Neues aus dem Ausland am Sonntag

Foto: Rüegsegger
Foto: Rüegsegger

Erdogan bedauert Ergebnis türkischer Kommunalwahl

ISTANBUL: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich enttäuscht über die Ergebnisse der Kommunalwahl in der Türkei gezeigt. «Wir haben nicht das Ergebnis erzielt, das wir uns gewünscht und erhofft haben», sagte Erdogan in der Nacht zum Montag in Ankara. Vorläufigen Ergebnissen zufolge hat seine Partei landesweit massiv Stimmen einbüßen müssen.

Die stärkste Oppositionspartei CHP gewann laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu landesweit die meisten Provinzen. Beobachter nannten den Wahlausgang ein historisch schlechtes Ergebnis für die islamisch-konservative Partei. Die CHP konnte unter anderem die bevölkerungsstärkste Metropole Istanbul sowie die Hauptstadt Ankara mit großem Vorsprung gegen die AKP verteidigen, wie Anadolu nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen berichtete. «Wir werden die Ergebnisse der Wahlen in den Organen unserer Partei aufrichtig bewerten und mutig Selbstkritik üben», sagte Erdogan vor seinen Anhängern.

Die Wahl galt gut zehn Monate nach Erdogans Wiederwahl als Stimmungstest für den 70-jährigen Präsidenten und seine Partei.


Auto in Frankreich gestohlen - Verfolgungsfahrt im Saarland

SAARLOUIS: Der Diebstahl eines Autos in Frankreich hat im Saarland am Ostersonntag einen größeren Polizeieinsatz samt Verfolgungsjagd ausgelöst. Am Nachmittag habe die französische Polizei die deutschen Kollegen darüber informiert, dass der gestohlene Wagen im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Völklingen geortet worden sei, teilte diese am Abend mit. Beamte hätten das Auto dann in Völklingen gesehen. Als sie die Insassen kontrollieren wollten, seien diese mit dem Wagen geflohen.

Es entwickelte sich eine Verfolgungsfahrt durch Völklingen und Bous, über die B51 bis nach Dillingen, wie es hieß. Andere Verkehrsteilnehmer seien mehrfach gefährdet gewesen. In Dillingen wurde das Fahrzeug in einem Wohngebiet abgestellt. Die Insassen, ersten Erkenntnissen zufolge vier bis fünf Männer, flüchteten zu Fuß in ein nahegelegenes Waldgebiet. Dieses wurde großräumig umstellt und abgesucht, unter anderem mit einer Drohne und der Diensthundestaffel der saarländischen Polizei - aber ohne Erfolg. Die Polizei sucht nun Zeugen.


Mehr als 100 Bootsmigranten vor Zypern geborgen und an Land gebracht

NIKOSIA: Die Küstenwache der EU-Inselrepublik Zypern hat am Sonntag rund 120 Migranten vor der Ostküste der Insel entdeckt. Die Menschen seien an Bord von zwei Booten aus dem Libanon gekommen, sagte ein Polizeisprecher in Zyperns Rundfunk (RIK). Diese Menschen wurden mit Fischerbooten und Patrouillenbooten der Küstenwache in Sicherheit gebracht.

Die Zahl der Migranten könnte weiter steigen. Auf den Schirmen der Radars der Küstenwache seien nämlich zwei weitere nicht identifizierbare Boote in der Ferne zu sehen, die sich aus dem Libanon kommend in Richtung Zypern bewegen, hieß es seitens der Polizei. Alle Migranten seien in einem Lager westlich der Hauptstadt Nikosia untergebracht worden, teilten die Behörden mit. Die meisten stammten aus Syrien.

Gemessen an der Bevölkerungsgröße verzeichnete Zypern laut EU-Statistik in den vergangenen Jahren bei weitem die meisten Asylanträge pro Jahr im Vergleich zu anderen EU-Staaten. Die Registrier- und Aufnahmelager für Migranten auf der Insel sind überfüllt. Sie werden auch mit Geldern der EU ausgebaut.


