Barbesitzer vom Vorwurf des Menschenhandels freigesprochen

Foto: Fotolia.com
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BANGKOK: Das Berufungsgericht hat am Mittwoch fünf Angeklagte - drei Ausländer und zwei Thais – vom Vorwurf des Menschenhandels und der Zwangsprostitution von vier marokkanischen Frauen in einer Bar an der Soi Nana freigesprochen.

Die Angeklagten waren zuvor zu einer Freiheitsstrafe von 16 bis 19 Jahren verurteilt worden. Das Berufungsgericht hob das Urteil des Strafgerichtshofs vom 18. Juli letzten Jahres gegen die fünf Angeklagten auf – einem Sudanesen-Australier, einem Syrer, einer Marokkanerin und zwei Thais im Alter von 38 bis 64 Jahren.

Laut der Staatsanwaltschaft sollen die fünf Angeklagten vier marokkanische Frauen in die Prostitution gelockt haben. Sie hatten den Ausländerinnen gut bezahlte Jobs als Kellnerinnen in Thailand angeboten. Aber die Frauen waren stattdessen gezwungen worden, Kunden Sexdienste anzubieten. Im vergangenen Jahr verurteilte der Strafgerichtshof den Sudanesen mit australischem Pass zu einer 19-jährigen Haftstrafe wegen Menschenhandels und Zwangsprostitution. Der Angeklagte hatte die „Dream Disco“ im vierten Stock des Hotels Zenit an der Soi Nana betrieben. Die vier anderen Angeklagten wurden wegen Menschenhandels und Förderung der Prostitution zu jeweils 16 Jahren Haft verurteilt.

Das Berufungsgericht bezweifelte die Aussage des ersten Opfers, dass ihr Pass beschlagnahmt worden war. Sie und die anderen Frauen hätten ihren Arbeitsplatz wie gewohnt betreten und verlassen können. Außerdem habe keines der Opfer Schutz bei Behörden gesucht. Dies zeige, dass sie ein normales Leben hätten führen können. Das Gericht stellte fest, dass die Beweise fraglich seien. Alle Angeklagten wurden aus Mangel an Beweisen freigesprochen.

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Thomas Thoenes 12.12.19 23:18
Ich glaube da sind 5 Steine vom Herzen gefallen
die man durch ganz Thailand hat aufschlagen hören. Zwischen 16 bzw. 19 Jahren und NULL ist dann doch ein kleiner Unterschied.
Ingo Kerp 12.12.19 11:56
In dubio pro reo.