Arbeitslose übernachten in Bars und Kneipen

Nicht wiedereröffnete und leerstehende Bars dienen Obdachlosen in Pattaya als Schlafstätte. Foto: epa/Narong Sangnak
Nicht wiedereröffnete und leerstehende Bars dienen Obdachlosen in Pattaya als Schlafstätte. Foto: epa/Narong Sangnak

PATTAYA: Arbeitslose und Obdachlose übernachten in leerstehenden Bars.

„Manager Online“ stieß auf zahlreiche verzweifelte Frauen und Männer, die ihren Job verloren haben und so gut wie über keinen Baht mehr verfügen. Ein Thai berichtete, er sei seit vier Monaten arbeitslos und habe nicht einmal Geld für die Heimreise mit dem Bus. Zehn Arbeitslose fand „Manager Online“ im Barviertel an der Soi Bua Khao, dem einst blühenden Rotlichtviertel Pattayas. Heute zieht es nur wenige ausländische Residenten in diese Stadtregion. Nachts schlafen sowohl Männer als auch Frauen in den Bars, tagsüber suchen sie nach Essensausgaben und versuchen, Gelegenheitsjobs zu bekommen, um zu überleben. Der Besitzer einer Kneipe berichtete, er toleriere die „Hausbesetzer“ in seiner Bar in diesen verzweifelten Zeiten. Pattaya hat die Coronakrise besonders stark getroffen, da Zehntausende Frauen und Männer in der Entertainmentszene arbeiteten und jetzt ohne Job sind.

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Leserkommentare

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Jürgen Franke 24.07.20 21:57
Danke Herr Kowalski, für Ihre Ausführungen.
Man muß sich schnell daran gewöhnen, dass hier das Bankengeschäft etwas anders abläuft.
Eine Karte für das gemeinschaftliche Konto, wurde mir auch nicht ausgehändigt, da ich nicht mit einer Thai verheiratet bin. Die Umbuchung per Internet funktioniert problemlos.
Jürgen Franke 24.07.20 21:56
MM, es läßt sich manchmal nicht vermeiden,
dass sich Themen überschneiden. Die Redaktion hat die Kommentare freigeschaltet, um offensichtlich diese, für einige Leser interesaante Diskussion, nicht abzuwürgen, Nicht ärgern, sondern einfach ignorieren.
Dieter Kowalski 24.07.20 20:52
@ Herr Franke
Die Banken hierzulande sind schon anders gestrickt als in DACH.
Meine Hausbank ist die Bangkok Bank - alles soweit OK wenn nichts außergewöhnliches verlangt wird. Internetbanking gratis, Bankomatkarte nicht. Dafür Mastercard umsonst und im Internetbanking integrierbar.
Bei Guthaben auf MC allerdings keine automatische Rückbuchung auf Konto - auch nicht wenn man das explizit verlangt. Für die Immigration verwende ich ein Konto bei der Krungsri Bank. Brief für die Immigration wird in englisch ausgestellt! Praktisch keine Wartezeiten. Schlechte Erfahrungen mit Krung Thai Bank, Siam City Bank und auch Kasikornbank.
Jürgen Franke 24.07.20 18:37
Herr Kowalski, die Erfahrungen mit den
Banken muß wohl jeder selbst machen und ist wohl von Bank zu Bank auch unterschiedlich. Inzwischen habe ich bei meiner Bank drei Konten, um allen Bestimmungen gerecht zu werden.
Dieter Kowalski 24.07.20 17:22
@ Herbert S
Bis vor einigen Jahren, konnten Ausländer in Thailand problemlos ein Konto eröffnen, jetzt jedoch nicht mehr. Heutzutage benötigen Sie dafür ein Hausbuch oder einen Mietvertrag sowie zumindest ein Non Immigrant O Visa, Rentenvisum, Arbeitsvisum oder höheres. Mit einem Visa on arrival oder Touristenvisum können Sie in keiner Bank mehr ein Konto eröffnen.
Wann haben Sie denn Ihr Konto eröffnet, und bei welcher Bank?
Jürgen Franke 23.07.20 21:22
Herr S, ich bedaure sehr, dass Ihnen
nicht gefallen hat, was ich über meine Erfahrungen mit meiner Bank berichtet habe. Auch wenn es Leser gibt, die meine Erfahrungen bestätigen konnten. Vielleicht sollte ich meine Bank wechseln.
Dieter Kowalski 22.07.20 10:34
@ Peter Maerz 21.07.20 16:52
Ja diese Erfahrung mache ich auch beinahe täglich. Viele Thais sind absolut uninformiert was die aktuelle Lage in Bezug auf Touristenankünfte betrifft. Die meisten mit denen ich zu tun habe, glauben alles läuft wie immer. Zeitungen werden scheinbar nicht mehr gelesen. Die zur Verfügung stehenden Informationen kommen zumeist aus fragwürdigen Quellen wie Facebook, YouTube, Line und werden mittels Mundpropaganda weiter verteilt.
Francis Light 22.07.20 09:17
Elyas von Knobelsdorf
Ja, sowas habe ich heute auch schon geschrieben, aber nicht so krass. Gilt nicht pauschal, aber viele planen keine Rücklagen ein. Der Farang ist nur solange interessant, solange er seine ATM Funktion erfüllt. Bei diesen, die das so leben, muss ich auch sagen: Mitleid hält sich in Grenzen, Hochmut kommt vor dem Fall. Wenn es ein besseres Sozialsystem gäbe, wär das auch noch kein Garant, dass das Geld für alles mögliche, was nicht im Sinn der Unterstützung ist, ausgegeben werden würde.