Israels Regierungschef wird wegen Hernie unter Vollnarkose operiert

TEL AVIV: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sollte am Sonntagabend operiert werden. Bei einer Routineuntersuchung am Samstag sei bei dem 74-Jährigen eine Hernie festgestellt worden, teilte Netanjahus Büro am Sonntag mit. Der Eingriff wird den Angaben zufolge unter Vollnarkose durchgeführt. Justizminister Jariv Levin, der auch stellvertretender Ministerpräsident ist, werde derweil die Amtsgeschäfte des Regierungschefs übernehmen. Für Sonntagabend war eine Sitzung des Kriegskabinetts geplant.

Netanjahus Büro machte keine Angaben dazu, welche Hernie genau bei dem Ministerpräsidenten diagnostiziert wurde. Die am häufigsten vorkommende Hernie ist der sogenannte Leistenbruch. Die meisten Patienten können nach einer Hernien-Operation das Krankenhaus schnell wieder verlassen und sich nach einigen Tagen oder Wochen auch wieder normal körperlich betätigen. Bei einer Hernie treten zum Beispiel Teile des Darms, Organteile oder Fettgewebe durch eine Lücke in der Bauchwand hervor.

Netanjahu war in der Vergangenheit öfter wegen gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus. Im Sommer vergangenen Jahres wurde ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt.


Französische Küstenwache rettet 78 Menschen im Ärmelkanal

CALAIS: Frankreichs Küstenwache hat 78 Migranten gerettet, die beim Überqueren des Ärmelkanals in Seenot geraten waren. Wie die Meerespräfektur mitteilte, waren sie auf drei verschiedenen Booten unterwegs. Die Menschen wurden demnach am Samstag in die Häfen von Calais und Dunkerque gebracht.

Immer wieder überqueren Migranten den Ärmelkanal, um Großbritannien zu erreichen. Oft unternehmen sie die Reise in kleinen Schlauchbooten. Die Überfahrt ist gefährlich, auch weil der Meeresarm von vielen großen Schiffen befahren wird. Bei den Überfahrten kommen auch immer wieder Menschen ums Leben. Erst im Januar starben fünf Migranten bei der versuchten Überfahrt von Frankreich nach Großbritannien.


Flugzeug kehrt wegen Problemen mit Toilette um

FRANKFURT/SAN FRANCISCO: Ein Flugzeug von Frankfurt nach San Francisco muss umkehren. Der Grund soll extrem unappetitlich sein.

Gestank an Bord: Wegen Wartungsproblemen mit einer Toilette ist eine Maschine der amerikanischen Fluggesellschaft United Airlines auf dem Weg von Frankfurt am Main nach San Francisco umgekehrt. Nach einem Bericht von RTL. online war mindestens ein Klo an Bord des rund sieben Jahre alten Flugzeugs übergelaufen. Gäste berichteten demnach, der Inhalt des Tanks der Toilette sei nach oben gedrückt und in die Passagierkabine geflossen.

Die Fluggesellschaft bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Ostersonntag die Rückkehr des Fluges UA59 am Karfreitag wegen eines Wartungsproblems in einer Toilette. Weitere Einzelheiten nannte sie nicht. Die Passagiere hätten nach einer Hotelübernachtung in Frankfurt am nächsten Tag mit einem anderen Flugzeug nach San Francisco fliegen können. Auch der Frankfurter Flughafen bestätigte, dass die Maschine zurückgeflogen war. Der Grund dafür sei ihm aber nicht bekannt, sagte der Verkehrsleiter.


Gasleck in Kirche bei Turin: 25 Menschen im Krankenhaus

TURIN: Nachdem während eines Gottesdienstes in der Nähe der norditalienischen Stadt Turin Gas ausgetreten war, sind mehr als 20 Menschen im Krankenhaus behandelt worden. Während der Feier der Osternacht in einer Kirche in der Gemeinde Pont Canavese am Karsamstag hätten etwa 50 Menschen über Unwohlsein geklagt, berichteten lokale Medien am Sonntag. Es stellte sich demnach heraus, dass gegen 22.30 Uhr durch einen Defekt am Heizkessel Gas ausgetreten war. Die Kirche wurde von der Feuerwehr evakuiert.

Die meisten Menschen wurden nach dem Abbruch der feierlichen Zeremonie zunächst im Freien im Kirchhof von Einsatzkräften untersucht, wie die Zeitung «La Stampa» berichtete. 25 Menschen, darunter sechs Minderjährige, mussten in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht werden. Sie erlitten den Angaben zufolge eine Vergiftung mit Kohlenmonoxid. Ein Kind musste demnach gar in einer Dekompressionskammer behandelt werden.


