Weltgrößtes Nashornzuchtprojekt wird versteigert

Ein Paar südafrikanischer Breitmaulnashörner kommt in den Zoo von La Aurora. Foto: epa/Esteban Biba
Ein Paar südafrikanischer Breitmaulnashörner kommt in den Zoo von La Aurora. Foto: epa/Esteban Biba

KAPSTADT: In Südafrika soll am Mittwoch die Versteigerung des größten Nashornzuchtprojekts der Welt beginnen. Eigentümer John Hume besitzt nach eigenen Angaben knapp 2000 bedrohte Breitmaulnashörner auf seiner Farm «Platinum Rhino» im Norden des Landes, oder gut 12 Prozent der geschätzt 16.000 Breitmaulnashörner weltweit. Der Einstiegspreis der Auktion, die bis zum 1. Mai laufen soll, ist auf 10 Millionen US-Dollar (9 Millionen Euro) angesetzt. Interessenten können ab 9 Uhr mit dem Bieten beginnen, wie Sprecherin und Schwiegertochter Tammy Hume sagte.

Der 81-Jährige züchtet Breitmaulnashörner bereits seit mehr als 30 Jahren. Auf seiner 8500 Hektar großen Farm, die er als «größtes privates Nashornschutzprojekt der Welt» bezeichnet, seien mehr als 1800 Nashornkälber geboren worden. Das Projekt solle dazu beitragen, die rückläufige Zahl von Breitmaulnashörnern auf dem afrikanischen Kontinent wieder anzuheben, heißt es auf der Webseite der Farm. Die Nashörner leben dauerhaft auf dem Farmgelände.

John Hume hoffe auf einen passionierten Käufer, der bereit ist, viele Millionen Euro in das Projekt zu stecken, sagte die Sprecherin. «John hat das Projekt bislang selbst finanziert. Jetzt ist ihm das Geld ausgegangen.» Die Betriebskosten beliefen sich jährlich auf knapp drei Millionen Euro, ein Einkommen werde nicht erwirtschaftet. «Der Lohn ist der Beitrag, den die Farm zum Schutz der Nashörner beiträgt», so Tammy Hume.

Ein Großteil der laufenden Kosten wird nach Angaben der Sprecherin von Sicherheitsmaßnahmen verursacht, um die Nashörner vor Wilderern zu schützen. Das Horn der Tiere ist vor allem in China und Vietnam begehrt, wo ihm aphrodisierende und heilende Kräfte zugeschrieben werden. Dabei bestehen die Hörner aus Keratin, dem gleichen Material wie menschliche Fingernägel.

Obwohl der Handel mit Horn von Nashörnern international verboten ist, sind von 2018 bis 2021 nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) mindestens 2707 afrikanische Nashörner Wilderern zum Opfer gefallen. 90 Prozent der Fälle wurden aus Südafrika gemeldet, wo die meisten Nashörner leben.

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