Herr Leupi: ja beneidenswerte Fähigkeit, möchte ich auch, überall und immer schlafen zu können.
Norbert Kurt Leupi 22.07.20 00:22
Schlafen in Bars und A`GoGos-Läden
Neu ist das überhaupt nicht ! Schon anfangs der neunziger Jahren haben Bar - und GoGo-Girls aus " Spargründen " am Boden in Bars und Stangentanzlokalen übernachtet , wenn kein Farang gefunden wurde , der die Mädchen ins Hotel mitgenommen hatte ! Erstaunlich : Thais haben komischerweise keine Probleme , wo und wie sie schlafen ! (Vielleicht ist es die Gewohnheit von Kind an , wo sie aus Armut in der Blechhütte zu zehnt am Boden liegend , schlafen lernten ??? )
Klaus Olbrich 21.07.20 23:02
Das verstehe, wer will.?
Da werden Gelder in die Hand genommen um den Tourismus anzukurbeln. Die Touristen aus Europa usw. dürfen aber nicht einreisen.
In den Bars, wo frueher der Teufel los war, hungern die Menschen......
Kurt Wurst 21.07.20 23:00
Über Gesichtsverlust
bei Rückkehr mit leeren Händen wurde noch nicht geredet.
Thomas Thoenes 21.07.20 18:37
@Ingo
Zusammenschmeißen wäre ja schön aaaber. Die dort fest sitzen haben sicherlich auch nur ganz arme Familien im Rücken. Von den 500-1000 TB für das Ticket kann diese Familie auf dem Land eine ganze Woche leben wenn nicht mehr. Dann noch soviel Geld ausgeben um einen Esser mehr heim zu holen liegt auch nicht ganz weit vorne auf der Wunschliste. Ich glaube diejenigen die jetzt noch dort fest sitzen haben echt keine Möglichkeit heim zu kehren außer zu Fuß und das macht noch weniger Sinn als in den Bars zu übernachten und tagsüber an den kostenlosen Essensausgaben an zu stehen.
Francis Light 21.07.20 17:52
Peter März
Aber nicht wirklich? Womit beschäftigten sie sich in den letzten Wochen? Muss doch jeder in Thailand mitbekommen, dass die Einreise gesperrt ist.
Peter Maerz 21.07.20 16:52
@ Herr Kerp
Ja, Geld zusammenlegen fuer ein nach-Hause-Busticket waere sinnvoll - aaaber ..
Letzte Woche habe ich eine Bar besucht (nicht in Pattaya), wollte mal die Lage peilen und auch ein kuehles Bier trinken. Bar war geoeffnet und einige Ladies warteten (vergeblich) auf Kundschaft. Als ich mit einer ins Gespraech kam , klagte sie mir ihr Leid : " Warum keine Customers ? " . Als ich ihr berichtete, dass keine Farangs mehr ins Land gelassen werden und die Airports fuer Auslaender dicht sind, war sie ganz erstaunt. An ihrem unglaeubigen Blick und ihrem betroffenen Gesicht sah ich , dass sie das noch gar nicht wusste also auch noch nicht realisiert hatte. Wahrscheinlich hat ihr der Barbesitzer gesagt , dass die Bars wieder oeffen duerfen , also auch wieder Kunden kommen. Sie und ihre Kolleginnen harrten hier also aus, fuhren nicht zurueck in ihr Dorf. Das war Realitaet, vielleicht ein Einzelfall aber wahr. Die Gesamtsituation in diesem Bereich kann ich nicht beurteilen, nur dass es verdammt vielen ziemlich schlecht geht. Ich habe 2 Ladies einen Drink ausgegeben. Sie waren mir dankbar.
Francis Light 21.07.20 16:22
Herr Franke
Vor ein paar Monaten noch unvorstellbar. Es wird immer wieder die von Nassim Taleb erwähnten "schwarzen Schwäne" geben. Wenn bis jetzt noch keiner gesehen wurde, heißt es nicht, dass es ihn nicht gibt.

