erwirtschafteten 4 bis 10 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Sexarbeiterinnen würden kriminalisiert und vom Arbeitsschutz und der sozialen Sicherheit ausgeschlossen. Sexarbeiterinnen hätten jetzt überhaupt kein Einkommen. Sie müssten aber Miete bezahlen, ihren Lebensunterhalt bestreiten und für ihre Familie sorgen, heißt es weiter in dem Schreiben.

Mai Janta, eine Vertreterin der Sexarbeiterinnen in Chiang Mai, die bei der Empower Foundation arbeitet, sagte Reportern: „Als die Massagesalons, Bars und Karaoke geschlossen wurden, waren wir uns alle einig und unterstützten die Maßnahmen der Regierung. Unsere Art von Arbeit bedeutet jedoch, dass wir in dieser Zeit keine Chance auf Einkommen haben. Auch die Regierung hat kein Interesse daran gezeigt, überhaupt zu helfen. Was wir wollen, sind die fast 500 Millionen Baht, die die Regierung vor einigen Jahren von den Menschenhändlern der Massagesalons Victoria Secret und Natalie in Bangkok beschlagnahmt hat.“

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Gerry 05.04.20 23:29
Die Hand die mich füttert...
Nach dem Lesen dieser Leserbriefe erlaube ich mir, meinen Senf auch beizutragen. Mit Sicherheit gebe ich sämtlichen Schreibern recht, viele dieser Mädchen leben von der Hand in den Mund. Ausnahmen bestätigen die Regel. Als Barbesitzer von 1991 bis 1994 konnte ich dies Hautnah miterleben. Es gab auch welche, die mir Ihre finanzielle Hilfe angeboten hatten, nach dem ich mich finanziell verspekuliert hatte.
Jedoch der Großteil pflegte einen anderen Lebensstil, von der Hand in den Mund, was ich mir heute leisten kann, habe ich wenigstens gehabt gg*
Aber sind wir uns doch ehrlich, warum fahren unzählige Touristen nach Thailand. Wegen der Natur oder wegen der Landschaft?
Die Konkurrenz ist größer geworden, immer mehr Massagesalons, Bars und Go-go Baren zieren die Straßen von Pattaya. Unzählige Touristen aus aller Welt besuchen das größte Bordell der Welt. Das diese Einnahmequelle nun versiegt ist, betrifft nicht nur die Ladys, auch unzählige Barbesitzer und Unternehmer aller Art. Mit Sicherheit betrifft diese unerwartete Situation alle, die einen mehr die anderen weniger. Persönlich finde ich diese Doppelmoral bedenklich, wenn man sich gegen die finanzielle Hilfe dieser Damen ausspricht. Auch als verheirateter Mann gönne ich mir ab und zu eine wohltuende Massage. Ich wünsche allen Betroffenen einen langen Atem und vor allem viel Gesundheit. Mögen alle die Pause nutzen um sich zu sammeln und neue Kraft zu schöpfen für einen hoffnungsvollen Neustart welcher Art auch immer?!
Frank Matthias 05.04.20 19:25
einfachste Verhältnisse
Die Mädchen und Frauen kommen in der Regel aus armen Verhältnissen, haben vermutlich auch kein Betriebswirtschafts-Studium abgeschlossen, also was sollen diese ganzen Vorhaltungen, nach dem Motto
"SELBER SCHULD"
Wer helfen will und kann, der tut es, oder einfach mal " die Schnauze" halten.
Entschuldige mich für die drastischen Worte.
Mike Dong 04.04.20 10:46
@Herr Schweitzer
Tolle Idee. Sofort Western Union bei Postbank geklicken und Geld schicken. Ist ja wie Weihnachten.
Jürgen Franke 04.04.20 10:46
Stefan Frank, danke für die deutlichen
Worte. Auch das mußte mal gesagt werden.
Stefan Schweizer 03.04.20 22:41
Unterschiedliche Ansichten
Ich war nun schon über 10 mal in Patti in den Ferien und habe absolut überwiegend sehr schöne Erlebnisse mit den Girls gehabt. Mein Motto ist: Sei nett, humorvoll und respektvoll und es kommt viel zurück. Natürlich stimmt es, dass die Thaimentalität beim Umgang mit Geld für uns Westler etwas "speziell" ist und Sparen nicht an erster Stelle steht. Allerdings muss man auch sagen, dass - zumindest in den letzten Jahren - von den meisten Girls nicht mehr so viel Umsatz gemacht wurde, dass noch viel zum Sparen da gewesen wäre. Wie von euch erwähnt, ist da natürlich auch noch die Familie im Isan oder sonstwo. Die Mutter, die auf das