«Frankfurter Rundschau» zu Eskalation in Nahost
Auf den erwartbaren und durch nichts zu rechtfertigenden ersten direkten Angriff Irans auf Israel sollte die Regierung von Benjamin Netanjahu besonnen reagieren und den dauerhaften Konflikt mit dem Mullah-Regime nicht weiter eskalieren, damit er nicht unkontrolliert in einen offenen Krieg mündet.
Netanjahu könnte zurückhaltend reagieren, weil er sich in dieser Etappe der Auseinandersetzung durchaus als Sieger fühlen kann. Mutmaßlich israelische Einheiten haben in den vergangenen Wochen mehrfach iranische Milizen in Syrien attackiert und bei einem Angriff in Damaskus hochrangige Generäle getötet und damit die Mullahs herausgefordert. Außerdem hat das israelische Abwehrsystem fast alle iranische Geschosse abgewehrt; der Schaden blieb überschaubar. Zu diesem Erfolg hat das Mullah-Regime in gewisser Weise beigetragen, weil es Ziele anvisierte, die leicht zu verteidigen waren.
«Frankfurter Allgemeine Zeitung» zu Selbstbestimmungsgesetz
(.)Wer qua Alter körperlich ohnehin auf der Suche ist, dem wird nun quasi gesetzlich nahegelegt, dass für das Geschlecht Wahlfreiheit besteht.
Die Vorboten des jetzt verabschiedeten Gesetzes haben längst Öffentlichkeit und Schulen erreicht. Dabei sollte die Devise gelten: Lasst sie doch einfach in Frieden. Wer sich als Erwachsener im falschen Körper fühlt, mag sich (.) anders eintragen und anreden lassen. Jeder ist natürlich auch frei, sich operieren zu lassen. Wichtig ist auch, klarzustellen, was bei Weitem noch nicht überall angekommen ist: Niemand darf aufgrund seines Soseins diskriminiert werden. Wir sind das, wozu wir gemacht werden. Da ist etwas dran. Aber bestimmte Gegebenheiten finden wir vor. Wir können nicht über alles (.) verfügen. Sonst herrscht nicht Selbst-, sondern Fremdbestimmung.
«Sunday Telegraph»: Solidarität mit Israel nötig wie mit der Ukraine
LONDON: Die britische Zeitung «Sunday Telegraph» kommentiert am Sonntag die iranischen Angriffe gegen Israel:
«Mit dem direkten Angriff auf Israel ist es zu offenen, expliziten und unbestreitbaren Angriffen auf den Westen gekommen. Die Zeit der Beschwichtigung ist nun vorbei. Großbritannien muss voll und ganz hinter Israel und seinem Recht stehen, sich zu verteidigen. Das beschämende Gerede über einen Stopp von Waffenverkäufen muss aufhören, die iranischen Stellvertreter, die die Schifffahrt im Roten Meer bedrohen, müssen vollständig besiegt werden.
Es ist nicht die Aggression vonseiten Israels und des Westens, die uns an diesen Punkt gebracht hat, sondern unsere Schwäche. Israel befindet sich seit den Schrecken des Pogroms vom 7. Oktober vergangenen Jahres in einem Überlebenskampf um sein Bestehen als sicherer, wohlhabender und demokratischer Staat. Doch westliche Führer, die unmittelbar nach dem Angriff fast ausnahmslos ihre Solidarität mit dem jüdischen Staat verkündeten, verlieren allmählich den Mut, die Ideale zu verteidigen, die sie angeblich so stark vertreten.
(...)
Es ist an der Zeit, dass wir uns daran erinnern, wer unsere Freunde sind und wo unsere Interessen liegen. Großbritannien hat sich in bewundernswerter Weise für den Widerstand der Ukraine gegen Moskau eingesetzt und lautstark dafür plädiert, dass der Westen sein Möglichstes tut, um Putins Tyrannei zu widerstehen und für die Freiheit einzutreten. Jetzt müssen wir die gleiche Entschlossenheit gegenüber dem iranischen Regime zeigen, einer weiteren Autokratie, die unsere Werte bedroht. Großbritannien muss Israel bis zuletzt zur Seite stehen.»