Man sieht wieder einmal, auch eine langfristige Planung kann daneben gehen. Ich habe mir zb auch vorgestellt, je älter, desto mehr Zeit in Thailand.

Die einzelnen Leute, die da jetzt dran kommen, tun mir leid. Aber als gesamtes gesehen, das ganze Land betrachtet, eher weniger. Wie ich vorhin schon schrieb, ich finde es zum großen Teil unnötiges Leiden, denn das Land hat ja die Ressourcen. Wenn manche Entscheidungsträger anders handeln würden oder gehandelt hätten...
Werner Schilling 21.07.20 16:22
Freie Heimfahrt ...
... nach "Hause" in den Isaan waere eine gute und schnelle Loesung (Kompromis) fuer die jetzige Situation.
... Massnahmen gegen Duerre und Ueberschwemmung werden bereits schon zu lange aufgeschoben.
Spreche als Expat mit 2 Wohnsitzen (Chonburi&Chaiyaphum) aus eigener Erfahrung.
Habe bereits mehrere Busfahrkarten spendiert fuer Angehoerige meiner Grossfamillie. Sind bereits alle in ihre Stammhaeuser in den Isaan zuruckgekehrt.
Bankkonto in Thailand eroeffnen wurde und wird immer schwieriger. Selbst mein Sohn hatte mit einem Education-Visum (hat waehrend des Lockdowns in Thailand mehrere Monate verbracht) Schwierigkeiten. Ob man sich mit solchen Huerden fuer Expaten, Langzeittouristen, sonstige "Thaifreunde" nicht ins "eigene Fleisch schneidet' muss jeder Leser selber entscheiden.
Thailand ist nun mal kein Sozialstaat. Das was normalerweise der Staat uebernimmt (Arztkosten, Rente, etc.) ist hier eben Familiensache wobei viele Familien auch durch eingeheiratete Farangs unterstuetzt werden und das nicht zu knapp. Leider wollen das einige Thailaender immer noch nicht wahrhaben.
Jürgen Franke 21.07.20 15:37
Herr Light, auf diese Situation war kein
Mensch vorbereitet. Auch meine Bank könnte morgen pleite sein. Es ist nur zu hoffen, dass diese Personen zur Verantwortung gezogen werden, die mit der Angst der Menschen so ein Unwesen treiben können.
André Brunner 21.07.20 15:37
Herr Franke
Seit meiner Kindheit wohnte ich in verschiedenen Erdteilen der Welt, auch in Asien und kenne ein bisschen die Kultur. Mich anzupassen ist kein Problem. Die hiesige Kultur finde ich toll. Wie jetzt regiert wird aber nicht. Das sind zwei verschiedene Sachen.
Was ich nun hier jetzt u.a. vermisse ist die Freundlichkeit den Farangs gegenüber. Ich kaufe hauptsächlich importierte Ware und die ist jetzt 20 bis 100% teurer als in Europa. Preis-Leistung Verhältnis stimmt nicht mehr. Wenn man einfach leben will, ist Thailand ok. Ich bin mich an anderes gewohnt.
Francis Light 21.07.20 14:37
Markus
Diese Befürchtung hatte ich auch schon lange, und war als logische Konsequenz zu erwarten. Im Prinzip her unverständlich, wenn man das in der Hinsicht sieht, dass Thailand eigentlich ein Land sein könnte, in dem alle so halbwegs gut leben könnten. Die Voraussetzungen sind ja da, es wird ein Nahrungsmittelüberschuss produziert und Industrie, Infrastruktur ist ja auch gut entwickelt.

