Pflanzenentdeckungen auf einer schönen Reise

​Von lokalen Feigen, Erdbeerbäumen, Besen, Weihnachtssternen und goldenem Teak

Dieser Baum am Mekong in Nong Khai hängt voller roter Feigen, die aber leider  nach rein gar nichts schmecken.
Dieser Baum am Mekong in Nong Khai hängt voller roter Feigen, die aber leider nach rein gar nichts schmecken.

Bereits zum dritten Mal bin ich eben von Luang Prabang mit dem Schiff den Mekong hinaufgereist und über die für mich neue Brücke in Chiang Khong nach Thailand zurückgekehrt. Dabei habe ich natürlich auch pflanzliche Entdeckungen gemacht.

Sie sehen nur furchtbar lecker aus...
Sie sehen nur furchtbar lecker aus...

Freund Walti war noch nie in Laos und ich begleitete ihn dorthin. Zuerst fuhren wir nach Nong Khai und lümmeltn im dortigen Anwesen herum. Und natürlich spazierten wir auch zum Mekong herunter und schauten aufs Wasser. Und da stand ein Baum, der voller interessanter Früchte war...

Die lokale Thai-Feige schmeckt nicht

Dieser Baum war äußerst reich bestückt, rammelvoll. Die Früchte wuchsen direkt aus dem Stamm und sahen äußerlich wie rote Feigen aus. Ich nahm etwas Fallobst auseinander und auch innen sah es schwer nach Feige aus, doch die Blätter waren ganz anders. Ein paar Thai-Passanten sagten, die seien essbar, doch ich traute der Sache nicht. Zu Hause sagten meine Thais jedoch dasselbe: „Essbar.“

Und tatsächlich, es handelte sich um lokale Feigen, die aber nach rein gar nichts schme­ckten. Nun verstand ich, dass die Thais unsere süßen Feigen den ihrigen vorziehen.

Riesenweihnachtssterne in Luang Prabang am Mekong.
Riesenweihnachtssterne in Luang Prabang am Mekong.

Auch am Mekong-Ufer in Nong Khai sahen wir mehrere sogenannte Erdbeerbäume, muntingia calabura. So einen habe ich bereits im Garten in Pattaya, doch der am Fluss­ufer war voller kleiner süßer Früchte. Daraus ließe sich leicht eine gute Konfitüre herstellen, mit 0 Prozent zusätzlicher Zuckerbeigabe.

Laos ist voll mit Erdbeerbäumen

Dann fuhren wir mit dem Bus zunächst nach Vang Vieng und dann weiter nach Luang Prabang. Und wir sahen, Laos ist vollgespickt mit Erdbeerbäumen. Dieser anspruchslose Baum stammt ursprünglich aus Mexiko, der Karibik und Südamerika. Da die Vögel diese süße Frucht auch mögen, fressen sie sie häufig und sorgen deshalb für die Verbreitung der Bäume. Nun verstand ich auch, warum die Thais meine Begeisterung für den Erdbeerbaum nicht teilen. Er ist in ihren Augen sooo gewöhnlich, ordinär. Falls mich die Laoten fragen würden, wie sie Geld verdienen können, würde ich auf diesen Baum aufmerksam machen. Die Früchte trocknen oder zu Konfitüre verarbeiten und sauteuer als etwas ganz Besonderes an uns ungebildete Farangs verkaufen...

Nur in Laos, in etwas höheren Lagen sah ich immer wieder diese großen, 3, 4 Meter hohen Weihnachtssterne. Offenbar brauchen sie ein etwas kühleres Klima als in Pattaya, wo sie regelmäßig nach der kühleren Jahreszeit eingehen.

Mönche überqueren diesen Zufluss des Mekongs.
Mönche überqueren diesen Zufluss des Mekongs.

Ich halte diese zweitägige Schiffsfahrt - von Luang Prabang den Mekong hinauf nach Chiang Khong – für die weltweit interessanteste Fluss­passage und kann die Reise nur empfehlen.

Dieses Mal wurden auf der ganzen Strecke jene Pflanzen geerntet, aus denen hierzulande diese simplen Thai-Besen hergestellt werden. Leider weiß ich nicht, wie sie heißen. Sie wurden am Mekong-Ufer zum Trocknen ausgelegt und waren noch ganz grün.

Auf der ganzen Fahrstrecke zu Lande und zu Wasser in Laos fielen mir überall die goldenen Teakbäume auf, die zur Wiederaufforstung eingesetzt wurden – mit wechselndem Erfolg. Manche waren furchtbar dünn, andere ganz ansehnlich und sie hatten momentan fast keine Blätter. Doch wenn es dann wieder zu regnen anfängt, stellen sich die Riesenblätter wieder ein.

Hoffentlich dauert es bis zum Regen noch eine Weile. Wir haben die kühle Trockenzeit in Luang Prabang jedenfalls genossen. Und viele Bäume – Mangos und Avocados zum Beispiel – brauchen genau dieses Klima, um zu blühen.

Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail: hansfritschi1957@gmail.com oder besuchen Sie seine Webseite: www.discovery-garden.net.

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