ALGIER (dpa) - Nach der Begnadigung von mehr als 3.400 Gefangenen hat Algeriens neuer Präsident Abdelmadjid Tebboune weiteren 6.300 Häftlingen ihre Strafen erlassen.
Tebbounes Erlass vom Donnerstag betrifft Gefangene, denen bei ihren Strafen weniger als 18 Monate verbleiben. Ausgeschlossen sind Häftlinge, die wegen Terrorismus, Mordes, Drogenschmuggels und anderer schwerer Verbrechen verurteilt wurden. Mit den massenhaften Begnadigungen bemüht sich der im Dezember gewählte Tebboune, die seit fast einem Jahr andauernden politischen Unruhen in dem nordafrikanischen Land etwas zu beruhigen.
Wie beim Erlass vom Montag, bei dem 3.400 Gefangene begnadigt wurden, blieb am Donnerstag unklar, ob es sich auch um Teilnehmer der Massenproteste im Land handelt. Die Proteste hatten vergangenen April zum Rücktritt von Langzeitpräsident Abdelaziz Bouteflika geführt. Tebboune wurde Mitte Dezember zum Präsidenten gewählt. Demonstranten und internationale Beobachter sehen die Wahl jedoch als staatlich gelenkt an. Tebboune hat versprochen, in seiner fünfjährigen Amtszeit umfassende politische Reformen umzusetzen.
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