Ostermärsche: Initiatoren mit Teilnehmerzahl zufrieden

BONN/FRANKFURT: Vor dem Abschluss der Ostermärsche in Deutschland zeigen sich die Initiatoren mit der Zahl der Teilnehmer zufrieden. Regional gab es am Ostersonntag nach Angaben der Friedens- und Zukunftswerkstatt Veranstaltungen etwa in Frankfurt/Oder und von Essen nach Wattenscheid. Der Ostersonntag gilt traditionell als der Tag mit den wenigsten Demonstrationsteilnehmern. «Ich bin zufrieden», sagte Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative am Sonntag der dpa. Das Niveau bewege sich ungefähr auf dem des Vorjahres oder sei leicht höher. Eine bundesweite Gesamtzahl zu nennen sei aber seriös nicht möglich.

Am Ostermontag endet der Ostermarsch Rhein-Ruhr traditionell in Dortmund. Weitere Veranstaltungen - dann wieder mit mehr Teilnehmern - gibt es unter anderen auf Rügen, in Hamburg, Dresden, Frankfurt und München.


Verschwundener Zweijähriger : Knochen gefunden

AIX-EN-PROVENCE: Knapp neun Monate nach dem Verschwinden eines Zweijährigen in Frankreich haben Ermittler Knochen des Kindes gefunden. Das teilte die Staatsanwaltschaft Aix-en-Provence am Sonntag mit. Die Gendarmerie sei am Samstag darüber informiert worden, dass in der Nähe des Bergdorfes Le Vernet Knochen entdeckt worden seien. Die Gen-Analyse der Ermittler habe am Sonntag ergeben, dass es sich um Gebeine des seit Anfang Juli vermissten Émile handele. Die Knochen würden nun weiter untersucht. Am Fundort soll es zusätzliche Suchaktionen geben.

Der Fall hatte in Frankreich für großes Entsetzen gesorgt. Auch Monate nach dem Verschwinden des Jungen ist das mediale Interesse groß. Der zweieinhalb Jahre alte Émile war bei seinen Großeltern im südfranzösischen Ort im Urlaub gewesen, als diese ihn am 8. Juli gegen Abend aus dem Blick verloren hatten. Zwei Zeugen hatten ausgesagt, noch gesehen zu haben, wie der Junge eine Straße herunterlief. Mit einem Großaufgebot suchte die Polizei mehrfach die Umgebung ab.

Erst am Donnerstag wurde der kleine Ort abgeriegelt, um die letzten Momente, in denen der Junge gesehen wurde, an Ort und Stelle nachzuempfinden.


Unwetter : Altenheim geräumt und Menschen ohne Wasser

PONTOISE: Heftiger Regen und Überschwemmungen haben am Oster-Wochenende Zentralfrankreich getroffen. Ein Altenheim wurde evakuiert, wie Frankeichs Innenminister Gérald Darmanin am Sonntagvormittag in Pontoise sagte. Etwa 1500 Menschen hätten keinen Zugang zu Wasser. Das Hochwasser scheine nun zurückzugehen. Laut der Präfektur Vienne wurden auch einige Dutzend Wohnhäuser geräumt. Mehrere Straßen seien wegen der Überschwemmungen gesperrt. An Menschen werde Wasser verteilt.

In dem Unwettergebiet wird Innenminister Darmanin zufolge auch ein Mensch vermisst. Der Vermisste sei Kayak gefahren und bisher nicht gefunden worden. Dem Sender France Info zufolge ist der Mann auf der Vienne in Schwierigkeiten geraten, nahe der zentralfranzösischen Stadt Limoges.


Auszählung bei der Kommunalwahl in der Türkei beginnt

ISTANBUL: Die Stimmabgabe bei der Kommunalwahl in der Türkei ist beendet. Nach der Schließung der letzten Wahllokale habe die Auszählung begonnen, sagte der Leiter der Wahlbehörde Ahmet Yener am Sonntag. Mit ersten Ergebnissen wurde am Abend gerechnet. Rund 61 Millionen Menschen in 81 Provinzen waren dazu aufgerufen, Bürgermeister, Gemeinderäte und andere Kommunalpolitiker zu wählen.

