Waldbrände : Schon jetzt mehr Fläche zerstört als 2021

Ein Hubschrauber bekämpft einen Waldbrand im Peneda-Nationalpark, Lindoso, Viana do Castelo. Foto: epa/Armenio Belo
Ein Hubschrauber bekämpft einen Waldbrand im Peneda-Nationalpark, Lindoso, Viana do Castelo. Foto: epa/Armenio Belo

LISSABON: Zahlreiche Waldbrände haben Portugal seit einer Woche fest im Griff. Am Freitag wüteten in dem beliebten Urlaubsland 13 größere und Dutzende kleinere Feuer, wie der Zivilschutz mitteilte. Touristen- und größere Wohngebiete waren allerdings nicht in Gefahr.

Die am vorigen Samstag begonnene Brandserie wird von einer bereits seit vielen Monaten anhaltenden Dürre und Gluthitze begünstigt. Nach Angaben der Naturschutzbehörde ICNF zerstörten die Flammen in nur einer Woche mehr als 25.000 Hektar - das entspricht einer Fläche von ungefähr 35.000 Fußballfeldern.

Die dieses Jahr in sechseinhalb Monaten durch Waldbrände zerstörte Fläche erhöhte sich somit laut ICNF auf 38.600 Hektar. Das ist 35 Prozent mehr als im ganzen Vorjahr (28.415). Zum Vergleich: Im Schnitt wurden in den vergangenen zehn Jahren in Portugal bis zum 15. Juli nur gut 20.000 Hektar durch Waldbrände vernichtet.

Die Bewohner Portugals und die vielen Touristen aus Deutschland und anderen Ländern, die dieser Tage im Land Urlaub machen, ächzen derweil weiterhin unter ungewöhnlicher Hitze. Am Mittwoch wurde in Pinhão im Distrikt Viseu im Norden des Landes mit 47 Grad die höchste jemals im Juli auf dem Festland Portugals registrierte Temperatur gemessen, wie das Institut für Meer und Atmosphäre (IPMA) mitteilte. Der genaue Wert muss aber noch bestätigt werden.

Der bisherige Juli-Rekord (46,5 Grad) sei 1995 in Amareleja im Südosten Portugals verzeichnet worden. Der offizielle Hitzerekord wurde in Amareleja am 1. August 2003 mit 47,3 Grad registriert.

Die vier schlimmsten Brände wurden am Freitag laut Zivilschutz in Pombal im Zentrum sowie in Baião und in Ponte da Barca im Norden des Landes von insgesamt knapp 1000 Einsatzkräften bekämpft. Bis einschließlich Sonntag gilt auf dem gesamten Festland Portugals der «Estado de contingência», der dritthöchste Notstand. So lange darf man im Wald keine Lagerfeuer anzünden, der Aufenthalt ist dort beschränkt. Auch darf kein Feuerwerk abgebrannt werden.

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