„It’s A Men’s World“. Für mich gilt dieser Welt-Hit heute schon als alter Hut. Die „Paschas“ haben sich lange genug bedienen lassen. Ihr Höhepunkt ist überschritten. Sogar die deutsche Regierung hat inzwischen eine Quote festgesetzt, wie viele weibliche Vorstände in den großen Organisationen vorhanden sein müssen. Merkwürdigerweise findet man gar nicht so viele geeignete Bewerberinnen, die man bräuchte. Trotzdem: Die Richtung stimmt, so wie bei vielen indigenen Völkern heute noch das Matriarchat gilt, das Frieden und Gerechtigkeit garantiert.
In Polen gehen Hunderttausende Frauen auf die Straße, um gegen das neue Abtreibungsgesetz zu protestieren. In Indien leisten Millionen Frauen Widerstand gegen die alltäglichen Vergewaltigungen, und auch in Deutschland entsteht ein Aufstand gegen die Gewalt der Männer, die inzwischen täglich ein Opfer fordert, von all den anderen Gewalttaten ganz zu schweigen.
Männergewalt ist so alt wie die Menschheit, von einzelnen Ausnahmen abgesehen. Der Mann war der Herr im Haus, der Ernährer und Entscheider. Frauen waren weniger wert, wurden gehandelt, als Haushaltshilfe gehalten und als Gebärerin gebraucht. In China ging es so weit, dass weibliche Embryonen nach der Geburt sofort verscharrt wurden.
Jetzt melden sich Frauen weltweit zu Wort. Und sie werden gehört. Sie sind genauso gut ausgebildet wie die Männer – wenn nicht sogar besser. Firmen, die von Frauen geführt werden, melden bessere Umsätze und zufriedene Mitarbeiter. In der deutschen Politik spiegelt sich das heute schon wider. Frauen haben diplomatische Fähigkeiten, von denen Männer nur träumen können. Sie können verbinden, wo Männer spalten. Sie sind kompromissbereiter und verhindern oft Auseinandersetzungen, die bei Männern zur Gewalt führen. Ich meine gar nicht „Mutti“ Angela, der es über viele Jahre gelungen ist, unterschiedliche Interessen zusammenzuhalten. Die Herrschaftszeiten der Herren schmelzen unaufhaltsam. Und das ist gut so. Von erfolgreichen Cheffinnen muss man sich weniger fürchten. Sie würden kaum zu Verurteilungen oder Streit neigen, wo Widersprüche sich friedlich lösen lassen. Frauen gehören auch nicht zu Kriegstreiberinnen, denn sie wissen, dass jeder Krieg nichts als Opfer kostet. Frauen wollen in einer friedlichen Welt leben und werden sich zu wehren wissen, wenn kriegsbereite Kerle sich wieder an die Macht putschen. Und jeder Mann, der die Frauen dabei unterstützt, trägt zum Frieden in der Welt bei. Die Emanzipation der Frauen ist ein weltweites Friedensprojekt. Das müssen die testosterongesteuerten Männer erst einmal verstehen und dann auch akzeptieren. Okay, sie sollen gleichberechtigte Partner sein. Das wird vielleicht noch ein paar Jahre dauern, aber wer glaubt, dass es im alten Muster weiterlaufen wird, der kann seine alten Herrschaftsträume auf den Müllhaufen der Geschichte werfen. Es ist höchste Zeit dafür.
Was dann hingegen mit IHNEN passiert wage ich mir nicht auszudenken: Achten Sie bitte auf Ihren Blutdruck - und beherzigen Sie das sogn. "Ötinger-Gedicht".