«El País»: Reden wir über den Krieg

MADRID: Die spanische Zeitung «El País» kommentiert am Ostersonntag die Kriegsgefahr in Europa:

«Man kann sich nicht an ihn gewöhnen. (...) Der Krieg ist da, ein paar tausend Kilometer entfernt, wie in den alten europäischen Zeiten, aber wir wissen nicht, wie wir die richtigen Worte finden sollen, um über ihn zu sprechen. (...) Scheinbar sollen die Menschen nicht verängstigt und es soll kein Klima der Kriegstreiberei geschaffen werden. Aber zugleich müssen wir für den Fall vorbereitet sein, dass sich die Lage verschlechtert. Mit anderen Worten: für den Krieg. (...)

Die Europäer durchsuchen gerade ihre Arsenale nach Munition, die die Ukraine braucht, um nicht vor den Russen zurückweichen zu müssen. Sollte dies geschehen und dann im November Trump die Wahl gewinnen, sind die Voraussetzungen für eine drastische Lösung des Problems binnen 24 Stunden gegeben, wie der republikanische Kandidat verspricht. Putin wird dann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die Ukraine und die Nato. Und dann (...) wird die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts, die nach Putins Meinung der Zusammenbruch des Sowjetimperiums war, überwunden sein. Unabhängig davon, ob Trump die Wahl gewinnt oder verliert, stehen die Europäer vor der dringenden Herausforderung, gemeinsam Verantwortung für ihre Sicherheit und Verteidigung zu übernehmen, bevor es zu spät ist.»