Zeitungen zum Geschehen am Samstag

Foto: Pixabay/Gerd Altmann
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«La Stampa»: Tauwetter zwischen den beiden Riesen

TURIN: Zur Chinareise von US-Außenminister Antony Blinken schreibt die italienische Tageszeitung «La Stampa»:

«Die Mission Antony Blinkens in China hatte zum Ziel, das mit dem Treffen der beiden Staatschefs im vergangenen November in San Francisco einsetzende Tauwetter zu bekräftigen, ohne dabei Konzessionen zu machen. Er traf dabei auf die Zustimmung der Chinesen. Ganz offensichtlich wollen die beiden Supermächte die zahlreichen bilateralen Spannungen unter Kontrolle halten. China hasst die US-Sanktionen im Tech-Bereich, exportiert aber weiterhin massiv in die USA. Washington schmeckt die Freundschaft «ohne Grenzen» zwischen China und den USA nicht, aber es versucht zu verhindern, dass daraus eine Militärallianz wird. (...) Die Beziehungen zwischen Peking und Washington sind und bleiben antagonistisch. Weder Amerikaner noch Chinesen machen daraus ein Geheimnis. (...) Aber sie brauchen einander auch. Und das erkennen sie an.»


«The Times»: Vertrauen in rasche Genesung von Charles III.

LONDON: König Charles III. kann dank guter Ergebnisse seiner Krebstherapie wieder eine Reihe von öffentlichen Pflichten wahrnehmen. Dazu meint die Londoner «Times» am Samstag:

«Die Genesung von Charles III. verläuft offensichtlich wie erhofft, und seine Prognose ist vermutlich gut, denn seine Ärzte gehen davon aus, dass er wieder zu seinem gewohnten Terminkalender zurückkehren kann, zu dem unter anderem der prunkvolle Staatsbesuch des Kaisers von Japan im Juni gehört. (...)

Der erste Jahrestag der Krönung des Königs rückt näher. Nachdem er seine Regentschaft mit einer so sicheren Hand begann, hätte eine langwierige Schwäche die Amtsausübung des neuen Staatsoberhauptes im In- und Ausland behindern können. Stattdessen haben ihn seine Bescheidenheit, seine Heiterkeit und sein Mut im Angesicht einer Krankheit, die jedes Jahr fast 170.000 britische Bürger tötet, bei seinem Volk und seinen zahlreichen Bewunderern in aller Welt noch beliebter gemacht. Die Dankbarkeit des Königs - und vielleicht auch seine leichte Überraschung - angesichts der vielen guten Wünsche, die er erhalten hat, war besonders rührend. Wir hoffen und vertrauen darauf, dass seine Genesung zügig voranschreitet.»


«NZZ»: Evidenz für Trumps Machtmissbrauch ist deutlich

ZÜRICH: Der Supreme Court der USA wird voraussichtlich nicht mehr vor der Präsidentschaftswahl im November entscheiden, ob Donald Trump für seine Handlungen als US-Präsident Schutz vor Strafverfolgung genießt. Dazu meint die «Neue Zürcher Zeitung» am Samstag:

«Dem Supreme Court muss man das nicht vorwerfen; er hat nicht die Aufgabe, bestimmte Prozesstermine tieferer Instanzen zu ermöglichen, sondern verfassungsrechtliche Fragen zu klären. Vielmehr müssen sich das Justizministerium in Washington und die Justizbehörden einzelner Staaten die Frage gefallen lassen, warum sie zwei bis drei Jahre benötigten, um ihre Klagen gegen Trump vorzubereiten.

Für die Wähler ist das ohnehin nicht entscheidend. Jeder konnte verfolgen, wie Trump sich zwischen dem Wahltermin und der Amtseinsetzung Joe Bidens verhielt. Die Anklagen sind ebenso öffentlich verfügbar wie die Aussage Trumps, er würde die Verfahren nach seiner Amtsübernahme stoppen. Die Evidenz für eklatanten Machtmissbrauch ist deutlich. Es liegt an den Wählern, zu entscheiden, ob sie so einen Mann erneut im Weißen Haus sehen möchten oder nicht - dafür sind sie nicht auf rechtskräftige Gerichtsurteile angewiesen.»

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