500 Thais besitzen 36 Prozent des Aktienkapitals

Eine Bettlerin in Bangkok. Foto: epa/Diego Azubel
Eine Bettlerin in Bangkok. Foto: epa/Diego Azubel

BANGKOK: Laut einer Studie des Puey-Ungphakorn-Instituts für Wirtschaftsforschung (Pier) sind rund 36 Prozent des thailändischen Aktienkapitals in den Händen von 500 Anlegern.

Jeder erwirtschaftet im Jahr durchschnittlich 3,1 Milliarden Baht (102 Millionen US-Dollar) Unternehmensgewinn. Im Gegensatz dazu liegt das durchschnittliche jährliche Haushaltseinkommen der Thais bei 10.000 Dollar. Thailands Privatsektor wird von Tycoons dominiert, die große Konzerne besitzen. Die Kluft zwischen den Wohlhabenden und den übrigen 69 Millionen Einwohnern gehört laut der Weltbank zu den Herausforderungen für Wirtschaft und Politik.

Krislert Samphantharak, Autor der Studie und Geschäftsführer von Pier, fordert, Thailand müsse die Wettbewerbsfähigkeit fördern, um die Gewinne aus der Monopolmacht zu verringern und das Unternehmertum zu stärken. Das könnte zu einer gerechteren Verteilung des Wohlstands beitragen. Die Studie basiert auf einer Analyse der Daten des Handelsministeriums zu 2,1 Millionen Aktionären in thailändischen Unternehmen im Jahr 2017.

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Kurt Wurst 19.10.19 10:10
Die Lösung
des Problems, dass der Durchschnittswert bei Einkommen und Vermögen fast immer zu diesen Diskussionen führt, wäre, den Median auch zu nennen. Dieser ist aber nicht so beliebt bei den Politikern, nicht nur in Thailand, weil er aufzeigt, wo die Masse der Bevölkerung einkommens- und vermögensmäßig liegt. Wie der Durchschnitt verfälscht, sah man auch in Deutschland. Dort wurde die relativ kleine Gemeinde Heilbronn als reichste Stadt Deutschlands berechnet. Zufällig wohnt dort der LIDL-Inhaber, dessen Einkommen und Vermögen sich bei der Berechnung des Durchschnitts dieser Gemeinde natürlich erheblich ausgewirkt hat.
JoHu 18.10.19 21:40
Ist rechnerisch sicher korrekt ...
denn die 51.000.000.000 US-Dollar, welche allein die 500 reichsten Thailänder jährlich verdienen, werden zusammen mit dem Jahresverdienst der restlichen 69 Millionen Thais in einen Topf geworfen und dann wieder durch die 69 Millionen geteilt. Dabei ergibt sich, wenn man ca. 250 $ Monatsverdienst ansetzt, ein durchschnittliches Jahreshaushaltseinkommen von ca. 10.000 US-Dollar. Wenn jetzt die 69 Millionen dieses zur Verfügung hätten, wäre das natürlich echt super! Aber Pustekuchen, 0,0007 % der Thailänder teilen sich knapp 20 % des Jahreseinkommens, 99,9993 % müssen sich mit den restlichen ca. 80 % zufrieden geben. Vermute mal, dass es noch Länder gibt, in denen das Verhältnis sogar noch krasser ist.
Thomas Knauer 18.10.19 16:51
Na das ist die Falle der Durchschnittsberechnung, wenn unsere Arbeiter für ihren Job im Monat 8000thb bekommen, ich aber 500 000thb im Monat mache, es 10 Arbeiter sind, haben wir ein Durchschnittsgehalt von 52727thb und müssten zufrieden sein.
Der Durchschnittslohn ist wenig aussagekräftig, es wäre besser die einzelnen Schichten auszuwerten. Die Unterschiede der Einkommen treten in Thailand für mein Empfinden besonders krass hervor, bzw sind sehr ausgeprägt
Helmut Fritz 18.10.19 16:49
#Norbert Schettler & Holger J
Habe ich mich zuerst auch gewundert. Beim nochmaligen Durchlesen dann das Aha-Erlebnis: Angeführt wird das durchschnittliche HAUSHALTS-Einkommen. Allerdings scheint mir auch das ein wenig geschoent....
Holger J 18.10.19 14:31
Woher kommen solche Zahlen.
749 € als durchschnitts Einkommen? Woher kommen solche Zahlen.