Myanmar zwischen Flashmobs und Gewalt

Vier Monate nach dem Putsch 

Polizei-Beamte stehen Wache vor einer High School in Yangon. Foto: epa/Stringer
Polizei-Beamte stehen Wache vor einer High School in Yangon. Foto: epa/Stringer

YANGON: Vier Monate nach dem Militärputsch in Myanmar kommt das Land weiter nicht zur Ruhe. Am Dienstag gab es wieder in vielen Landesteilen Protestaktionen gegen die neue Junta. Auch in wichtigen Städten wie Yangon und Mandalay gingen Bürger auf die Straßen, um an den Umsturz vom 1. Februar zu erinnern und die Rückkehr zur Demokratie zu fordern. Nachdem die Armee in den Wochen nach dem Putsch mit zunehmender Brutalität gegen jeden Widerstand vorgegangen war, treffen sich Demonstranten und Demonstrantinnen nun aber aus Sicherheitsgründen meist zu kleineren Aktionen und Flashmobs.

«Wir müssen sie bekämpfen, so gut wir können», sagte eine Aktivistin in der größten Stadt Yangon (früher Rangun), die anonym bleiben wollte. «Nach vier Monaten ist nichts gut. Die können das Land nicht regieren», erklärte sie mit Blick auf die Generäle. Wie ihre Mitstreiter fordert sie die Wiedereinsetzung der zivilen Regierung von Aung San Suu Kyi. Die 75-Jährige war bei dem Putsch entmachtet worden und ist seither in Gewahrsam.

Nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind bereits mindestens 840 Menschen durch die Militärgewalt ums Leben gekommen. Mehr als 5000 wurden festgenommen. Immer wieder ist von schwerer Folter die Rede. Viele sind auf der Flucht. Die Vereinten Nationen hatten bereits im April mitgeteilt, dass in dem südostasiatischen Land bald Millionen Menschen von Hunger bedroht sein könnten.

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werner spierling 02.06.21 17:10
Sie haben doch bestimmt noch die Vietnamesen im Gedächtnis falls sie damals schon die Nachrichten im Fernsehen gesehen haben das es auch Länder gibt,die eine Diktatur wie in Kambodscha unter dem Pol Pot Regime einem Massenmörder beseitigt haben .Wenn die NATO sich einig wäre gäbe es solche Schurkenstaaten nicht traurig aber war.
werner spierling 02.06.21 15:40
Wieso ist der Westen die in einer freien Demokratie leben nichtt in der Lage so ein Verbrecherregieme mit totalem Boykott zu einem Rücktritt zu zwingen.Sie sollten mal Kämpfer wie den Taliban dort hinschicken dann funktioniert es