Kind/die Kinder aufpasst, der alte Papa, der sich auf seinen paar Rai Land abquält etc. Jetzt kommt wieder die Thaimentalität und Buddha ins Spiel. Wenn man Geld hat und es einem gut geht, soll es den Lieben zuhause auch gut gehen und schon ist Ende Monat eine Null auf dem Konto. Gehen wir denn nicht gerade wegen der (meist) ;o) lieblichen Art der Thaifrauen dorthin in die Ferien? Ich für meinen Teil habe jetzt mit dem Girl, mit dem ich die schönsten Erlebnisse hatte und mit der ich ab und zu Linekontakt habe, Verbindung aufgenommen und - weil sie nie fragen würde - Ihr angeboten, sie die nächste Zeit zu unterstützen. Sie ist fast in Tränen ausgebrochen und ich weiss jetzt schon, dass ich nächstes Mal wieder ganz tolle Ferien habe werde. Wäre das nicht auch eine Idee für einige von euch?
Juergen Bongard 03.04.20 19:39
@Mike Müller, in Ihrem
"verantwortungslosem" Kommentar haben Sie Ihre totale Unkenntnis dokumentiert. Nachgewiesenermassen unterhält ein Bargirl ca. 2 Generationen in der Familie mit Anhang. Eltern, Geschwister der Eltern, eigene Geschwister und Kinder. Sie sind also das eingentlich solziale System, welches in Thailand nicht ausreichend hat. Nicht immer pauschal verurteilen oder behaupten die Girls koennen nicht mit Geld umgehen. Doch, sie sorgen damit für ihre Familien!!
Norbert Kurt Leupi 03.04.20 14:01
Es wäre ... /Herr Jan Müller
doch jetzt.....Kurz und bündig : Können Sie mir bitte erklären , was Sie unter einem traditionellen thailändischen Beruf für Frauen vorstellen ? Da bin ich aber gespannt auf eine begründete Antwort !
Jan Müller 02.04.20 23:01
Es wäre doch
jetzt der richtige Zeitpunkt wieder wieder einen traditionellen thail.Beruf nach zu gehen.. oder eine neue Ausbildung zu starten und z.B.im Krankenhaus an zu fangen wo viele gebraucht werden, wenn sie das wollen-Aber ob der Wille sich durchsetzt- ist abzuwarten...
Norbert Kurt Leupi 02.04.20 18:55
Solidarität zeigen / Herr Gerhard
Schade bin ich nur noch von Mitte November bis Mitte Februar in TH ! Ich habe drei leere Doppelzimmer im Haus und würde somit gut und gerne 6 nette Mädchen beherbergen ! " Wenn die Vernunft ein Instinkt wäre hätten wir viele Probleme nicht " !
Frank Matthias 02.04.20 16:12
schäbig
Die Barmädchen, die es nach offizieller Lesart nicht gibt, von denen aber Viele offiziel oder verdeckt profitierten, jetzt auch noch finanziell nicht zu berücksichtigen , ist einfach schäbig und missachtet die Realitäten.
Wenn alle Anspruch auf staatliche Hilfen haben, dann auch sie , ohne den moralischen Finger zu heben.
Mike Müller 02.04.20 14:56
Mädchen haben verantwortungslos gehandelt
Sehr viele Mädchen aus dem Sex Gewerbe haben in „guten“ Zeiten sehr viel Geld mit ihren „Dienstleistungen“ verdient. Aber davon haben auch sehr viele „auf großem Fuß“ gelebt! Die haben das „verdiente“ / erhaltene Geld einfach verprasst! Ich denke die meisten „Ladys“ haben auch nur „von 12 bis Mittag“ gedacht. Viele hätten ein gut gefülltes Bankkonto für sich und ihre Familien haben können/müssen!!
Und jetzt jammern die rum! Kein Verständnis dafür!

Die einzigen die mir Leid tun, sind die Kinder von diesen Frauen.
Die müssten eine Unterstützung erhalten, aber nicht ihre verantwortungslosen Mütter.
Ingo Kerp 02.04.20 14:29
Sexarbeiterin scheint eine schmeichelhafte Beschreibung für Nutten zu sein. Wie dem auch sein, Prostitution ist in TH verboten und wer diesem verbotenen Geschäft nachgeht, darf nicht erwarten das er/sie für den Gesetzesbruch nun eine Entschädigung erhält, weil er/sie nicht weiterhin gesetzesverletzend weiterarbeiten koennen..
Hans-Dieter Volkmann 01.04.20 16:40
Barmädchen bekommen keine 5000 Baht
Ich dachte Prostitution sei nicht erlaubt, oder bin ich da falsch informiert? Wenn es verboten wäre könnte man doch jede Antragstellerin strafrechtlich erkennen. Abgesehen davon gibt es in Pattaya gar keine Prostitution wie ja bereits in der Presse berichtet wurde.