Ich finde man sollte noch mehr umverteilen (Gini Index). Man sieht in Wikipedia beim Artikel, oben in der Weltkarte, dass die meisten Länder in Asien einen besseren Gini Index als Thailand haben, sogar Indien oder Indonesien. Mehr Sozialstaat wäre gut (Kranken-, Arbeitslosenversicherung), auch wenn das kurzfristig Schulden der Regierung verursachen könnte.
Francis Light 21.07.20 14:37
Jürgen Franke
Ist jetzt keine Pauschalverurteilung, aber sie leben halt auch eher von heute auf morgen und sparen nicht so gezielt für später, auch für schlechtere Zeiten, als die Westler. Auf der anderen Seite: wenn überhaupt
ein nennenswerter Betrag zum Sparen übrigbleibt.
Jürgen Franke 21.07.20 14:07
Diese Foto mit dieser Überschrift
wäre vor einem Jahr nicht möglich gewesen. Die Stimmen mehren sich jedoch, dass diese Angst völlig überzogen und unbegründet ist und die Todeszahlen nicht exakt zuzuordnen sind.
Jürgen Franke 21.07.20 13:52
Herr Brunner, leider begreifen viele Menschen
zu spät, dass sie hier in einem anderen Kulturkreis gelandet. Die Menschen sind anders sozialisiert, haben eine andere Erziehung und Schulbildung.
Ordnung und Sauberkeit haben keinen besonderen Stellenwert. Aber daran gewöhnt man sich schnell, wie an die katastrophalen Verkehrsverhältnisse.
Ein Bankkonto erhalten Sie lediglich, wenn Sie mit einer Thai verheiratet sind und eine Wohnung nachweisen können.
Die englischen Sprachkenntnisse sind teilweise schlimm, werden jedoch von den meisten Touristen nicht bewerkt, da sie mit einer Thai liiert sind und somit einen Dolmetscher an ihrer Seite haben.
Suchen Sie sich ein anderes Land. Sie werden bestimmt fündig.
Markus Boos 21.07.20 13:37
Ja Leute
Anfangs dieser Coronakriese, als die ersten arbeitslos wurden, habe ich hier eine Befürchtung geäussert. Nämlich dass die Gefahr besteht, dass die Menschen in grosser Not In die Beschaffungskriminalität gezwungen werden. Wenn sich nicht bald etwas zum Guten verändert, könnte dieses Szenario bald eintreten.
Ich hoffe nur das Beste für alle.
Ingo Kerp 21.07.20 13:37
Sarkasmus: zumindest haben die Arbeitslosen kein Problem bei dem großen Angebot, leere Bars zum Übernachten zu finden.
Ansonsten, traurige Situation für viele. Dennoch die Frage, warum legt die Familie kein Geld zusammen, um ein Busticket zu kaufen für den arbeitslosen Familienangehoerigen? Die Kosten dafür sind überschaubar.
André Brunner 21.07.20 12:37
Ich glaube auch, dass sich die Lage noch verschärfen wird. Dazu kommt noch, dass Thailand nicht mehr das gastfreundliche Land ist, wie vor einigen Jahren. Ich wollte nach Sakon Nakhon ziehen, wo meine Freundin auf seinem Land, ein Haus bauen will. Wollte mci dort anmelden. Ging aber nicht, berichtete mir meine Freundin und kein Mensch spricht in der Immigration englisch. Auch sagte mir die Bank, dass das neue Gesetz verbietet, den Farangs mit einem «O» Visa, ein Bankkonto zu eröffnen.
Ich verlasse nun Thailand. Habe die Nase voll, von all diese Verbote.
andre stecher 20.07.20 22:04
40%
Kann mich da nur der Meinung anschließen. Eine Abgabe wäre wünschenswert. Das wäre aber wirklich nur ein Tropfen auf den berühmten Stein. Solange sich leute in Deutschland während der Corona Krise es sich am Starnberger See und noch ein paar andere Orte gutgehen lassen, wird es den so weitergehen. Schade eigendlich
Thomas Thoenes 20.07.20 17:40
Wie wäre es zu der 40% Zugabe für
Urlauber mit einer 100% Zugabe zum Bus Ticket für diese Menschen damit sie nach Hause fahren können? Auf dem Land bei ihren Familien kommen sie besser durch als in den Städten wo sie ALLES kaufen müssen.