Hans im Glück beim Gänse-Nachwuchs

Noch mehr Bananen pflanzen, ein saufrecher Iguana und Fahrausweis für 5 Jahre

Diese Gänseschar ist vielleicht so vier Wochen alt, ihre Individuen wachsen rasend schnell heran. Fotos: hf
Diese Gänseschar ist vielleicht so vier Wochen alt, ihre Individuen wachsen rasend schnell heran. Fotos: hf

Unsere Gänse legen immer noch eine Rekordzahl von Eiern, aus denen am Tag 28 bis 30 eine Rekordzahl von Gänschen schlüpft. Langsam bekommen wir Platzprobleme, aber das ist gewissermaßen ein Luxusproblem, das gelöst werden kann: Hans im Glück!

Ich möchte zunächst noch nachtragen, wie mein Behördengang beim Straßenverkehrsamt in Nong Khai weiter ging: Nach einer knappen Woche rief die Immigration tatsächlich bei uns an, teilte mit, die Wohnsitzbestätigung liege nun vor. Damit dauerte es beim Straßenverkehrsamt eine knappe halbe Stunde bis ich meine beiden Fahrausweise (Auto und Motorrad) in den Händen hielt…

Heiterkeit auf dem freundlichen Amt…

Mehr Bananen zu pflanzen ist eine gute Idee.
Mehr Bananen zu pflanzen ist eine gute Idee.

Damit kehrte ich schnurstracks zum freundlichen Englisch sprechenden Beamten zurück, den das Amt für Ausländer beschäftigt. Sehr laut, wie das normalerweise nur ein verrückter und erboster Farang tut, bedankte ich mich für den ganz ausgezeichneten Dienst (Service mit einem Lächeln, „borigan ganeng“). Dazu klatschte ich lautstark in die Hände. Mein Auftritt und die Parodie eines „unkultivierten“, bösen und lauten Farangs löste große Heiterkeit aus. Mit Handschlag haben wir uns getrennt, und ich erklärte noch zur Gaudi aller, dass ich mich schon auf ein Wiedersehn in 5 Jahren freue.

Ob ich dann überhaupt noch lebe, werden wir ja sehen, aber ich kann hier wenigstens versichern, dass ich das stark vorhabe.

Verspätet schlüpfen sie sehr zahlreich

Noch Anfang Dezember sah es beim Nachwuchs der Gänse eher düster aus. Es gibt – wie bei den Maikäfern – Jahre mit sehr großem und Jahre mit sehr geringem Nachwuchs. Doch dann fingen unsere Gänse – vornehmlich bestehend aus der französischen Toulouse-Rasse – mit dem Eierlegen erst so richtig an. Und mit der zeitlichen Verzögerung von einem Monat ging es folgerichtig mit dem Schlüpfen weiter.

Am meisten produziert logischerweise jene Neuner-Gruppe, die nur zwei Ganter oder Männchen hat und sich tagsüber völlig frei im Garten bewegen und im großen Fischteich schwimmen kann, wo eben auch der Sex stattfindet. Die sind offensichtlich die glücklichste und somit produktivste Gruppe.

Iguanas sind eigentlich ortsfremd hier in Thailand, sie verursachen mitunter große Schäden.
Iguanas sind eigentlich ortsfremd hier in Thailand, sie verursachen mitunter große Schäden.

Ich habe heute früh mal gezählt: Da hatten wir 46 Junge in 5 verschiedenen Gehegen. In der Wachstumsphase verzehren diese Gänschen Unmengen an Spezialfutter, Gras, Heu und Bananenblättern. Sie brauchen viel und vor allem viel sauberes Wasser, denn sie scheißen auch die entsprechenden Mengen.

Wenn wir nicht aufpassen, steigt diese Scheiße exponentiell. Ist ein Gehege gut für 10 bis 15 ganz junge Individuen, vervierfachen diese ihre Größe und Gewicht in drei Wochen. Man beherbergt dann auf derselben Fläche gewissermaßen 40 bis 60 „Kleine“, das heißt sie scheißen eine solche Menge und das ist gefährlich.

Natürlich ist das ein Luxus-Problem, das gelöst werden kann und wir werden es lösen, indem wir alte Gehege wieder auftun. Aber es ist auch mit Kosten verbunden. Momentan geben wir sicher 10.000 Baht im Monat allein für das Futter aus. Schon allein deshalb werde ich noch viel mehr Bananen anbauen, deren Blätter unsere Gänse mit Hochgenuss mampfen, nie genug davon bekommen.

Ein saufrecher Iguana liebt indessen offensichtlich die Blätter meiner Passionspflanzen. Sei es drum, ich kann ihm nicht recht böse sein, zu hübsch sind diese vegetarischen Echsen, die – im Gegensatz zu den Waranen – unsere Gänschen in Ruhe lassen.


Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!

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