Zehn Monate nach der Wiederwahl des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogans wurde mit Spannung erwartet, ob es seiner islamisch-konservativen AKP gelingen wird, die Metropole Istanbul und die Hauptstadt Ankara von der Opposition zurückzugewinnen. In Istanbul, dem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Landes, wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem AKP-Kandidaten Murat Kurum (47) und dem amtierenden Bürgermeister Ekrem Imamoglu (53) von der Mitte-Links-Partei CHP vorausgesagt.


Mehr als 13.000 Polizisten schützen Ostergottesdienste

PONTOISE: Angesichts erhöhter Terrorgefahr sichern in Frankreich Tausende Polizisten, Gendarmen und Soldaten Ostergottesdienste ab. Allein am Sonntagmorgen seien landesweit 13.500 Sicherheitskräfte an 4350 christlichen Stätten im Einsatz, sagte Innenminister Gérald Darmanin in Pontoise. Die Präsenz sehr wichtig, um die Messen zu sichern, die die Religionsfreiheit ermöglichten. Kirchen und Christen seien in der Vergangenheit bereits häufiger Ziel gewesen. In Frankreich gilt nach dem Terroranschlag islamistischer Extremisten bei Moskau wieder die höchste Terrorwarnstufe.

Darmanin sagte auch, dass kürzlich ein Terrorverdächtiger festgenommen wurde, der ein christliches Gebäude oder dessen Umgebung angreifen wollte. Details nannte Darmanin nicht. «Die Terrorgefahr ist im Westen allgemein, in Europa und natürlich besonders in Frankreich sehr hoch.» Er versicherte aber, man vereitele viele Attentate.


Mindestens acht Tote nach Angriff

GUAYAQUIL: Bei einem Angriff in dem von Bandengewalt erschütterten Ecuador sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Die Tat habe sich am Samstagabend (Ortszeit) im Süden der Hafenstadt Guayaquil ereignet, teilte die Generalstaatsanwaltschaft des südamerikanischen Landes am Sonntag mit. Eine Gruppe von Menschen habe dort auf der Straße Volleyball gespielt, als Unbekannte mit einem Auto und einem Motorrad vorgefahren seien und das Feuer eröffnet hätten, hieß es in der ecuadorianischen Zeitung «El Universo».

Zwei Menschen seien direkt am Tatort gestorben, sechs weitere im Krankenhaus. Mindestens zehn Menschen seien verletzt worden. Die Täter seien auf der Flucht, berichteten «El Universo» und der TV-Sender Ecuavisa.

Die Gewalt in dem Andenstaat hat in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Am 8. Januar rief die Regierung von Präsident Daniel Noboa einen noch immer geltenden Ausnahmezustand aus, nachdem es immer wieder zu blutigen Kämpfen in den teils von Banden kontrollierten Gefängnissen gekommen und ein Gangsterboss ausgebrochen war. Ecuador ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien, das über die Hafenstadt Guayaquil in die USA und nach Europa geschmuggelt wird.


Laura Lindemann gewinnt Triathlon-Weltcup in der Halle

LIÉVRIN: Triathlon unter dem Hallendach: mehrere Durchgänge, immer Vollgas. Im Finale hat eine Deutsche noch die meisten Kräfte und siegt in Frankreich.

Triathletin Laura Lindemann ist mit einem Sieg in die Olympia-Saison gestartet. Die 27 Jahre alte Potsdamerin gewann am späten Samstagabend den Hallen-Weltcup in Liévin in Frankreich. Vor 5000 Zuschauern in der ausverkauften Arena Stade Couvert Régional setzte sich Lindemann im Finale des aus mehreren Durchgängen bestehenden Wettbewerbs über 150 Meter Schwimmen, drei Kilometer Radfahren und einen Kilometer Laufen vor der Britin Georgia Taylor-Brown und der Amerikanerin Gwen Jorgensen durch.

«Es war eines der härtesten Rennen, das ich je gemacht habe. Ich war am Ende sehr müde. Es war von Anfang an Vollgas», sagte Lindemann. Die Neubrandenburgerin Lena Meißner schaffte es im Finale auf Platz fünf. Bei den Männern wurde Tim Hellwig ebenfalls Fünfter.

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