Teile der Welt leiden an Wassermangel, anderen Teilen der Welt bedeutet das Wasser höchste Bedrohung. Vielen Menschen gilt das Wasser als hohes aber seltenes Gut. Sauberes Wasser ist kaum verfügbar. Tausende verdursten oder sterben jedes Jahr an verbleitem oder an verdrecktem Wasser. In anderen Ländern bedroht der steigende Wasserspiegel das Leben der Bevölkerung.
Der Klimawandel lässt das Eis am Nord- und Südpol schmelzen, die Meere laufen über. Das ist nicht nur ein Problem für kommende Generationen. Jetzt schon werden kleine Inseln auf den Malediven, die nur knapp einen Meter aus dem Wasser ragen, evakuiert. Klar, das ist eine von Menschen verursachte Katastrophe, aber immer noch wird weitergelebt und geprasst als ginge diese Problematik der Menschheit am Arsch vorbei. Bangkok ist bedroht, New York ist bedroht, Hamburg ist bedroht, London ist bedroht, Holland sowieso. Andere Länder werden näher an das Wasser rücken, wodurch ein Jahrtausende alter Mangel beendet wird. Des einen Freud, des andern Leid. Die zivilisierte sogenannte erste Welt gerät in Bedrängnis. Wissenschaftler in aller Welt forschen an dieser planetaren Bedrohung. Sie entwickeln Projekte am Wasser und unter dem Wasser, wo sie glauben, Millionen Menschen ansiedeln zu können. Erste Unterwasserzentren sind bereits gebaut, andere fertig geplant. Es handelt sich dabei um sich selbst versorgende Projekte, die jeweils eine ganze Stadt aufnehmen können. Sind das Hirngespinste durchgeknallter Intellektueller? Welcher Mensch will schon unter Wasser leben? Für mich ebenso absurd wie ein Leben auf dem Mars. Aber es wird daran gearbeitet und geforscht und viel Geld dafür ausgegeben. Wichtiger wäre, den Klimawandel zu entschärfen und das Pariser Abkommen im Auge zu behalten, das bis 2035 (besser wäre bis 2030!) die Erwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Aber weder der noch amtierende amerikanische Präsident noch der chinesische sind bislang daran interessiert, zumal China Nachholbedarf für sich reklamiert und deshalb den Kohleabbau noch erweitert. Kohlekraftwerke produzieren 80 Millionen CO-2 Emissionen, 10 Prozent der Gesamtmenge. Der Umstieg von Verbrennungsmotoren auf Wasserstoff- oder E-Autos muss massiv vorangetrieben werden. Greta Thunberg kämpft mit den Klima-Aktivisten vielleicht aussichtslos, aber zumindest erreicht sie weltweite Aufmerksamkeit. Der künftige US-Präsident, Joe Biden, hat bereits angekündigt, dass er nach seinem Amtsantritt als erstes dem Pariser Klimaabkommen wieder beitreten wird, das Trump aufgekündigt hatte. Jeder, wo immer er lebt, kann etwas dafür tun, diese Welt lebenswert zu erhalten. Weniger Wasserverbrauch wäre ein erster Schritt, weitgehender Verzicht auf chemische Mittel der zweite. Statt Inlandflüge zu buchen, könnte der Umstieg auf die Bahn ein Beitrag sein. Auch ein geringerer Textilverbrauch ist hilfreich. Man muss sich nur vor Augen halten wieviel Wasser für die Herstellung einer gebleichten Jeans verbraucht wird. Soviel Wasser verbrauche ich nicht einmal im Jahr beim Duschen. Jeder kann zum Umwelthelden werden durch Vermeidung von überflüssigem Müll, der ganze Tierarten bedroht. Umweltgifte tun ein Übriges, um Bienen und andere Bestäuber auszulöschen. Bringt es etwas, wenn die junge Generation die Alten davon überzeugt, dass ihr Luxusleben so nicht weitergehen kann? Ich weiß es nicht. Dennoch hoffe ich auf die nachfolgende Generation, die die Bedeutung sowohl der Klima- als auch der Umweltprobleme nicht nur erkennt, sondern entsprechend nachhaltig handelt und in erneuerbare Energie investiert.